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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Alles anders?

Schritt eins: die Matura. Schritt zwei: eintragen fürs Bachelorstudium, dann WG suchen, in Wien einleben, Leben und Studium auf die Reihe kriegen. Gut soweit, es läuft.

Dann sind plötzlich schon vier Jahre rum, Bachelor ist in der Tasche und ich steck schon mitten im Masterstudium. Alles immer noch relativ beim Alten. Dann jedoch, bei Gesprächen mit Freund*innen, immer wieder die Überlegung: noch hier in Wien zu arbeiten beginnen, oder schon zurück in „die Heimat“ ziehen. Manche entscheiden sich für das eine, manche für das andere. Manche ziehen mit Partner*innen in eine erste gemeinsame Wohnung, andere trennen sich, wohnen ab jetzt allein, WGs lösen sich auf und leere Zimmer werden per Insta angeworben. Wohnungen und Mitbewohner*innen werden gleichermaßen gesucht.

 

 
Und mitten in all diesen Veränderungen und Umbrüchen sitz ich nun und frag mich: was will eigentlich ich?
 
 

 

Sollen diese vier Jahre Studium, wovon zwei fast völlig von Lock-Downs und Home-Learning überschattet waren, schon alles gewesen sein? Mein letztes Bachelorsemester hat mir so Spaß gemacht, ich war direkt traurig, dass es zu Ende war. Meine Zeit in Wien genieße ich immer noch sehr und ich habe bei weitem nicht das Gefühl, diese Stadt schon gut genug zu kennen, um sie schonwieder zu verlassen. Gerade erst beginne ich, mich hier heimisch zu fühlen, die Straßen in meinem Bezirk zu kennen, Lieblingswege, Lieblingscafés und eine Lieblingspizzeria zu haben. Eigentlich möchte ich das alles noch nicht aufgeben. Und eigentlich muss ich das auch nicht.

 

Das Leben genießen und schauen ,was passiert

Mein aktueller Plan ist, dass ich dieses erste Masterjahr noch ganz wie gehabt mit meiner besten Freundin in unserer gemeinsamen, kleinen Wohnung verbringe und ich im Anschluss auch noch in Wien bleibe, mir hier eine Schule suche und parallel zum Unterrichten abschließe. Wie genau meine Wohnsituation dann aussehen wird, weiß ich noch nicht. Ich habe fürs erste beschlossen, nicht mehr Gedanken kreisen zu lassen, sondern das Leben zu genießen und mal zu schauen, was so passiert.

 

Erwartungen in den Zwanzigern

Oft habe ich das Gefühl, dass in unseren Zwanzigern erwartet wird, dass wir unser Leben in die richtigen Bahnen bewegen und schon mal das Fahrzeug so platzieren, dass es dann bald ungehindert in Richtung Zielgerade los düsen kann. Doch was ist, wenn dieser Weg noch nicht so geradlinig vor einem liegt? Der gesellschaftliche Druck ist auf jeden Fall gegeben, dass man sich laufend Gedanken darüber macht, wie man was am besten organisiert, dass es für später am meisten bringt. Ist es also sinnvoll noch in eine andere Wohnung zu ziehen, oder wäre es nicht besser, das Geld zu sparen, wenn man ja später mal ein Haus bauen möchte?

 

 
Es wird erwartet, dass man sich bald dafür entscheidet, wo der Lebensmittelpunkt für die Zukunft sein soll. Wo? Ja, wo soll der denn bitte sein?
 
 

 

Ich denke, wir haben alle irgendwie die gleichen Fragen. Was soll es mir aber jetzt bringen, schon die ganze Zeit über die Zukunft zu grübeln? Wäre es nicht viel besser, im Hier und Jetzt zu leben und das zu genießen, was man hat? Ich werde das auf jeden Fall mal so machen und auch noch etwas in Wien bleiben, wo genau, wird sich schon zeigen. Ist also jetzt nach dem Bachelorabschluss wirklich plötzlich alles anders, oder sind es nur andere Fragen, die ich mir nun stelle?

 

Ist ein konkreter Plan nötig?

Einen konkreten Plan für meine Zukunft kann ich „leider“ also noch nicht präsentieren. Was ich jedoch in letzter Zeit herausgefunden habe, ist, dass ich mir einige Fragen immer wieder stellen kann, um zu überprüfen, wie ich mich gerade fühle.

 

Diese Fragen möchte ich hier gerne mit euch teilen:

 

  • Wenn ich die Augen schließe, wo sehe ich mich?
  • Welches Gefühl kommt auf, wenn ich auf dem Weg zu einem meiner aktuellen Wohnorte bin?
  • Woran denke ich zuerst, wenn ich an die Menschen in meinem Leben denke? Positives oder Negatives? Welche Emotionen kommen auf?
  • Fühle ich mich wohl? Oder schreit alles in mir nach Veränderung?

Mir haben diese Fragen geholfen, meine Gemütslage immer wieder zu überprüfen und sie werden mich auch in der kommenden Zeit noch begleiten. Mal sehen, wohin mich das Leben führt.

Viktoria Hinterleitner

Ich komme aus Niederösterreich und studiere im Endspurt Deutsch, Geschichte und Inklusive Pädagogik auf Lehramt. Seit etwas mehr als vier Jahren bin ich nun in Wien und werde auch noch etwas bleiben und den Berufseinstieg hier wagen. In dieser aufregenden Zeit möchte ich euch gerne mitnehmen und meine Erfahrungen und Erlebnisse teilen.

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