Warum wir mehr lächeln sollten
Lächeln: der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen und die beste Methode, um die eigene Stimmung zu bessern. Eva hat sich das bewusste Lächeln zur Challenge gemacht und merkt den Unterschied im Alltag.
Wann und wie oft im Leben lächeln wir eigentlich ... ? Mir ist selbst erst vor einer Weile schmerzlich bewusst geworden, wie erschreckend selten das auch bei mir der Fall ist. Klar könnte man das jetzt mit allen möglichen Problemen aus dem eigenen Leben rechtfertigen und behaupten, es gäbe ja zu wenige Gründe dafür und auch sonst fehlt einem sowieso die Zeit dazu. Doch wer sagt, dass das tatsächlich und vor allem dauerhaft der Fall sein muss?
Dazu ein kleiner Tipp aus dem Sommercamp des letzten Jahres: Wenn du dich trotz schlechter Laune oder Motivationslosigkeit bemühst, heiter zu sein und mit anderen Scherze zu machen, wirst du meist mit einer kindlichen, intensiven und reinen Freude von Seiten der Betreuten angestrahlt und belohnt. Dabei kannst du selbst gar nicht mehr anders, als ein breites Lächeln zum besten zu geben und dich aufrichtig mit ihnen zu freuen – egal wie mies drauf oder müde du auch vorher gewesen sein magst.
Lächeln: der beste Weg, die eigene Stimmung zu heben
So ein Lächeln ist nämlich äußerst ansteckend und der beste Weg, um aus einer schlechten Stimmung wieder herauszukommen, wie auch Vera F. Birkenbihl, eine deutsche Motivationstrainerin predigte.
Hier sei am Rande nur kurz eine ihrer zahlreichen Philosophien erwähnt: Eine ganze Minute am Stück zu lächeln, trickst den Körper gewissermaßen aus, da ihm der Druck durch die Muskeln auf die Nerven über die physiologische Ebene signalisiert, dass man sich freuen würde, auch wenn man eigentlich gerade stinksauer ist. Dadurch werden allerdings sogenannte „Freudehormone“ ausgeschüttet und sofern man die Minute auch komplett durchhält, freut man sich im Nachhinein dann tatsächlich, auch ohne es bewusst zu wollen, immerhin war man eben noch total wütend.
Um das in der Praxis noch genauer zu verdeutlichen, beschreibe ich zudem eine kurze Szene am Flughafen auf der Heimreise des Internationalen Malteser Sommercamps, bei dem ich letzten Sommer teilgenommen habe. Das ganze Prozedere war nichts Spaßiges für uns, vor allem die Gepäckkontrolle. Während wir also auf die einzelnen Personen des Teams warteten, die separat kontrolliert wurden und die, die schon da waren, in Gespräche vertieft waren, schaute ich so zu meiner Betreuten im Rollstuhl und mir fiel ihr bestenfalls neutraler, jedoch motivationsloser Blick ins Nichts auf. Daraufhin entschied ich, dass dies dringend zu ändern sei und so fragte ich sie mit tiefergelegter Stimme in scherzhaft anklagendem und herausforderndem Ton, wo denn bloß ihre Motivation geblieben ist - so als hätte sie damit gegen einen bestimmten Codex verstoßen. Dann streckte sie plötzlich und ohne Vorwarnung einfach den rechten Arm in die Höhe und schrie dabei mit einem breiten Grinsen im Gesicht „Motivatiooooooooon!“, wobei sich gleichzeitig natürlich mehrere fragend dreinblickende Köpfe in unsere Richtung drehten und ich Mühe hatte, mein aufkommendes Lachen zu unterdrücken – die hätten mal ihre Gesichter sehen sollen! :D
Na, wer kann sich da noch ein kleines Lächeln verkneifen, auch wenn es nur ganz kurz über die Lippen gehuscht ist? Ich jedenfalls nicht, dafür ist diese Erinnerung viel zu lebendig in meinem Kopf gespeichert und mit einigen komischen Grimassen bestückt, die nicht allzu schwer vorstellbar sein sollten. ;) Ein Punkt in einem Motivationsbuch lautet, dass du dir bei fehlender Motivation – wofür auch immer – eine Person suchen sollst, die DEINE Hilfe gebrauchen kann. Für mich ist die perfekte Lösung dafür, in Kombination mit mehr Gelegenheiten zum Lächeln und Fröhlichsein, das Ehrenamt.
Mitten in der Stadt: einfach lächeln
Immer öfter gibt es bei mir daher nun Momente, in denen sich meine Mundwinkel wie von selbst nach oben stehlen und dazu kommt, dass es sich manchmal als ganz schön schwierig herausstellt, sie dann auch wieder nach unten zu bekommen. Es wäre jedoch sehr schade, wenn man, wie die meisten, diese Freude im öffentlichen Bereich zu vertuschen versucht, nur weil es womöglich komisch aussehen und man eventuell für verrückt gehalten werden könnte, mitten in der Stadt scheinbar ohne ersichtlichen Grund zu lächeln zu beginnen, weil man von so einer schönen Erinnerung wie der oben beschriebenen überrascht wird. Ich für meinen Teil, habe da immer weniger Hemmungen und versuche, so oft es geht zu lächeln und das Leben an sich und vor allem mit anderen Menschen zu genießen.
Geteilte Freude ist ja bekanntlich doppelte Freude!
Challenge: Eine Woche lächeln
Nur du selbst kannst entscheiden, wie du dein Leben und das der Menschen in deiner Umgebung (mit)gestalten und bereichern willst, daher möchte ich abschließend noch eine kleine Challenge anbieten, die ich selbst jeden Tag zu tun pflege:
- Versuche einmal eine ganze Woche, bewusst wie gewohnt durch die Stadt zu hetzen wie jeder andere auch, ohne den Menschen besondere Beachtung zu schenken.
- In der folgenden Woche lächle jeden Menschen, dem du begegnest, an, egal wer es ist.
Am Ende der zweiten Woche wirst du feststellen, wie viel schöner es ist, freundlich zu anderen zu sein, wie stark die Wirkung ist, wenn du auch ein Lächeln zurückbekommst und zu wissen, wie vielen Personen du heute eine Freude bereitet hast, einfach nur, indem du ihnen ein Lächeln geschenkt hast!