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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Der aufregendste Friseurbesuch meines Lebens

Die eigenen Haare für den guten Zweck spenden? Wieso Anna das gemacht hat und wie es funktioniert.

Jeden Tag eine gute Tat vollbringen – das kann die Welt verbessern und auch im eigenen Leben etwas verändern. Im März 2019 habe ich mir diesen Vorsatz, den ich schon lange hatte, einmal mehr zu Herzen genommen und überlegt, was ich konkret tun könnte. Geld, das ich hätte spenden können, hatte ich als Studentin selbst nicht übrig und vor den letzten Blutspendeaktionen bei uns im Ort bin ich immer krank gewesen, weshalb ich auch das nicht tun konnte.

 

Trotzdem wollte ich irgendetwas weiter- bzw. abgeben, um anderen zu helfen. Nach langem Hin- und Herüberlegen und viel Internetrecherche habe ich dann meine gute Tat gefunden: Ich spende meine Haare!

 

Anna mit langen Haaren vor dem Spenden © Anna Pfeiffer/MEINPLAN.at
 

Anna mit langen Haaren vor dem Spenden © Anna Pfeiffer/MEINPLAN.at

Wo und wie kann man Haare spenden?

Für mich Langhaarmädchen, das beim Friseur immer gesagt hat „Nur das Nötigste wegschneiden, bitte!“ und für die schulterlange Haare schon sehr kurz waren, war die Entscheidung eine schwerwiegende. Aber (in dieser Situation eine gute Eigenschaft): Ich bin ein Sturkopf und wenn ich mir einmal etwas in den Kopf setze, dann mache ich das auch!

 

Also habe ich mich vor den Laptop gesetzt und nach Organisationen gesucht, bei denen man Haare spenden kann. In meiner Recherche habe ich zwei verschiedene Arten gefunden, wie ich das tun kann: Es gibt Organisationen, denen man einfach die Haare, die vorher ein Friseur abschneidet, in einem Paket zuschickt. Und es gibt Organisationen, die mit Partnerfriseursalons arbeiten, die den gesamten Vorgang abwickeln. Ich habe mich für zweiteres entschieden und bin auf den Verein Die Haarspender gestoßen:

 

Eine Echthaarperücke aus meinen Haaren

Das ist eine Non-Profit-Organisation, die Echthaarperücken für Kinder, die aufgrund verschiedener Erkrankungen Haare verlieren, herstellen lässt. Die Organisation arbeitet mit verschiedenen Friseuren in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn sowie Perückenherstellern zusammen. Ich habe mich auf der Webseite informiert, ob meine Haare für Perücken geeignet sind und mir dann einen der Partnerfriseure ausgesucht (die Liste der kooperierenden Friseure findet man auf der Webseite des Vereins).

 

Kurze Haare © Anna Pfeiffer/MEINPLAN.at
 

Voilá - die Frisur nach dem Spenden © Anna Pfeiffer/MEINPLAN.at

 

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Knappe zwei Wochen später war ich dann auf dem Weg nach Unterach am Attersee zum Friseur – dem wohl aufregendsten Friseurbesuch meines Lebens! Beim Hinsetzen hat mir die Friseurin noch einmal alle Eckpunkte erklärt: 

  • Es müssen mindestens 30cm gespendet werden, damit die Haare zu einer Perücke verarbeitet werden können. 
  • Die Haare werden in Zöpfe unterteilt und abgeschnitten, für eine Perücke werden 3 bis 5 Zöpfe gebraucht. 

Dann hat sie mich noch ein letztes Mal gefragt, ob ich mir denn wirklich sicher bin. Ich habe genickt und sie hat begonnen. Ich wollte nicht nur die Mindestlänge spenden, sondern so viel wie möglich war. Zwei Stunden später war ich 35cm Haare los.

 

Seit über einem Jahr habe ich die Haare jetzt kurz und auch wirklich Gefallen an meinem Bob gefunden – trotzdem überleg‘ ich, mir die Haare wieder wachsen zu lassen: des Langhaarmädchens zuliebe und noch viel mehr, um wieder eine gute Tat zu tun und sie wieder einmal spenden zu können!

 

Mehr über den Verein Die Haarspender:

https://www.diehaarspender.at/

Anna Pfeiffer

Eine Mostviertlerin, die inzwischen in Niederösterreichs Hauptstadt lebt und dort Medienmanagement studiert. Fasziniert von Sprache und Worten, die man damit bilden kann. Kein Gedanke ist ihr zu tiefgründig. Mit einem Glas Wein in der Hand lässt sich über Gott und die Welt philosophieren, mit der Gitarre über das Leben singen.

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