Was mein Tattoo mit meinem Glauben zu tun hat
Gründe für Tattoos gibt es bekanntlich wie Sand am Meer. Sie reichen von Rebellion über einfaches Gefallen bis hin zum Gedenken an geliebte Menschen. Mein Grund für dieses Tattoo ist jedoch ein etwas anderer. Es sind nämlich die vierzehn Worte, die Gott zurück in mein Leben brachten.
Seit August letzten Jahres habe ich diese vierzehn Wörter auf meinem rechten Unterarm tätowiert.
Wenn der Glaube in den Hintergrund tritt
Ganz aufgehört zu glauben, habe ich nie. Ich hatte schon von klein auf das Gefühl, das es da irgendwo jemanden geben muss, der diese Welt lenkt, der auf mich kleinen, unbedeutenden Menschen aufpasst. Aber mit den Jahren wurde dieses Gefühl zu einer Normalität, etwas, das ich einfach hingenommen habe, ohne darüber nachzudenken, welch ein Geschenk es ist, sich beschützt und aufgehoben zu fühlen.
Und dann kam mein Studium um die Ecke und mit ihm der Auszug von zu Hause. Wie jedem jungen Menschen wuchs auch mir alles erst einmal über den Kopf. Nebenjob hier, Studium da und dazu noch all die anderen tagtäglichen Herausforderungen, die ein unabhängiges Leben mit sich bringt, aber vor denen niemand einen warnt. Bei mir kam dann noch ein ungesunder Umgang mit Social Media hinzu.
Musik: mein Allheilmittel
Geflüchtet habe ich mich, wie schon mein ganzes Leben lang, in die Musik. In diesem speziellen Fall in die der christlichen Band Skillet. Wer sich die Songs von Skillet anhört oder sich die Bandmitglieder ansieht, würde im ersten Moment nicht glauben das es sich bei diesen vier um tiefgläubige Menschen handelt.
Auch ich habe ihren Song „Stars“, aus dem das obige Zitat stammt, beim ersten Hören völlig falsch verstanden. Doch als ich ihn letzten Sommer wiederentdeckte, traf es mich plötzlich wie ein Schlag: Das Lied handelt von Gott. Es handelt davon, dass es da jemanden gibt, der immer da ist, egal, wie negativ das eigene Leben gerade zu sein scheint.
Goodbye Lethargie
„Stars“ war also nur der kleine Anstoß, den ich gebraucht habe, um wieder zu einem Gefühl zurückzufinden, das ich viel zu lange vermisst hatte, ohne es zu merken. Und mit diesem Gefühl im Bauch, mit Gott in meinem Rücken, bin ich aus einer Lethargie aufgewacht, die mich fest im Griff hatte.
Plötzlich hatte ich den Mut, mich bei der psychologischen Studentenberatung zu melden, plötzlich hatte ich Energie, die Dinge zu tun, die für mein Leben und mein Studium nötig waren, und sie machten mir auch noch Spaß. Sämtliche Social-Media-Apps flogen schneller von meinem Handy, als Donald Trump twittern kann.
Das alles ist jetzt fast ein Jahr her und noch immer trägt mich dieses Gefühl vorwärts, noch immer lässt es mich morgens aufwachen und den Tag mit Vorfreude anstatt Unlust beginnen. Und mittlerweile bedanke ich mich auch jeden Abend bei Gott für dieses Geschenk.