Zero Waste: Waschen und putzen ohne Müll zu produzieren
Selbstgemachtes Geschirrspülmittel, Waschpulver und gehäkelte Reinigungsschwämmchen? Funktioniert tatsächlich, Christa hat in Richtung "Zero Waste"-Haushalt einiges ausprobiert.
Vor einigen Monaten fing ich an, mein Bad von Plastik zu befreien. Ich habe begonnen, auf Wiederverwendbares umzusteigen oder mir meine Produkte selbst herzustellen. Dieser erste Schritt in Richtung Zero Waste oder zumindestens „Zero Plastic“ hat mich ziemlich motiviert, auch meinen übrigen Haushalt zu perfektionieren. Schöpfungsverantwortung beginnt schließlich schon in meinen eigenen vier Wänden, dort, wo sich mein Konsumverhalten am meisten widerspiegelt!
In letzter Zeit habe ich mich vor allem mit dem Thema Putzen, Waschen und Reinigen auseinandergesetzt. Dabei habe ich einige tolle Sachen und Rezepte ausprobiert, die zu meiner Verwunderung auch meistens (viel) günstiger waren als herkömmliche Produkt oder Anwendungen – günstig und umweltschonend, was will man mehr?
1. Zero Waste Geschirrspülen
Damit ich meinen Plastikkonsum auch beim Putzen reduzieren kann, habe ich prinzipiell einfach auf Essig umgestellt; mit einem Essig-Reiniger (Essig und Wasser) kann man so ziemlich alles putzen oder reinigen – außer Geschirr. Dafür habe ich Handspülmittel hergestellt. Für ca. einen Liter brauchst du:
- 25-30g geriebene Bio-Kernseife (z.B. von Sonett – ca. 1 Euro im Bio-Markt)
- 6-8 TL Natron (z.B. Kaiser-Natron bei DM)
- 1l Wasser
- Optional 10 Tropfen ätherisches Öl (z.B. von Sonnentor)
- Alten Spüli-Behälter zum Abfüllen
Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, von der Platte nehmen und die Kernseife unterrühren, bis sie sich schön auflöst. Etwas abkühlen lassen, um dann das Natron und evtl. ätherisches Öl hinzuzufügen: et voilà! Einfach oder? Wenn die Konsistenz über Nacht puddingartig wird, einfach noch etwas Wasser hinzufügen oder nochmals etwas erwärmen und rühren.
2. Reinigungs-Accessoires häkeln
Ich wollte mich auch schon lange von den ekligen Plastik-Schwämmen verabschieden. Dazu hab ich meine veralteten Häkel-Künste wieder aufleben lassen und hab mir meinen Putzschwamm aus Jute selbst gehäkelt. Ist wiederverwendbar (waschbar bei 30-40 Grad) und macht definitiv Spaß – im Park, in der Bib, im Zug – überall kannst du häkeln!
Ich habe meinen Schwamm allerdings nicht ausgefüllt, sondern einfach am Ende offen gelassen, damit man ihn wie einen Handschuh anziehen kann. Funktioniert auch ganz gut.
Um den Esstisch und die Arbeitsflächen in der Küche zu reinigen habe ich mir noch ein paar einfache Topflappen aus Baumwollgarn gehäkelt.
3. Selbstgemachte Bienenwachstücher: Essen aufbewahren
Vor einigen Monaten habe ich mir Bienenwachstücher im Biomarkt gekauft – drei Stück für über 20 Euro. Da ich die Tücher sehr gerne und oft verwende, habe ich sie nun selbst hergestellt. Total einfach, schnell, viel günstiger und außerdem auch nett zum Verschenken, wie ich finde.
Du brauchst:
- Backpapier (2 Blätter)
- Bügeleisen
- Alte Tischdecke oder Stoff zum Drunterlegen
- 100% (gewaschenen) Baumwollstoff, z.B. ein altes T-Shirt
- Bienenwachs (z.B. alte Bienenwachs-Kerze, Bienenwachs-Platte oder Drops)
DIY-Bienenwachstücher © Christa Plank/MEINPLAN.at
Schneid dir einfach die gewünschte Größe Stoff zu und leg ihn auf das erste Blatt Backpapier. Verteile auf dem Stoff einige Stücke Bienenwachs, leg das zweite Blatt Backpapier darüber und bügle dein Tuch zurecht – bis sich das Wachs schön verteilt. Klingt einfach – ist es auch! Und wenn du Glück hast und nur das Bienenwachs kaufen musst, kostet es dich nur ein paar Euro. Die Tücher können immer wieder verwendet und mit kaltem Wasser gereinigt werden.
4. Wäsche waschen mit Essig und Waschsoda
Mit dem Thema Wäsche waschen habe ich mich wohl am längsten und am intensivsten auseinandergesetzt. Es gibt so viele Alternativen zum herkömmlichen Waschmittel, da musst du dich einfach etwas durchprobieren und herausfinden, welche zu dir passt. Man kann sich sein Bio-Waschmittel oder -Pulver selbst herstellen, mit Kastanien oder Efeu waschen, sein Behälter mit Waschmittel immer wieder auffüllen lassen (z.B. in einem Unverpackt-Laden) und vieles mehr.
Seit meinem letzten Blog ist klar: Ich bin ein Essig-Fan! So hat mich dieses Wundermittel auch beim Waschen überrascht: Die Wäsche ist nachher extrem weich, stinkt überhaupt nicht nach Essig und zudem riecht meine Maschine auch besser. Wenn meine Wäsche sehr verschmutzt oder fleckig ist sieht mein Waschvorgang folgendermaßen aus:
- Flecken mit Gallseife einreiben und vorbehandeln
- 4 Esslöffel Waschsoda (= Kristallsoda - erhältlich bei dm) in das Waschmittelfach geben
- Mit einer Tasse Tafel-Essig (5% Säure) nachspülen
Wenn die Wäsche nicht so verschmutzt ist, dann reicht für mich auch nur Essig. Die Wäsche riecht dann eben neutral, du kannst also mit einigen tropfen ätherischem Öl deine eigene Duftnote hinzufügen. Damit die Verwendung von Essig trotzdem auch umweltschonend bleibt, versuche ich, ihn in Glasflaschen und/oder großen Behältern zu kaufen. Am besten wäre natürlich, wenn du ihn irgendwo einfach nachfüllen lassen kannst.
Bücher und Links
Mein Buchtipp: 5 Hausmittel ersetzen eine Drogerie. Mit Krenseife, Zitronensäure, Soda, Natron und Essig lässt sich so ziemlich alles selbst herstellen: Zahnpasta, Waschmittel, WC-Reinigungs-Tabs, Badepralinen, Duschgel und vieles, vieles mehr!
Mein Web-Tipp: Viele Rezepte findest du online auf www.smarticular.net – mittlerweile meine absolute Lieblingsseite, wenn es um Zero-Waste Experimente geht.