Wie kann ich weniger nachdenken, was andere von mir denken?
Ein Leben für mich führen und nicht für alle anderen. Mich von den Erwartungen anderer freimachen. Wie kann das gehen?
Tagein tagaus werden dir unzählige Herausforderungen gestellt. In der Uni sollst du gute Noten schreiben, deine Arbeiten gründlich und effizient erledigen, deine Mitmenschen gut behandeln und immer gut gelaunt sein. Du sollst auf Knopfdruck funktionieren und wenn dir das nicht gelingt, dann beschuldigst du dich vielleicht selbst - als wäre es der Sinn deines Lebens, Erwartungen zu erfüllen.
Erwartungen von Fremden und der Gesellschaft haben oft eine höhere Priorität als deine eigenen und bald führst du ein Leben, das nicht dir gehört. Doch kein Mensch kann für dich fühlen, kein Mensch kann für dich denken, kein Mensch kann für dich atmen.
Du bist nicht auf der Welt, um eine funktionierende Maschine zu werden, die nichts mehr hinterfragt. Du bist nicht auf der Welt, um perfekt zu werden oder perfekt zu sein. Du bist nicht auf der Welt, um Erwartungen anderer zu erfüllen. Also brich aus den engen Mauern aus, die du dir selbst errichtet hast und brich in die Weite auf, die vor dir liegt.
Was würdest du bereuen, nicht getan zu haben?
Durchschnittlich leben Menschen in Deutschland 29 500 Tage. 8 477 Tage gehen für Schlafen und 1 635 Tage für Essen und Trinken drauf. Doch wie willst du die übrigen Tage nutzen? Etwa auf Netflix mit einer Tasse Tee und einem Teller Kekse? Wenn du wissen würdest, dass du morgen sterben würdest, was würdest du tun? Was würdest du am meisten bereuen, nicht getan zu haben?
Würdest du dich mit deinem Vater versöhnen, etwas tun, vor dem du schon immer Angst hattest, wie Bungee-Jumpen oder deinen Traum erfüllen, ein Kaffeehaus zu eröffnen?
Viel zu viele Menschen denken viel zu oft darüber nach, was andere von ihnen denken.
Einige Menschen, haben Angst, dass andere sie für dumm halten, wenn sie eine Prüfung in den Sand gesetzt haben. Absurd, oder? Aber ist eigentlich überhaupt irgendjemand völlig frei und unabhängig von der Angst, jemand könnte negativ über einen denken?
Natürlich soll uns Kritik von Freunden und Menschen aus unserem Umfeld weiterhelfen, denn diese ist wichtig, um weiterzukommen. Aber grundsätzlich wollen wir von allen gemocht werden und die Angst, etwas falsch zu machen, sitzt tief in unseren Knochen.
Also hör auf, dir Gedanken darüber zu machen, was andere denken könnten, denn die sind höchstwahrscheinlich damit beschäftigt darüber nachzudenken, was du von ihnen denkst. Sei mutig, und fange an, Dinge zu tun, die du tun willst.
Mut bedeutet nicht, alles auf den ersten Drücker perfekt zu machen, sondern sich erlauben hinzufallen, aufzustehen und weiterzugehen. Es bedeutet zu riskieren, obwohl du scheitern könntest und zu handeln, obwohl du Angst hast.
Wie kann ich mich von fremden Erwartungen freimachen?
Ehrlich gesagt kann ich dir keine genaue oder richtige Antwort geben, denn ich stehe auch oft unter dem Blick anderer Menschen und lasse mich einschüchtern von Ängsten, Erwartungen nicht zu erfüllen, auch wenn ich weiß, dass diese Angst völlig grundlos ist.
Deshalb habe ich angefangen, meine Ängste zu hinterfragen mit Fragen wie:
- „Kommt diese Angst, da ich Angst davor habe, meine Aufgabe nicht gut genug zu machen oder denke ich, dass ich selbst nicht genug bin?“
- „Habe ich diese Angst, weil ich in diesem Bereich schon einmal verletzt wurde?“
Aber da gibt es noch viele andere Gedanken. Durch diese Fragen kann man es schaffen, sein eigenes Denken zu verstehen, lernt sich selbst besser kennen und versteht mit der Zeit, wie man tickt.
Ein weiterer Vorschlag von mir ist es, dich selbst in diesem Bereich herauszufordern. Stelle dir eine Aufgabe, die dir Mut abverlangt oder die den Erwartungen anderer nicht entspricht. Wenn du aus Angst, dass jemand etwas Negatives über dich denkt, nicht das tust, was du wirklich willst, dann führe dir vor Augen, dass du nicht für diese Menschen lebst, sondern für dich.
Es liegt an dir, dein Leben in die Hand zu nehmen, aus dem Gefühl der Machtlosigkeit herauszutreten und zu sagen: „Ich entscheide, wie ich mein Leben gestalten möchte und niemand sonst.“
Am Ende will ich keinen Ruhm. Ich will kein Geld. Ich will keine Ehre. Ich will gelebt haben, nicht geleistet.