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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Burnout unter Studierenden: Wo Feuer war, ist nur noch Asche.

Nathalie musste letzten November Bekanntschaft mit diesem Terminus machen. Sie berichtet darüber, damit du die ersten Alarmzeichen schnell (genug) erkennst!

Burnout- was ist das eigentlich?

Der Zustand des völligen ,,Ausgebrannt-Seins“ trifft es schon ganz gut: Wo Feuer war, ist nur noch Asche. Obwohl die Symptome eines Burnouts sehr jenen der Depression ähneln, so unterscheidet sich ein ,,Burnout“ dadurch, dass die Betroffenen noch Hoffnung haben: Sie möchten agieren, können aber nicht mehr!
Zuerst merken Betroffene, dass Dinge immer schwerer fallen, werden frustriert und aus diesem Grunde zack – halsen sie sich noch mehr auf, um sich selbst Leistungsfähigkeit vorzutäuschen. So war es auch bei mir: Obwohl ich bereits im September merkte, dass mir Dinge immer schwerer fielen, startete ich nochmal mit voller Kraft in 4 neue Teilbereiche – bis Anfang November alles aus war.

 

Wie, alles aus?

Es ging gar nichts mehr. Zu lange hatte ich die Alarmzeichen ignoriert und schließlich bestand mein Alltag daraus, zwar über die Dinge nachzudenken, die erledigt gehörten – für die Umsetzung derer war ich jedoch nicht mehr in der Lage. So schlief ich viel und nutzte mein Handy als einzigen Kontakt zur Außenwelt. Selbst das Lesen von E-Mails war mir zu viel. Den PC aufzudrehen – daran war schon gar nicht zu denken! Und dennoch wollte ich die Außenwelt glauben lassen, es sei alles in Ordnung. 

 

Was kann ich tun, um kein Burnout zu bekommen?

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Ein Burnout lässt dich völlig erschöpft und ohne Energie zurück und kann einer Depression ähneln. © iStock / MEINPLAN.at

 

Burnout ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer öfter verwendet wird. Vor allem in unserer Gesellschaft, wo Leistung und Schnelllebigkeit an der Tagesordnung stehen, fühlen sich viele Menschen ausgelaugt und kaum noch leistungsfähig.

 

Ständig soll man verfügbar sein, noch mehr Leistung bringen und noch mehr Arbeit schaffen. Im Privatleben steht die Selbstoptimierung hoch im Kurs: Es wird genau auf die Ernährung geachtet, Sportlichkeit zelebriert (oder zumindest der Schein auf den Social-Media-Kanälen aufrechterhalten) und unaufhaltsam am Perfekten Selbst gearbeitet. Wer nicht an seine Grenzen geht, der wird schnell als „faul“ oder als „nicht belastbar“ eingestuft, wer nicht an seinem „besseren Ich“ arbeitet, der lässt sich gehen.


Leider steht die Diagnose „Burnout“ in einem schlechten Licht. Oft wird behauptet, dass dieses Leiden nicht wirklich existiert. Wer angeblich unter Burnout leidet, der sei einfach etwas überfordert. Nichts, was sich nicht mit etwas Ruhe am Wochenende ausgleichen ließe. 

 

Leider kann ich dem nicht ganz zustimmen. Sicher, der Begriff „Burnout“ wird wahrscheinlich nicht immer richtig verwendet, trotzdem würde ich nicht abstreiten, dass ein Burnout existiert und für die Betroffenen Personen etwas Schreckliches ist. Auch Studierende können in die Falle tappen. Wir hören oft genug, dass wir „ein leichtes Leben“ haben und „nur“ studieren müssen, wir hätten keine Ahnung von der Arbeitswelt. Mag schon sein, dass viele von uns noch nicht wirklich wissen, wie das Arbeitsleben tatsächlich aussieht, trotzdem können auch wir überfordert und ausgelaugt sein.

 

Ich finde, dass es auch für Studierende besonders wichtig ist, auf sich selbst zu achten. Wer sich schon im Studium verausgabt und auspowert, dem wird das Arbeitsleben später bestimmt nicht leichter fallen, geschweige denn Spaß machen.

 

 

4 Tipps, um Burnout vorzubeugen

#1 ECHTE Ruhepausen

 
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Stress verschwindet keinesfalls mit noch mehr Stress, sondern mit ENT-SPANNUNG© iStock / MEINPLAN.at

 
 

 

Ganz wichtig ist, dass du dir genug Ruhepausen gönnst. Und mit Ruhepausen meine ich wirklich RUHE! Schlaf, ECHTE Entspannung, Spaß. Mach‘ nicht den gleichen Fehler wie ich und stürz dich NICHT in neue Gebiete – sie können spannend sein, aber wie sollst du dafür genug Energie aufbringen, wenn du mit den bisherigen Dingen schon genug zu tun hast?


Gönne dir echte Zeit zum Abschalten – achte darauf, dass du mindestens acht Stunden Schlaf pro Nacht bekommst, lies ein spannendes Buch (einfach zum Spaß), schau einen sinnlosen, unterhaltsamen Film, tu Dinge, die nichts mit deinem Studium oder deinem Job zu tun haben. Schaffe deinem Kopf regelmäßig Pausen vom Alltag.

