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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at
12.10.2020 | Reisen | Theresa Haidinger

Reise nach Vancouver: Eine Flughafenodyssee

Eine Reise, die bereits bei der Anreise zum Abenteuer wird. Von Tricks, um endlose Warteschlangen zu überwinden und den wichtigsten Gadgets für Langstreckenflüge.

Es war stockdunkel, als wir landeten. Ich habe nur wenige verschwommene Erinnerungen an das (diesmal legale) Einreisen nach Amerika. Da niemand damit gerechnet hatte, dass unser Flugzeug es in dieser Nacht überhaupt noch nach Dallas schaffen würde, hatte man keinen der Passagiere auf neue Flüge gebucht. Selbst die Grenzbeamten hatten Mitleid mit uns und waren besonders freundlich. Dem Mann, der mir meine Fingerabdrücke abnahm, schenkte ich eine Packung der Oreos, die man uns in Oklahoma ausgeteilt hatte. Er hatte mich gefragt, ob man uns in Tulsa wenigstens mit Essen versorgt hatte.

 

Reise nach Vancouver © iStock/MEINPLAN.at
 

© iStock/MEINPLAN.at

 

Gefangen im Limbo der Warteschlangen

Das Flughafenpersonal teilte uns mit, dass unser Gepäck zurückgehalten werden würde. Wir passierten die Gepäckbänder und reihten uns in die ersten von vielen Schlangen ein. Ein paar Mal wurden diese Schlagen wieder zweigeteilt und wir standen wieder am Anfang. Schließlich schlossen irgendwann die Flughafenschalter. Die Airline hatte sich um keine Hotelräume gekümmert – wenn man schlafen wollte, dann am Flughafenboden, denn alle Sessel waren bereits besetzt.

 

Durch Zufall fanden wir uns mit anderen deutschen Reisenden zu einer Gruppe zusammen. Kanada war unser gemeinsames Reiseziel. Drei wollten nach Calgary, der Rest von uns nach Vancouver. Eine unserer neuen Bekanntschaften hatte die brillante Idee, das Telefon der verwaisten Flughafenschalter zu nutzen. Sie übersprang so die wahrscheinlich endlose Warteschleife der American Airlines.

 

Eine gute und eine schlechte Nachricht

Am Telefon teilte man uns mit, dass unser Rückflug wegen eines Streiks der British Airways gestrichen worden war. Das war schon ein paar Tage lang bekannt, aber unser Reisebüro hatte es anscheinend nicht für wichtig gehalten, uns darüber zu informieren.

 

Da waren wir also. Noch nicht einmal angekommen in Vancouver und unser Rückflug war gestrichen worden. Die Mitarbeiterin der American Airlines buchte uns auf einen neuen Rückflug einen Tag später, dann widmete sie sich dem aktuellen Problem: Dass wir alle in Dallas feststeckten. Im Internet wurden alle Flüge nach Vancouver und Calgary für die nächsten 24 Stunden als ausgebucht angezeigt. Außerdem sagte der Wetterbericht weitere Sturmfronten für Dallas voraus. Schließlich hatte sie für uns alle Plätze gefunden, bis auf zwei, die sie auf einen Flug nach Seattle buchte (circa 2 Stunden Fahrt nach Vancouver).

 

Ein Hoffnungsschimmer und XXL-Eistee

Mit unseren neuen Tickets fest in der Hand reihten wir uns schließlich wieder beim Sicherheitscheck ein. Das verbesserte unsere Situation erheblich. Zum einen konnten wir Essen und Trinken kaufen, zum anderen gab es hier Teppichboden. Als Erstes steuerten wir McDonalds an für ein sehr spätes Abendessen, oder extrem frühes Frühstück. Ich machte den Fehler, mir einen großen ungesüßten Eistee zu bestellen. Der Becher hatte circa die Größe meines Kopfs. (Der Eistee schaffte es bis nach Kanada.)

 

Um circa 5 Uhr in der Früh Dallas Ortszeit machten wir uns auf den Weg zu unserem Gate. Für die, die noch nie im Dallas Fort Worth Flughafen waren: Er ist der viertgrößte in den USA und um zu den verschiedenen Gates zu kommen, benutzt man einen Zug. Wir waren also endlich bei unserem Gate angekommen. Jetzt hieß es nur noch warten.

 

Meine Essentials im Handgepäck für Langstreckenflüge

An dieser Stelle werde ich euch meine Essentials im Handgepäck für Langstreckenflüge auflisten:

  • Overear-Kopfhörer: Im Flugzeug und Flughafen ist es konstant laut. Mit Kopfhörern kann man für eine Weile alle Geräusche etwas ausblenden. Außerdem haben die Kopfhörer, die die Airline für onflight-entertainment ausgeteilt hat, bei mir noch nie funktioniert.
  • Decke: Nichts entspannt mehr, als sich während eines 10h+ Flug in eine gemütliche Decke kuscheln zu können.
  • Schal: Die Klimaanlagen im Flugzeug, wie auch im Flughafen, sind grundsätzlich immer auf arktische Temperaturen eingestellt. Keiner will mit Halskratzen und einer verstopften Nase im Urlaub ankommen.
  • Zahnpasta und Zahnbürste: Wenn ihr euch nicht mit dem Finger und Flughafenkloseife, ich spreche hier aus Erfahrung, eure Zähne putzen wollt, dann empfehle ich euch dringend Zahnpasta und Zahnbürste im Handgepäck griffbereit zu haben.
  • Powerbank: Mittlerweile ist mein halbes Leben auf meinem Handy. Es käme einer Katastrophe gleich, wenn plötzlich der Akku ausginge. Im Flugzeug gibt es allerdings meistens die Möglichkeit, es aufzuladen.

Zurück nach Dallas Fort Worth: Unser Flug, der auf 9:00 Uhr angesetzt gewesen war, hatte sich auf 12:00 Uhr zurückverschoben. Außerdem wurde alle fünf Minuten unser Gate geändert.

 

 
Hier noch ein Tipp am Rande: Wenn die Airline, mit der ihr fliegt, eine App hat, empfehle ich euch diese herunterzuladen. Dann bekommt ihr all die ständigen Gate-Änderungen mit.
 
 

Die Zeit bis zum Abflug zog sich wie Kaugummi. Als die Flughafenuhr 10:00 Uhr anzeigte, sah ich durch die Glaswand eine schwarze Wolkenwand auf den Flughafen zurollen. Unsere Nerven, die zu diesem Zeitpunkt schon genug mitgemacht hatten, wurden noch einmal bis zum Zerreißen gespannt. Beim Boarding wurden alle Passagiere aufgefordert, sich zu beeilen und der Pilot warnte uns vor schweren Turbolenzen. Ich merkte nichts von diesen Turbolenzen. Die vier Stunden Flug nach Vancouver verbrachte ich glücklich schlafend in meinem Fenstersitz, in einer Hand meinen Becher ungesüßten Eistee.

 

Wenn ihr schon immer wissen wolltet, was Vancouver so zu bieten hat, dann könnt ihr euch auf meinen nächsten Blogeintrag freuen!

Theresa Haidinger

Hi, ich bin Theresa und studiere Kommunikationswissenschaften in Salzburg. Es gibt viele Themen, die mich interessieren, unter anderem natürlich mein Studium. Sucht ihr also Infos zum Thema Medien, seid ihr hier richtig. Zusätzlich bin ich ein großer Naturfreund, hatte schon zahlreiche Praktika, liebe das Reisen, gehe gerne fort und koche gerne (mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg). Ich bin zwar aus Oberösterreich, aber Salzburg war schon, seit ich klein bin, die Stadt für mich.

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