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02.05.2021 | Katharina Ferner

Spazierengehen in Salzburg: immer den Bergen nach

Für die Corona-Trendsporart Spazierengehen: Salzburg bietet schöne Strecken für alle Jahreszeiten und Wetterbedingungen. Eine Übersicht.

Vor einer Weile schon habe ich in meinem Freundeskreis angekündigt, dass ich allmählich wirklich keine Lust mehr hätte, spazieren zu gehen. Bei Wind und Wetter zwang ich mich zwar zu einer Brückenrunde, meist mit Podcast im Ohr, aber Spaß machte es mir schon lange nicht mehr. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mit der Zeit zu bequem geworden bin. Denn Auswahl an schönen Strecken für alle Jahreszeiten und Wetterbedingungen bietet Salzburg allemal. Einige davon habe ich hier für euch zusammengefasst.

 
Von Aigen auf den Gaisberg

Startpunkt: Schloss Aigen
Endpunkt: Schloss Aigen
Dauer: 3:00 Stunden

 

Eine der Besonderheiten an der Stadt Salzburg ist, dass es in vielen Vierteln einen Fußweg gibt, der direkt auf den nächsten Berg hinaufführt. Einer von ihnen ist der Gaisberg, ein beliebter Startpunkt für Paraglider und ein Ausflugsziel für Spazierfans ebenso wie für Mountainbiker*innen. Ein Highlight ist, dass man abgesehen vom Stadtblick auch eine tolle Aussicht auf naheliegende Berge hat, wie den Watzmann, den Schober oder den Untersberg. Die Wege führen über asphaltierte Straßen, Forstwege und enden schließlich auf einer Aussichtsplattform. Am Wochenende ist die Strecke oft sehr frequentiert, wer also die Einsamkeit sucht, wird hier eher nicht fündig.

 

Fazit: Für einen längeren Ausflug geeignet, der trotzdem nicht den ganzen Tag einnimmt!

 

 

Brückenrunde für Faule

Startpunkt: Mozartsteg
Endpunkt: Mozartsteg
Dauer: 1:20 Stunden

 

Der Salzburger Mozartsteg bietet einen malerischen Startpunkt für eine Spazierrunde. Die Brückenrunde kann natürlich beliebig angelegt werden. Für einen etwas ruhigeren Spaziergang kann ich empfehlen, stadtauswärts zu gehen – je nach Uhrzeit kann man sich die sonnigere Seite aussuchen und entweder bis zum Überfuhrsteg oder etwas weiter bis zum Wilhelm-Kaufmannsteg gehen und wieder zurück. Auf dem Weg gibt es einige nette Punkte, um den Ausflug etwas auszuweiten. Am Überfuhrsteg kann man gut eine Pause einlegen und die Sonne sowie den Blick auf die Festung genießen. Geht man auf der Innenstadtseite weiter, kommt man am Bienenhof vorbei, der regionale Produkte und natürlich Honig anbietet. Es gibt auch die Möglichkeit, den Weg statt direkt am Fluss auf einem Waldweg weiterzuführen. Auf der anderen Salzachseite lädt der Volksgarten zu einem Abstecher ein. Wieder am Mozartsteg angelangt, verlockt ein Bistro mit Kaffee und Kuchen zum Mitnehmen.

 

Fazit: Eine einfache Route, die auch in normalen Stadtschuhen zu gehen ist. Für die Waldabzweigung sind Turnschuhe von Vorteil.

 


Klassisch Kapuzinerberg

Startpunkt: Linzergasse
Endpunkt: Linzergasse
Dauer: 00:30 - 2:00 Stunden (abhängig von der gewählten Route)

 

Der Salzburger Kapuzinerberg befindet sich mitten in der Stadt und ist somit ein beliebter Ausflugsort, sowohl für Salzburger*innen als auch für Stadtbesucher*innen. Zu Beginn geht es gleich einmal etwas steiler bergauf, dafür hat man schon nach wenigen Metern eine passable Aussicht über die Stadtdächer. Außerdem hat man die Wahl zwischen Treppen oder einem flachen Asphaltweg, was je nach Wetter von Vorteil sein kann. Es gibt sechs Kreuzwegkapellen, die einem bei der Orientierung helfen und zahlreiche Möglichkeiten, welchen Weg man einschlagen will. Die Routen sind unterschiedlich lang, aber von der Beschaffung immer ungefähr gleich – teils asphaltiert, dann wieder Trampelpfad oder Waldweg. Zum angenehmen Spazieren kann ich den Weg über das Franziskischlössl entlang der Wehrmauer empfehlen (2,2 km). Den Routenverlauf sieht man übrigens auch gut, wenn man von der gegenüberliegenden Stadtseite auf den Kapuzinerberg schaut.

