Wie ich versuche, mein Traumstudium zu finden
Nach der Schule die Frage: Was soll ich studieren? Universität oder Fachhochschule? Welche Studienrichtung? Wie sind die Jobchancen? Auch Shaina muss sich entscheiden.
Ich bin jetzt in der 8. Klasse, die Matura steht bevor und seit Monaten höre ich nichts anderes als die Zukunftspläne meiner MitschülerInnen.
Die einen sind schon seit gefühlten zehn Jahren an ihrer Traumuniversität inskribiert, die anderen lernen fleißig für ihre Aufnahmetests. Und manche hoffen, dass in nächster Zeit ein Zettelchen vom Himmel fällt, auf dem Vorschläge für ideale Studienplätze geschrieben stehen. Zu dieser Gruppe gehör(t)e ich.
Wohin soll es beruflich gehen? Eine Frage die viele junge Menschen beschäftigt. © iStock / MEINPLAN.at
Ich war lange Zeit ziemlich planlos und habe mich daher sehr stark mit der Materie auseinandergesetzt. Ich habe mich durch zahlreiche Angebote gearbeitet, viele Unis und Fachhochschulen besucht und dabei viel gelernt. Dieses Wissen möchte ich euch heute weitergeben, denn ich hoffe, dass es euch vielleicht einige Sorgen erspart. Ich habe euch die wichtigsten Überlegungen zusammengefasst und hoffe, dass sie euch helfen werden.
Welche studienform Passt für mich?
Aufgrund relativ geringer Informationsübermittlung in den Bereichen Bildung und Zukunft hat man oft keinen wirklichen Überblick (oder Durchblick) darüber, welche Möglichkeiten einem überhaupt zur Verfügung stehen.
Zuerst sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Studienformen es gibt und welche einem mehr zusagt.
Wahlmöglichkeiten:
- Universität
- Fachhochschule
Zuerst einmal sollte man überlegen, ob man an einer Uni oder einer Fachhochschule studieren möchte. Ich glaube, dass der Trend aktuell sehr in Richtung FH geht.
Mein Plan ist trotzdem die Uni, da ich vorerst genug vom klassischen Schulalltag habe. Ich möchte ausprobieren, wie es ist, seine Stunden und Fächer selbst einzuteilen und welche Möglichkeiten sich mir dadurch eröffnen. Es ist jedoch ganz individuell und von Person zu Person unterschiedlich - jedem liegt etwas anderes.
Wenn man dazu neigt, zu prokrastinieren oder Fristen zu verpassen, ist die Fachhochschule wohl die bessere Wahl. Fachhochschulen sind außerdem wirtschaftlich orientiert, wohingegen an Universitäten vermehrt geforscht wird.
Dann muss man sich darüber informieren, welche Unis/FHs welche Studiengänge anbieten und welche Kriterien für eine Aufnahme erfüllt sein müssen.
was sind meine Interessen?
Wo liegen deine Interessen und was könntest du studieren? © iStock / MEINPLAN.at
Natürlich ist es mein Ziel, und wahrscheinlich auch das jedes anderen, mein "Hobby zum Beruf zu machen“. Wenn man aber nicht gerade Leistungssport betreibt oder ein Instrument besonders gut spielt, ist das gar nicht so einfach.
Ich zum Beispiel liebe die Natur, Tiere, und koche gerne. Die Natur kann ich leider genauso wenig studieren wie Tiere, wenn ich nicht vorhabe, eine exotische Forscherin zu werden und für den Beruf als Köchin hätte ich zu viele Jahre in einer AHS "verschwendet".
Umwelttechnologie oder Biologie wären an sich ja wirklich interessant, aber angesichts der Tatsache, dass ich die letzten vier Jahre damit gekämpft habe, in Mathe nicht durchzufallen, gibt es bestimmt Passenderes für mich. Ich zeichne auch mit Begeisterung, jedoch möchte ich von meinem zukünftigen Beruf halbwegs sorgenfrei leben können.
Welche Berufsaussichten habe ich?
