Studentin und Kindergartenpädagogin – wie ist das vereinbar?
Neben dem Studium zu arbeiten bringt das ersehnte Kleingeld. Viktoria jobbt als Kindergartenpädagogin neben ihrem Lehramts-Studium. Sie weiß, wie sich das Studium mit dem Job vereinbaren lässt und wie sich der richtige Beruf finden lässt.
Wer kennt es nicht? Das angenehme Gefühl, wenn man stolz auf sich sein kann, weil man etwas Herausforderndes geschafft hat. Das angenehme Gefühl, wenn man nicht jeden Cent zweimal umdrehen mus,s bevor man ihn ausgibt. Gerade Letzteres ist aber bei vielen Studentinnen und Studenten der Fall. Wie kann man also gegen dieses Problem vorgehen? Am besten durch einen Job.
Ich arbeite neben meinem Studium (Lehramt Deutsch, Geschichte, inklusive Pädagogik) für sieben Stunden pro Woche in einem Kindergarten der Kinderfreunde Wien. Einige der Erfahrungen, die ich seit meinem Arbeitsbeginn im März gesammelt habe, möchte ich gern mit euch teilen!
Nr. 1.: Lass dich nicht unterkriegen - Überwind dich zur Jobsuche
Dieser Tipp ist erstens bei der Jobsuche wichtig, später auch im Arbeitsalltag. Das erste Vorstellungsgespräch, der erste Bewerbungsprozess oder der erste telefonische Kontakt zu möglichen Arbeitgebern kann einschüchternd sein. Aber Kopf hoch! Ich selbst habe gleich beim ersten Telefonat eine glatte Absage bekommen, weil bei dieser Stelle ausschließlich 24-Stunden-Anstellungen zu vergeben waren. Das nächste Gespräch war schon weitaus positiver und nun hab ich, was ich wollte: einen Kindergarten, in dem ich einen Tag in der Woche arbeiten kann.
Nr. 2: Nutze deine Kompetenzen!
Allen, die irgendeine Ausbildung in ihrer Schullaufbahn gemacht haben, kann ich nur empfehlen, in diesem Gebiet auch zu arbeiten. Hier sind die Chancen auf eine Anstellung viel höher und die Bezahlung entsprechend der abgeschlossenen Ausbildung auch.
Nr. 3: Schau auf dich
Klar, Überstunden sind toll, weil sie mehr Geld einbringen. Doch man sollte gut abwägen, ob man wirklich in allen Ferien durchgehend arbeiten möchte, oder ob es sinnvoll ist, sich eine Auszeit zu nehmen.
Wenn ich zum Beispiel all meine Freizeit vom Studium fürs Arbeiten verwende, habe ich bald zu gar nichts mehr Lust. Gerade bei der Arbeit mit anderen Menschen muss man Acht geben, nicht aus Rücksicht oder Verantwortungsgefühl seine eigenen Bedürfnisse zu vergessen.
Nr. 4: dem Arbeitgeber kommunizieren, wo deine Grenzen sind
Mach deinem Arbeitgeber klar, dass du neben dem Job auch studierst und dieses Studium Vorrang hat. Natürlich sollte man während der Arbeitszeit konzentriert und gut seine Arbeit erledigen, doch es darf auf keinen Fall Konsequenzen haben, wenn du nicht flexibel auf Dienstplanänderungen oder anfällige Überstunden eingehen kannst.
Kreativ sein und Spaß haben: Dafür ist der Kindergarten der richtige Ort. © Viktoria Hinterleitner/MEINPLAN.at
Nr. 5: Jede Erfahrung ist Wertvoll
Auch wenn es nicht gleich klappt oder du zwar eine Arbeit findest, diese aber nicht zu dir passt, sind dies alles Erfahrungen, die dir keiner nehmen kann. Also positiv bleiben und nach vorne schauen!
Nr. 6: Nimm Hilfe an
Gerade bei der Arbeit im Kindergarten ist man auf die Hilfe der Assistentin angewiesen, die die Kinder oft viel länger kennt. Auch alle Abläufe und Regeln kann man nicht vom ersten Tag an wissen. Hier ist es wichtig, keine Angst oder falschen Stolz zum Nachfragen zu haben. Wenn ältere bzw. dienstältere Kollegen mal genervt reagieren, darf man sich das nicht zu Herzen nehmen, denn sowas passiert im Stress.
Ein besonderer Tipp von mir ist es, sich Regeln und Abläufe aufzuschreiben und das Ganze bei Unklarheiten mit einem Kollegen durchzugehen.
Nr. 7: Sei geduldig
Alles braucht seine Zeit. So auch die Abläufe, der Alltag, den du erst kennenlernen musst. Deine Kollegen werden zu Bekannten werden, vielleicht zu neuen Freunden. Alles spielt sich ein, und wenn du dich gar nicht wohlfühlst, hast du immer die Möglichkeit aufzuhören und dir etwas anderes zu suchen.