 

Fazit: Eine schöne Route für jedes Wetter. Haltet Ausschau nach Feuersalamandern!

 

 

Stadtansichten in Lehen

Startpunkt: S-Bahnstation Mülln
Endpunkt:  S Bahnstation Mülln
Dauer: 00:15 Stunden

 

Zugegeben, die Wegstrecke ist keine sonderlich lange, aber der Bezirk Lehen hat einige überraschende Ansichten, bei denen man sich durchaus Zeit lassen kann, sie zu betrachten.


Auf der linken Salzachseite markiert die S-Bahnstation Mülln nämlich den Beginn einer Graffitizone. Die Spray-Wand führt bis zum Aiglhof und die Kunstwerke sind einem stetigen Wandel überzogen. Am Rückweg kann man beispielsweise beim Literaturhaus abbiegen und sich dort an der Büchertankstelle mit frischem Lesestoff versorgen. Wer anschließend noch einen Naturspaziergang dranhängen will, befindet sich schon in unmittelbarer Nähe zu einem der Mönchsbergaufgänge.

 

Fazit: Kunst und ein bisschen Bewegung – ein urbaner Spaziergang.

 

 

Mönchsberg; Mozart undsoweiter


Startpunkt: Müllner Hügel
Endpunkt: Innenstadt
Dauer: 1:00 Stunde

 

Der Mönchsberg wird zwar oft als touristisch abgetan, was vielleicht stimmt, wenn man von der Innenstadt hinauf zur Festung geht. Tatsächlich gibt es aber auch andere Möglichkeiten, diesen Stadtberg zu bewandern. Mein Lieblingsweg startet vom Müllner Hügel weg. Man hat bald die Wahl zwischen Treppen, Asphalt oder Waldwegen und kann sich je nach Laune und Schuhwerk entscheiden. Ein bisschen ist es so, als würde man am Fluss entlanggehen, nur dass man einige Meter weiter oben dahinwandert. Natürlich lässt sich der Spaziergang auch mit einem Besuch bei der Festung oder dem Museum der Moderne verbinden. Praktisch ist jedenfalls, dass es mehrere Wege nach unten gibt, die einen direkt ins Herz der Altstadt führen. Bei schwerer Müdigkeit gibt es auch die Option, vom Museum aus mit dem Mönchsberglift nach unten zu fahren.  

 


Urlaubsgefühle am Saalachspitz

Startpunkt: Traklsteg
Endpunkt: Traklsteg
Dauer: 2:00 Stunden

 

Geht man eine Weile flussabwärts, gelangt man irgendwann zu einer kleinen Halbinsel. Sie befindet sich an eben jener Stelle, wo Salzach und Saalach zusammenfließen. Es ist, wie oft am Fluss, ein windiger Weg, der viel bejoggt und befahren wird, dennoch kann man zeitweise auch sehr allein unterwegs sein. Nicht alle beenden den Weg am sogenannten Spitz. Im Sommer ist die Insel ein beliebter Treffpunkt, um den Abend ausklingen zu lassen und den Sonnenuntergang zu genießen.

 


Maria Plainrunde

Startpunkt: Plainbrücke
Endpunkt: Plainbrücke
Dauer: 2:00

 

Zum Wallfahrtskirche Maria Plain führen mehrere Wege. Wenn man wie ich in Salzburg starten will, empfiehlt sich die Plainbrücke als Ausgangspunkt zu nehmen, hier ist der Weg bereits beschildert. Ein kleines Stück führt zwar an der Straße entlang, aber dann kommt man bald auf die weitläufigen Wege und fühlt sich kurzfristig, als würde man gerade zum Schwammerlsuchen auf die Alm gehen. Von der Wallfahrtskirche aus hat man einen idyllischen Blick über Salzburg. Besonders Sportliche nutzen den Weg mit seiner sanften Steigung auch als Laufstrecke, das fand ich allerdings schon in meiner Schulzeit viel zu anstrengend.

 

Fazit: Der Besuch dieses barocken Wallfahrtsortes lohnt sich auf jeden Fall!

 

 

Katharina Ferner

Ich komme aus Salzburg und lebe nach langer Zeit in Wien wieder dort, wo ich aufgewachsen bin. Ich habe Slawistik studiert und bin mittlerweile als Autorin tätig. Wien ist mir eine sehr liebe Lebensstadt geworden, in der ich mich mittlerweile besser zurechtfinde als in meiner Heimatstadt.

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