Was Glück mit Dankbarkeit zu tun hat
Wir alle streben nach Glück. Wie leben wir das Glücklichsein im Alltag? Mariella teilt Erkenntnisse von David Steindl-Rast, wie Dankbarkeit und Glück zusammenhängen.
Ein Blick auf die Social Media-Kanäle zeigt uns ein recht eintöniges Bild: bearbeitete, geschönte, retuschierte Bilder, die ein möglichst perfektes Leben zeigen. Unreflektiert möchte man meinen, rund um uns sind alle glücklich, zufrieden und im Reinen mit sich und der Welt. Sie erleben jeden Tag die schönsten Dinge und sehen immer perfekt aus.
Doch wir alle wissen, dass dem nicht so ist. Vieles ist nur Show und blendet uns. Wir spielen einander eine falsche Wirklichkeit vor, verstecken uns hinter Masken und versuchen unser eigenes Leben möglichst farbenfroh und perfekt darzustellen. Was sich dahinter verbirgt, sieht oftmals ganz anders aus: Fragen, Zweifel und Unsicherheiten tauchen auf, während wir auf der Suche nach unserer Bestimmung sind. Diese Suche ist letztlich ein Streben nach Glück. Glück aber nicht im Sinne von Zufall, sondern in der Bedeutung von glücklich und zufrieden.
Vor einiger Zeit bin ich auf einen TED-Talk gestoßen, der mich sehr beschäftigt und inspiriert hat. Der Benediktinermönch David Steindl-Rast spricht dort über das Streben nach Glück und fasst mit einem Satz zusammen, was diese Suche nach Glück mit Dankbarkeit zu tun hat.
Ich lege euch diesen TED-Talk sehr ans Herz.
Für die Eiligen unter euch gibt’s hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte seiner Botschaft:
#1 Jeder Mensch strebt danach, glücklich zu sein
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Das verbindende Element aller Menschen ist das Streben nach Glück. Hier geht es nicht um kurzfristiges Glück. Der Motor für all unser Tun und Denken ist die Suche nach einem höheren Glück. Wir sind alle gleich in diesem Streben, doch die Ausgestaltung dieses Glücks unterscheidet einen jeden von uns.
Wir alle haben eines gemeinsam: Wir streben nach Glück.
#2 Glück und Dankbarkeit hängen zusammen
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Selbst das Erreichen des größten Glücks macht oft nicht zufrieden. David Steindl-Rast formuliert hier seine ultimative These: Nicht das Glück selbst macht zufrieden oder dankbar, sondern die Haltung, in der man dieses Glück empfängt. Dankbarkeit sieht er als Tor zum Glück. In einer dankbaren Haltung bekommt jedes Geschenk, jedes Glück, jede Begegnung eine neue Bedeutung.
#3 In Freiheit geben und empfangen
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Was ist ein wahres Geschenk? Eine Gabe, die in Freiheit gegeben und unverdient empfangen wird. Ich musste für dieses Geschenk weder arbeiten, noch bezahlen, noch etwas im Austausch hergeben. Ich habe es einfach so erhalten. Mein Geber hat es mir aus freien Stücken überlassen. Aus dieser Haltung heraus ergibt sich eine tiefe Dankbarkeit und Freiheit über das Geschenkte.
#4 Der Augenblick als Geschenk
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Für Steindl-Rast ist jeder Augenblick ein Geschenk. Jeder Moment ist uns geschenkt, wir haben ihn nicht verdient. Wir können auch nicht beeinflussen, wie viele Momente uns geschenkt werden.
#5 Geduld als Schlüssel
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Oftmals, so führt er weiter aus, verpassen wir die Gelegenheiten, weil wir mit Eile durch‘s Leben rasen. Auch schmerzvolle Erfahrungen und Erlebnisse sind Gelegenheiten – in diesem Fall zum Lernen und Wachsen. Vor allem die Geduld kann in schwierigen Situationen geübt werden.
#6 Stehen – Schauen – Gehen
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David Steindl-Rast stellt uns eine einfache Formel vor, mit der wir Gelegenheiten voll Dankbarkeit als Geschenk annehmen können: Stehen – Schauen – Gehen. Wichtig ist die richtige Reihenfolge. Er mahnt uns, „Stoppschilder“ in unserem Leben wahrzunehmen und diese zu nützen, einen Überblick zu gewinnen und dann weiter zu gehen.
#7 Ein Netzwerk des Respekts entsteht
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Glück und Dankbarkeit sind ansteckend. Wenn ich glücklich bin, möchte ich, dass alle rund um mich auch glücklich sind. Dankbar kann ich auch auf die Unterschiedlichkeiten meiner Mitmenschen blicken und so entsteht im Kleinen ein wachsendes Netzwerk des Respekts und des gegenseitigen Wohlwollens.
#8 Eine dankbare Welt ist voller fröhlicher Menschen
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Steindl-Rasts Vision ist: „Eine dankbare Welt ist eine Welt mit fröhlichen Menschen.“
Und das setzt eine Kettenreaktion in Gang, die die ganze Welt mit Dankbarkeit und Fröhlichkeit ansteckt.