 

#2 Höre auf deinen Körper

Wie bereits erwähnt, sorgt die mangelnde Leistungsfähigkeit schnell für Frust und dann versucht man, dass man die Leistung wo anders erbringt – bis es irgendwann nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis du nicht mehr kannst.


Also rate ich dir neben ausreichend Schlaf und ECHTER Entspannung, dass du ganz genau hinhörst, wann und wo dir manches eventuell bereits zu viel ist. Frage dich, wie du dich nach einer Aktivität fühlen wirst. Wenn du dich danach gut und energiegeladen (oder zumindest nicht müder und schlapper) fühlst, ist es gut. Wenn du nach der Aktivität jedoch weißt, dass du müde und demotiviert sein wirst, solltest du hinterfragen, ob du es wirklich machen willst.


Vielleicht ist der neue Kurs im USI nach einem ganzen Tag Uni doch mehr Belastung als Entspannung? War es eine gute Idee, zuzusagen, dass man am Wochenende schon wieder beim Heurigen aushelfen wird, hätte man nicht besser einmal Nein gesagt? Wäre es nicht an der Zeit, einmal ein Treffen am Abend mit den Freundinnen im Lokal abzusagen – auch, wenn man dann als „Couchpotato“ gebrandmarkt wird und stattdessen um acht Uhr gemütlich im Bett liegt?

 

#3 Energie im Alltag aufladen

 
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Was brauchst DU, um wieder zu neuer Energie zu kommen? © iStock / MEINPLAN.at

 
 

 

Es gibt unterschiedliche Arten von Menschen – im Alltag entspannen manche Menschen, indem sie nach einem anstrengenden Tag noch mit Freunden ausgehen. Nach einem Tag an der Uni laden sie ihre Reserven durch soziale Kontakte wieder auf, sie lieben es, wenn sie sich mit Freunden umgeben. Diese Menschen „brauchen“ es nicht, zuhause am Sofa zu liegen, die Ruhe zu genießen und früh ins Bett zu gehen. Sie beziehen ihre Energie aus anderen Quellen.


Im Gegensatz zu diesen Leuten gibt es aber auch Personen, die nach einem anstrengenden Tag einfach nur nach Hause gehen möchten, in gemütliches Gewand schlüpfen wollen und ihre Ruhe brauchen. Würden diese Menschen das Leben der oben genannten Personen leben, hätten sie bald keine Reserven mehr und das Energielevel wäre gefährlich niedrig. Das kann auch umgekehrt gelten.


Natürlich gibt es auch Menschen die weder zur einen, noch zur anderen Gruppe gehören. Es gibt viele Arten, wie man seine Energie wieder auflädt beziehungsweise hoch hält.


Frage dich daher, wie du persönlich deine Energie im Alltag wiedererlangen kannst. Was brauchst du, um zu neuer Kraft und neuem Elan zu kommen. Wie machst du es aktuell und ist dieser Weg der richtige für dich?

 

#4 Hol dir rechtzeitig Hilfe

 
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Hol dir Hilfe: Die Telefonseelsorge (Tel.: 142) bietet sowohl Gespräche als auch Online-Beratung an. © iStock / MEINPLAN.at

 
 

 

Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, dass dir alles zu viel wird und deine Energie nachlässt – zögere nicht, hol dir Hilfe. Es gibt viele Leute, die auf die Probleme von Studierenden spezialisiert sind. Sie nehmen dich ernst und können dich beraten. Psychische Probleme, Stress und andere Faktoren werden leider immer noch viel zu oft verschwiegen – das muss nicht sein. Sprich mit Personen, denen du vertraust, mit Eltern, Freunden oder Profis. Es ist keine Schande, Hilfe zu benötigen. Denke immer daran, dass du nicht alleine bist.

 

Pass‘ gut auf dich auf und höre auf deine ,,innere Stimme“ – denn Stress verschwindet keinesfalls mit noch mehr Stress, sondern mit ENT-SPANNUNG. Ich hoffe, du machst es klüger als ich! Die Burnout-Falle ist tückisch!

 

TelefonSeelsorge Niederösterreich

Verein zur Förderung der TelefonSeelsorge Österreich – Notruf 142

Telefon- & Onlineberatung

Stephansplatz 6

1010 Wien

T 142

www.telefonseelsorge.at

 

Die Telefonseelsorge ist unter der Notrufnummer 142 rund um die Uhr erreichbar.
Du kannst uns aus ganz Österreich kostenfrei anrufen. (Gilt nur für Kunden/innen österreichischer Anbieter. Für Anrufe von einem Mobiltelefon mit ausländischem Netzbetreiber können Kosten anfallen!)
Vertraulichkeit ist für uns selbstverständlich.
Umfassende Informationen zur TelefonSeelsorge findest du unter www.telefonseelsorge.at
 
Die Telefonseelsorge Niederösterreich ist ein Seelsorge- und Beratungsangebot der katholischen und der evangelischen Kirche Niederösterreichs.

Nathalie Credo

Schon viel gesehen, erlebt und ausprobiert: einfach Nathalie. Ich bin Sängerin, Autorin, Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin, wobei ich mich auf zuletzt genanntem Gebiet gerade weiter spezialisiere. Neben Österreich sind die USA mein zweites Zuhause - das Reisen ist eines meiner liebsten Hobbys, doch zu lange würde ich von meinen beiden Katzenkindern nicht getrennt sein wollen. Meine Blogs sind vielfältig – so wie ich!

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