Wenn das Leben an dir vorbei rast - und wie du zwischendurch Ruhe findest
Hast du auch manchmal das Gefühl, dass das Leben an dir vorbei rast? Dass du den ganzen Tag getrieben bist von Aufgaben, Anforderungen und Erwartungen? Wie wärs, wenn du einfach mal kurz stehenbleiben könntest, um den Tag von jetzt an bewusster zu erleben?
Ein ganz normaler Tag?
Der Wecker klingelt um 06:00 Uhr morgens. Ich greife nach meinem Handy, checke alle Nachrichten und scrolle durch das neue Insta Feed. 06:30 Uhr - Ups, schon wieder so viel Zeit verplempert. Ich stehe auf, greife nach meinen Klamotten, gehe müde Zähneputzen und suche mir was zu essen. Auf dem Weg zur Arbeit höre ich Musik. Kaum bin ich dort angekommen, muss ich auch schon abliefern. Die Aufgaben der letzten Tage präsentieren und Arbeiten abgeben. Während der Arbeit vergeht die Zeit wie im Flug und schon ist es Zeit aufzuhören. Ich hatte gerade einmal ein paar Minuten Pause. Am Heimweg denke ich an die ganzen Dinge, die ich heute in der Arbeit nicht geschafft habe, die Aufträge, die noch dazu gekommen sind und den Berg an Dingen, der zu Hause noch auf mich wartet.
Mein Magen knurrt und ich laufe zur U-Bahn, erwische sie gerade noch und fahre gehetzt nach Hause. Zu Hause ist nichts zu Essen da und ich gehe hungrig einkaufen, was dazu führt, dass sich gefühlt 3kg Süßigkeiten in meinem Einkaufskorb finden. Zu Hause stopfe ich schnell etwas in mich hinein, setze mich zum Schreibtisch, bemerke, dass ich überhaupt keine Lust mehr habe produktiv zu sein, ziehe mir meine bequeme Jogginghose an und schmeiße mich aufs Bett. Jetzt Netflix, irgendetwas Chilliges, wo ich nicht nachdenken muss, das wäre es jetzt. Ich scrolle durch die Filme, finde etwas, klicke es an. Ich schaue den Film an, obwohl ich mittendrin fast einschlafe und mich frage welcher Regisseur so einen komischen Film dreht und damit auch noch Geld verdient. Ich drehe ab, gehe Zähneputzen checke noch ein letztes Mal die Nachrichten auf meinem Handy und gehe schlafen.
Ein Leben voll Erwartungsdruck
Der Text, den ich oben geschrieben habe, ist etwas überspitzt dargestellt, aber ehrlich gesagt fühlt sich mein Leben manchmal so an. Wenn ich mir Zeit nehme und über mein Leben nachdenke, schockiert es mich, wie sehr ich unter Stress und Leistungserwartungen lebe. Ich mache Dinge, die von mir verlangt werden und mir eigentlich keinen Spaß machen. Ich versuche Dinge, die ich erledigen muss, gut zu erledigen, gebe mir Mühe und stecke viel Energie hinein. Am Abend, wenn ich erschöpft von all diesen Aufgaben ins Bett falle, fühle ich mich leer und ausgelaugt. Alles fühlt sich sinnlos an und ich muss aufpassen, dass ich mich von all diesem Stress und den Aufgaben nicht unterkriegen lasse. Am Wochenende, an dem ich endlich Zeit hätte, meine Freunde/innen zu treffen, komme ich nicht aus meiner Wohnung, weil ich keine Energie und Motivation habe etwas zu machen.
Meine Tipps für dich!
- Tipp 1: Suche einen Sinn in deinen Aufgaben und in deinem Leben. Alles was man tut ist leichter, wenn man weiß wofür man es macht. Viele Menschen bauen auf Gott oder glauben an das Schicksal. Ich habe begonnen mein Leben als eine Art Prüfung zu sehen, also ein Test, in dem ich verschiedenen Situationen handeln muss, aber nicht verlieren kann, sondern an Erfahrung gewinne. Durch diese Sichtweise nehme ich ein bisschen Abstand und kann von außen die Situation bewerten, Emotionen und Gefühle außen vorlassen und die nächsten Schritte planen. Ich merke, dass ich schwierige Situationen mit mehr Humor nehmen kann und es fällt mir leichter unter Druck zu handeln.
- Tipp 2: Nimm dir Zeit für dich. Wenn ich nach einem anstrengenden Tag nach Hause komme, setze ich mich oft noch an meinem Schreibtisch und arbeite weiter, weil ich Aufträge am liebsten immer gleich erledige. In der letzten Zeit wurde mir bewusst, dass es okay ist die Aufträge einmal ruhen zu lassen. Dass ich auch einmal erledigt sein darf und mir ein schönes Schaumbad machen kann und nicht immer funktionieren muss.
Tipp 3: Schreibe Tagebuch. Wenn du deinen Tag Revue passieren lässt fällt dir auf wie viel du an diesem Tag geleistet hast. Welche Emotionen und Gefühle du heute wahrgenommen hast, was dir Freude bereitet hat und welche Situationen du heute erlebt hast. Du nimmst dir Zeit deine Gedankenwelt niederzuschreiben und lernst dich besser kennen, erkennst was dich beschäftigt und kannst auch gut mit dem Tag abschließen. Wenn dir Tagebuch schreiben absolut nicht liegt, kannst du natürlich auch mit deiner/m besten Freund/in telefonieren, zeichnen, beten, Meditationsübungen machen, einfach etwas, das dich ein bisschen runter bringt und dir Kraft für den nächsten Tag gibt. Etwas, was mir besonders durch den Alltag hilft ist Sport. Beim Sport kann ich meine ganzen Gefühle rauslassen, bis an meine körperlichen Grenzen gehen und mich richtig auspowern und gesund ist es auch noch.
Diese Tipps sollen dir helfen dich zu entspannen und alles loszulassen, was dich runterzieht. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage, viel Energie, um deine Aufgaben zu erledigen und Pausen, in denen du Aufatmen und zur Ruhe kommen kannst.