Welche Jobchancen bietet ein abgeschlossenes Studium deiner Wahl? © iStock / MEINPLAN.at
Selbstverständlich sollte einem sein Beruf Spaß machen - aber von Spaß alleine kann man schlecht Miete bezahlen. Da es aber vorteilhaft ist, von seinem Verdienst leben zu können, spielt dieser eine große Rolle bei der Wahl des Studiums. Außerdem gibt es viele Studiengänge, die extrem überlaufen sind und bei denen man kaum Aussichten auf einen Job hat.
Einige Lehrer in meiner Schule haben drei bis vier Fächer studiert, nur um mit bestenfalls zwei davon angestellt zu werden. Ähnlich verläuft es mit Jus oder Psychologie – überfüllte Studiengänge und mangelnde Jobaussichten.
Ich glaube aber, dass es auch nicht gut ist, wenn man nur auf das spätere Gehalt achtet - Geld ist wichtig, aber nicht alles. Man sollte versuchen, einen guten Kompromiss zu finden. Eine Möglichkeit wäre ein Doppelstudium - man wählt eine Studienrichtung, die bessere Berufsaussichten hat und zusätzlich belegt man Fächer in einem Studium, das einen brennend interessiert. Ideal wäre natürlich, wenn die Richtungen zusammen passen, aber man muss ja nicht übertreiben.
Meine Tipps zur Studienwahl
- Findet eure Interessen heraus, macht euch dazu zum Beispiel eine Liste mit allen Dingen, die ihr gerne tut. Schreibt darauf eure Hobbys, Interessen und die liebsten Fächer aus der Schulzeit - und was euch sonst noch einfällt. Vielleicht seht ihr dann schon eine Tendenz. Es kann auch helfen, wenn ihr euch einfach vorstellt, wie eure Zukunft aussieht- in welchem Beruf seht ihr euch vor eurem "inneren Auge"? Was manchmal hilfreich ist, sind Interessenstests und auch Gespräche mit Eltern und Freunden: In welchem Beruf sehen sie euch und weshalb?
- Was mir wahnsinnig weitergeholfen hat, waren Gespräche mit Leuten, die Studiengänge besuchen, die für mich eventuell in Frage kommen. Diese habe ich auf der BeSt (Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung) gefunden. Die (gratis) Messe findet jährlich für einige Tage in unterschiedlichen Bundesländern statt und jede ansatzweise relevante Uni, FH oder andere Ausbildungsstätte hat dort nach Kategorien geordnet einen Informationsstand. Die „Mitarbeiter“ sind alle total aufgeschlossen und können es gar nicht erwarten, Interessenten mit der Begeisterung für ihr Studium anzustecken.
- Wenn man dann schon eine ungefähre Ahnung hat, welchen Weg man einschlagen möchte, empfehlen sichTage der offenen Tür, für die man sogar schulfrei bekommt. Ich empfehle euch, dass ihr einfach einmal "vor Ort" recherchiert: Wie sind die Unis/FHs organisiert, wie sehen die Stundenpläne ungefähr aus, wie ist das Flair, wie wirken die Studenten und was erzählen sie euch über das Studium. Oft sind die Studierenden vor Ort ehrlicher zu euch, als z.B. auf der BeSt. Geht hin, seht euch um, Fragt die Leute dort um Rat - ich bin sicher, dass ihr bald ein Bauchgefühl dafür bekommt und wisst, was euch mehr zusagt.
- Zusätzlich zur BeSt gibt es Einrichtungen, die ganzjährig Auskunft erteilen und euch helfen können. Diese wären zum Beispiel: Arbeiterkammer, AMS, BFI (Berufsförderungsinstitut) oder BIZ ( BerufsInfoZentren).
Mein Plan ist, Germanistik und Sprachwissenschaften an der Uni Innsbruck zu studieren, wobei hier noch hinzukommt, dass ich dann weit weg von meiner Familie und all meinen Freunden in St. Pölten wohnen würde. Ob ich das wirklich möchte? Wie ich mir das leisten kann? Und ob ich meinen Weg alleine oder mit Freunden gehe? Das sind Fragen, die mich in nächster Zeit noch sehr beschäftigen werden – und ich finde hoffentlich eine Antwort darauf.