Wie erzähle ich Gott, was mir wichtig ist?
Das Buch „Zeig mir den Weg – Kommunikation mit Gott“ möchte den Leser*innen dabei helfen, Gott das mitzuteilen, was ihnen wirklich wichtig ist. Ein Buch für Bet-Anfänger als auch solche, die viel Erfahrung mit dem Beten haben.
Wie betet man eigentlich? Und: Warum überhaupt beten? Auf diese Fragen versucht „Zeig mir den Weg – Kommunikation mit Gott“ Antworten zu finden und bietet neben einer kurzen Einführung in das Thema eine breite Vielfalt von Gebetstexten an, die dazu animieren, das Beten einfach mal selbst auszuprobieren.
Das Buch ist thematisch gegliedert in Grundgebete der katholischen Kirche, Gebete im Kirchenjahr, Gebete durch den Tag & die Woche und weitere Gebete & Gebetsformen. Dabei reichen die Gebete von Texten aus der Bibel über das Mittelalter bis hin zu Gebeten aus dem 21. Jahrhundert. Die Gebetstexte sind umrahmt von Zitaten gläubiger Menschen der Vergangenheit und Gegenwart. Zu fast jedem Gebet gibt es einen kurzen Text, in dem (historische) Hintergründe erklärt werden. Außerdem gibt es spannende Illustrationen, die eine Mischung aus klassischen Gemälden und stilisierten Fotos sind. Durch all diese Elemente verbindet das Buch Tradition mit Moderne.
Gott bringt das Leben zum Strahlen
Leitmotiv des Buches sind Kirchenfenster, durch die das Licht scheint. Direkt am Klappentext steht: „Jeder Mensch ist ein Fenster, das herrliche, gewaltige Fenster einer Kathedrale. Aber was ist solch ein Fenster ohne das Licht?“ Schlägt man daraufhin das Buch auf, findet man am Vorsatzpapier die Fenster einer Kathedrale wieder, denen allerdings die bunte Farbe fehlt. Die findet man dann im Haupttext des Buches: Die unterschiedlichen Kapitel sind auf verschiedenfarbigem Papier gedruckt. So sind zum Beispiel die Grundgebete der Kirche auf grünem Papier gedruckt, die Gebete im Kirchenjahr aber auf rosa Papier. Erst das Licht, also Gott, dem wir im Gebet begegnen, lässt die Fenster zum Strahlen bringen.
Diese Metapher gefällt mir persönlich sehr gut. Es bringt zum Ausdruck, dass wir auch gut leben können, ohne zu beten. Allerdings ist das Leben schöner und reichhaltiger, wenn wir es mit Kommunikation mit Gott füllen und erst dann erkennen wir all unsere Fähigkeiten und Talente. Außerdem bringt die Metapher zum Ausdruck, dass Gebet immer ein Geschehen zwischen mindestens zwei Teilnehmenden ist – zwischen mir und Gott. Beim Beten ist man niemals allein!
Ein Buch für alle
Das Interessante an dem Buch ist, dass es einerseits von totalen Bet-Anfänger*innen gelesen werden kann, die erfahren möchten, warum man betet, was man betet und wie man betet. Der klare Aufbau des Buches, der die Lesenden von einer allgemeinen Einführung ins Beten über Grundgebete der röm.-kath. Kirche mitten hinein in das persönliche und intime Gebet führt, hilft dabei, sich zu orientieren.
Andererseits kann das Buch aber auch von Menschen gelesen werden, die schon viel Erfahrung mit dem Beten haben, weil eine sehr große Anzahl an Gebeten vorgestellt wird und wichtige Hintergrundinformationen gleich mitgeliefert werden. Oder weißt du, warum Thomas Morus der Patron der Regierenden ist oder warum der Tag Samstag der Jungfrau Maria geweiht ist?
Das perfekte moderne Gebetsbuch
Das Buch kann zwar als eine Art Einführung ins Beten in der röm.-kath. Kirche von vorne bis hinten durchgelesen werden. Es ist aber wohl eher so gedacht, dass man es nach und nach liest und immer diejenigen Gebete aufschlägt, die man gerade braucht. Es ist also ein perfektes, modernes Gebetsbuch, das man überall hin mitnehmen kann, weil es dünn und leicht, aber trotzdem robust ist.
Buchtipp
Zeig mir den Weg – Kommunikation mit Gott
Zentrum für Berufungspastoral Freiburg, 2020
196 Seiten
€7,50