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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Wienliebe – Gib deiner neuen Stadt eine Chance

Ninas Liebe zu ihrem neuen Studienort musste erst wachsen. Ihre Erfahrung, wie Wien zu ihrem Zuhause geworden ist.

Kürzlich bin ich mit einer Bekannten eines Freundes ins Gespräch gekommen. Wir beide, ursprünglich aus einem anderen Bundesland zugezogen, haben sofort einen gleichen Nenner gefunden: Wien als neues Zuhause! Die lebenswerteste Stadt, die wir kennen und lieben gelernt haben! Wir beide waren uns jedoch auch einig, dass es eine gewisse Zeit gebraucht hat, sich von einer eher ländlichen Heimat in der Großstadt zurechtzufinden.

 

Persönliche Erfahrung

Um meine erste Zeit in Wien besser nachzuempfinden, ist es wesentlich, auch die Zeit davor zu beschreiben. Bevor ich nach Wien gezogen bin, lebte ich durchgehend am Land. Felder, Wiesen, Wälder, frische Luft, Lebensmittel und Produkte aus der Region, Tradition, gegenseitiges Grüßen und „Jeder kennt jeden“. Landleben eben! Der extreme Kontrast von Stadt und Land, Grau und Grün, fremd und vertraut, viel und wenig sowie laut und ruhig, haben das Ankommen in Wien für mich nicht gerade einfach gemacht. Zusätzlich habe ich mich sehr stark auf meine Ausbildung fokussiert, weshalb ich kaum Zeit hatte, die Stadt wirklich kennenzulernen. Da die Ausbildung sehr fordernd war und Stress verursacht hat, habe ich diese negativen Empfindungen, welche mit der Ausbildung einhergingen, mit der Stadt gleichgesetzt. Ich wusste: Nach dem Abschluss bin ich weg! Wien ade!

 

Neue Studienstadt Wien © iStock/MEINPLAN.at
 

Anstatt Wien wieder zu verlassen, gab Nina der Stadt eine zweite Chance und lernte sie diesmal richtig kennen. © iStock/MEINPLAN.at

 

Doch es kam anders als erwartet. Zwar habe ich mich entschlossen, Wien zu verlassen, um in meinem Heimatort meine Energiereserven wieder zu füllen, jedoch habe ich Wien anschließend eine zweite Chance gegeben. Dieses Mal wollte ich Wien nicht nur kennenlernen, sondern auch die unzähligen Möglichkeiten der Stadt mehr auskosten. Ich hatte einen tollen Wohnort, habe kulturelle Angebote wahrgenommen, bin meinen Hobbys nachgegangen und habe meine sozialen Kontakte in der Umgebung gepflegt – und Wien wurde zu einem neuen Zuhause. 

 

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich jemals von „Wienliebe“ reden werde. Doch es ist passiert! Ich liebe es, die Stadt zu Fuß zu erkunden, versteckte Gasse und grüne Flecken ausfindig zu machen, nette Cafés auszuprobieren, Sommerabende beim Museumsquartier zu verbringen, mit der alten Straßenbahn zu fahren, durch Märkte zu schlendern, Ausstellungen und Theater zu besuchen, multikulturelle Gegebenheiten zu erleben, vielfältige Freizeitangebote zu haben und neue Kontakte zu knüpfen.

Was ich gelernt habe: wie wichtig es ist, sich wirklich Zeit zum Ankommen zu nehmen. Es ist essentiell, einen Ort für seine liebsten Aktivitäten zu finden und soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. 

 

Tipps, wie Wien zu deiner Stadt wird!

  • Freizeit in Wien

Fahre nicht bei jeder Gelegenheit zurück in die Heimat, auch wenn es anfangs hart sein kann, getrennt von Freunden und Familie zu sein. Suche dir Möglichkeiten, Freizeitaktivitäten in der Stadt auszuführen, damit du einerseits einen guten Ausgleich zur Uni/zum Beruf hast, andererseits die Gelegenheit bekommst, neue Leute kennenzulernen.

 

Anregungen: Sport im Studio oder Verein (Handball, Volleyball, Rudern), Workshops (Malen, Töpfern, textile Gestaltung, diverse Sportarten), Musizieren mit anderen, Fotografieren, Picknicken/Lesen im Park, Ehrenamt, Fahrrad fahren, Gemeinschaftsgarten, Unternehmungen mit Freunden

 

[ Tipp der Redaktion: Die Katholische Hochschulgemeinde Wien ]

  • Wien zu Fuß erkunden

Stadtspaziergänge bieten die Gelegenheit, geheime Ort zu erkunden, Sehenswürdigkeiten zu bestaunen und grüne Flecken der Stadt zu finden. Je besser du dich in Wien auskennst, desto mehr wird Wien zu deinem Zuhause.

  • Kulturangebote wahrnehmen

Theater, Kino, Museen, Ausstellungen, Kabarett oder Festivals – Wien hat ein breitgefächertes Kulturangebot, welches genutzt werden sollte!

  • Familie und Freunde nach Wien einladen

Ich selbst habe Freunde, welche verteilt in mehreren Orten/Bundesländern wohnen. Da mir das Pflegen meiner sozialen Beziehungen sehr wichtig ist, bin ich durch Besuchen meiner Freunde und Familie viel unterwegs. Ich reise sehr gerne, jedoch beansprucht der Weg von A nach B viel Zeit. Zeit, welche ich für das Erkunden von Wien nutzen könnte. Umso mehr freue ich mich, wenn sich meine Lieblingsmenschen entschließen, mich zu besuchen. Ich nutze die Gelegenheit meist, ihnen meine liebsten Lokale und Plätze zu zeigen.

  • Wienliste erstellen

Letztes Jahr habe ich eine Liste gestartet, auf der ich alles aufgelistet habe, was ich in Wien machen möchte. Darauf befinden sich zum Beispiel Aktivitäten (Bouldern), Entspannung (Therme Oberlaa), Lokale (gemütliche Cafés), Parks, besondere Kinos (Burg Kino) und noch vieles mehr!

  • Offen sein und mit anderen in Kontakt treten

Damit man in einer Stadt neue Bekanntschaften macht, benötigt es die Bereitschaft und den Mut, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Eine offene Haltung und Interesse am anderen erleichtern das Kennenlernen.

 

Alles braucht seine Zeit. Verzage nicht, wenn du etwas länger brauchst, um dich in Wien wohlzufühlen. Aus Erfahrung weiß ich, dass nicht der Ort an sich dir das Gefühl von „Zuhause“ einschließlich Geborgenheit, Sicherheit und Liebe gibt, sondern die richtigen Menschen. Menschen, denen du vertrauen kannst und auf die du dich verlassen kannst. Um diese Menschen zu finden, sei bereit für neue Beziehungen und Erfahrungen!

Nina B. Gusenbauer

Aufgewachsen bin ich in Oberösterreich und Niederösterreich. Derzeit fühle ich mich in Wien zuhause, wo ich als Elementarpädagogin berufliche Erfüllung finde. Wenn ich nicht gerade in der Natur Energie tanke, tauche ich in die Welt der Bücher ein oder versuche mich am künstlerischen Gestalten. Dankbar bin ich für jede Minute, welche ich mit meinen Lieblingsmenschen verbringen darf. Schreiben ist meine Leidenschaft, meine Stimme, mein Ausdruck.

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