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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Wenn die Angst anklopft ...

Machtlosigkeit, Selbstzweifel, Angst vor Prüfungssituationen und neuen Situationen: Raphaela kennt das und hat Lösungsansätze.

Steht eine wichtige Prüfung an? Dann ist eine gewisse Aufregung ist völlig normal. Doch was, wenn schon im Vorhinein schlaflose Nächte, Situationen der Verzweiflung und Panik den Alltag bestimmen? Wenn man anfängt, an sich und seiner Intelligenz zu zweifeln, man den Glauben an sich immer mehr verliert und die Unsicherheit einen regelrecht auffrisst.

 

Genau so erging es mir für einen Großteil meiner Schulzeit, aber auch heute noch in der Uni klopft die Angst regelmäßig bei mir an. Doch im Gegensatz zu früher weiß ich heute damit besser umzugehen.

 

Ich habe zuerst eine HLW besucht, war eine fleißige und wissbegierige Schülerin und Lernen hat mir sogar Spaß gemacht. Doch immer öfter habe ich gemerkt, egal wie viel ich gelernt habe, bei den Prüfungen habe ich mein Wissen nicht auf das Papier bringen können, es ist regelrecht verschwunden, sobald ich das Prüfungsblatt in meinen Händen gehalten habe.

 

Daraufhin habe ich noch intensiver gelernt, mit Nachhilfe, Freunden, aber auch das hat mein Problem nicht gelöst.

 

 
Die Verzweiflung war groß und es haben sich immer mehr Selbstzweifel eingestellt, ich habe mir Fragen gestellt wie: „Bin ich dumm oder warum schaffen das scheinbar alle außer mir?“
 
 

 

Aufgeben war Keine Option

So belastend diese Situationen auch gewesen sind, eine gute Sache haben sie mit sich gebracht: Ich habe mir dadurch ein enormes Durchhaltevermögen aufgebaut, egal wie negativ die Nachrichten gewesen sind, aufgeben ist für mich nie in Frage gekommen.

 

Nach einem Schulwechsel waren alle Probleme verschwunden und ich bin für mein Durchhaltevermögen regelrecht belohnt worden.

 

Die Maturazeit ist hingegen wieder zum Spießrutenlauf geworden, die Angst vor dem Versagen ist zurückgekommen und alles hat wieder von vorne begonnen. Um die Angst zu überwinden, habe ich vieles ausprobiert. Von Arztbesuchen, Hypnose, Ölen bis hin zu Globuli. So intensiv und nervenaufreibend diese Zeiten auch gewesen sind, heute kann ich sagen, sie haben mich stärker gemacht!

 

Gerne teile ich mit dir meine Tipps und Tricks, wie ich mit Prüfungen mittlerweile ganz gut zurechtkomme.

 

#1 Eine Prüfung, nicht mehr

Gerade die Tage vor Prüfungen können nervenaufreibend und voller Stress sein. Ich mache mir immer schon im Vorhinein bewusst, es ist „nur“ eine Prüfung und rufe mir ins Gedächtnis, was ich bisher schon alles geschafft habe.

 

Angst ist etwas total Natürliches und jeder fürchtet sich mal mehr, mal weniger. Mir hilft es enorm, wenn ich meine Ängste und Sorgen offen und ehrlich ausspreche und mit jemandem darüber rede.

 

#2 Ruhe am Prüfungstag

Am Tag der Prüfung versuche ich noch alles einmal durchzugehen und bei eventuellen Lücken nicht gleich den Kopf in den Sand zu stecken. Was auf keinen Fall fehlen darf, ist mein ganz persönliches Glücksoutfit, ohne das ich mittlerweile keine Prüfung mehr schreibe. Dieses Outfit vermittelt mir nämlich eine gewisse Sicherheit.

 

In der Prüfungssituation versuche ich meine Konzentration mit Schokolade, Nüssen und viel Wasser stetig stabil zu halten.

 

#3 Mit den richtigen Fragen starten

Du solltest grundsätzlich immer mit den Fragen starten, bei denen du dich sicher fühlst. Die Fragen, wo du genau merkst, da könnte es gefährlich werden, lass dir bewusst für den Schluss übrig, um negativen Gedanken und der beginnenden Angst schon im Vorhinein aus dem Weg zu gehen.

 

Weiß oder versteh ich eine Frage einmal wirklich nicht, versuch ich trotzdem, alles hinzuschreiben, was mir nur irgendwie zu der Frage in den Sinn kommen könnte. Dadurch bekomm ich auch ein paar Punkte, wenn ich die Frage nicht zu 100% beantworten kann.

 

#4 Wenn die Angst kommt

Klopft die Angst dann doch einmal in einer Prüfung an, heißt es Ruhe bewahren, kurz die Augen schließen, durchatmen, etwas trinken und versuchen nicht in Panik zu verfallen.

 

Mein absoluter Trick, mit dem ich es schaffe, die Angst auszutricksen, ist ganz simpel: einfach den Zeigefinger festhalten, bis er pulsiert. Das kommt aus dem Jin Jiutsu, dem Heilströmen, wo der Zeigefinger für die Angst steht. Durch das Halten des Fingers werden Schlüsselpunkte im Meridiansystem des Körpers angeregt. Dein Körper und dein Bewusstsein werden so auf den pulsierenden Finger fokussiert sein, dass die Angst regelrecht verfliegt.

 

#5 Professionelle Hilfe suchen

Überwiegt aber zu sehr die Angst, würde ich dir raten, professionelle Hilfe zu holen. In der Uni, aber auch in der Schule gibt es durch Schulpsychologen oder die Psychologische Studienberatung gute Unterstützung, diese bietet gratis Kurse für Studenten mit Prüfungsangst an, welche ich selbst auch besucht habe.

 

Zum Schluss eine Lebensweisheit: Auch wenn eine Prüfung mal daneben geht, ist das nicht das Ende der Welt!

Raphaela Huber

Ich komme ursprünglich aus Vorarlberg, bin aber für mein Studium der Rechtswissenschaften ins wunderschöne Oberösterreich gezogen. In meiner eher begrenzten Freizeit liebe ich es, meine Freunde zu überraschen, zu reisen, zu backen und in guten Büchern zu schmökern.

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