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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Studieren in Salzburg – eine Liebeserklärung

Nie hätte Nina gedacht, dass sie für ihr Studium mal nach Salzburg zieht. Was sie erst als verregnete Mozartstadt kennenlernte, wurde dann zu ihrer Lieblings-Studentenstadt.

„Oh Gott, der ist hier ja wirklich überall“, denke ich, als ich bei meinem ersten Besuch in Salzburg am gefühlt 50. Mozart-Pappaufsteller vorbeilaufe. Die Stadt scheint mehr als gewillt zu sein, mir das Bild von Mozartkugeln und Festspielhaus, das mir im Kopf herumspukt, zu bestätigen. Und hier soll ich leben? Inmitten von Millionen Touristen, Papageno und Red Bull? Ich, Mädl aus der bayerischen Provinz, die in den letzten 20 Jahren nicht so viele Touristen gesehen hat wie Salzburg an einem Tag? Na, das kann ja was werden. 

 

Ich habe Salzburg nicht kommen sehen. Es stand nicht in meinem Lebensplan, ich war hier noch nicht einmal im Urlaub. Ich kannte Österreich nur aus dem Skikurs in der 8. Klasse, als Weg nach Italien und von Kommissar Rex. 

 

Wo soll ich studieren?

Und dann war es 2017 plötzlich Zeit für das Studium. Das Abitur war bestanden, die große, weite Welt rief. Auch auf meiner Liste der Universitätsstädte stand Salzburg nicht ganz oben. Ich habe es einfach gemacht wie so ziemlich jeder angehende Student: Ich habe mein Abiturzeugnis auf so viele Unis wie möglich geworfen und gehofft, irgendjemand fängt es auf und sagt: „Passt scho.“

 

Was die Uni Salzburg auch prompt getan hat. Naja, nicht sofort, erst musste der Aufnahmetest für den Fachbereich Kommunikationswissenschaft bestanden werden. Aber gut, ich habe mein Mathe-Abitur mehr oder weniger unfallfrei über die Bühne gebracht, ich werde ja wohl einen Aufnahmetest für ein Studium, das mich wirklich interessiert, hinbekommen. Also wird Omas und Opas Wohnmobil gepackt und wir fahren 254 km in den Süden. Alles Landstraße, versteht sich. Piker? Nicht mit uns.

 

Als wir am 30. August 2017 ankommen, tut das Wetter das, was es in Salzburg gefühlt immer tut. Es regnet. Und weil wir in Salzburg sind, hört es auch für die nächsten vier Tage, die wir hier verbringen, nicht mehr auf. Ich werde aus meinem Zelt geschwemmt. Der Aufnahmetest klappt aber trotzdem ganz gut. Ich darf hier Kommunikationswissenschaft studieren.

 

Ende September bin ich wieder da. Wieder 254 km, wieder ein vollgepacktes Fahrzeug. Diesmal aber bleibe ich. 

 

 
Es ist mein Start in einer Stadt, von der ich nie gedacht hätte, dass ich lernen würde sie zu lieben. 
 
 

 

Salzburg ist Heimat

Jetzt, fast drei Jahre, zwei erfolgreich überlebte Salzburger Winter und sechs Semester später, ist Salzburg nicht mehr nur Mozart und Dauerregen. Salzburg ist vom Rudolfskai 42 aus auf die Salzach zu starren und sich zu wundern, warum bei Gott man in diesem Seminar und nicht am Fluss sitzt. Salzburg ist, von Touristen nach Sound of Music gefragt zu werden und diesen Film in seinem ganzen Leben nicht einmal gesehen zu haben.

 

Salzburg ist, in der Getreidegasse an den gefühlt -2 km/h einer Touristengruppe zu verzweifeln, wenn man ganz dringend wo sein muss. Salzburg ist Pferdeäpfel auf der Straße. Und sich blamieren, weil man keine Ahnung hat, wer um alles in dieser Welt dieser Marcel Hirscher ist. Salzburg sind Freunde, die Berge vor meinem Fenster und den Begriff „Topfen“ googeln müssen. Salzburg ist Heimat.

Nina Gaßner

Mein Name ist Nina und ich studiere Kommunikationswissenschaft an der Uni Salzburg. Ich habe immer ein bisschen Farbe in den Haaren, höre Musik mit lauten Gitarre und guten Lyrics und glaube fest daran, dass es da oben jemand gibt, der auf mich aufpasst. Vor zweieinhalb Jahren bin ich aus Norden über die Alpen nach Salzburg gekommen und habe hier in der Mozartstadt meine zweite Heimat gefunden.

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