Warum Styling und Selbstliebe zusammenhängen

Kennt ihr das: Ihr seht jemanden, der euch „vom Aussehen her“ nicht gefällt, der regelrecht auf Ablehnung eurerseits stößt? Auf eine Ablehnung, die eigentlich nicht auf der Person selbst beruht, sondern darauf, wie sie sich anzieht, schminkt und stylt. Heute möchte ich einen Einblick geben, warum ich persönlich mich gerne style und was meine Beweggründe dahinter sind.

Ja, ich bin jemand, der sich gerne schön (manchmal auch kreativ) anzieht, schminkt und zurechtmacht. ,,Geh doch mal ungeschminkt!“ und ,,Du wirkst mit Makeup unecht“, habe ich schon einige Menschen zu mir sagen hören.

Habe ich etwa Minderwertigkeitskomplexe, die mich dazu treiben, mich regelmäßig zu stylen? Möchte ich gefallen und habe Angst, ohne ,,perfect look“ ein Niemand zu sein?
NEIN! Der Grund für mein Styling ist absolut nicht negativ behaftet. Es macht mir einfach Spaß, wenn ich mich „aufbrezle“, ich fühle mich damit wohl und ich gefalle mir. Und eigentlich zählt genau das, nicht was andere Leute über mich denken oder mir „attestieren“.

Warum stylst du dich so auf?

 

Was haben Selbstliebe und Styling gemein? Antwort: Mehr als ihr vielleicht denkt. © iStock / MEINPLAN.at

 

Oft versucht man, sich extravagantes Styling bei anderen ,,tiefenpsychologisch“ zu erklären. Ich selbst habe mich auch schon ein paar Mal dabei ertappt.

Nicht nur bei sehr gestylten Menschen, sondern auch bei schlichten Menschen sucht man nach Antworten für ihr Auftreten.

Meistens steckt hinter den verschiedenen Aufmachungen gar nichts Negatives – weder hinter dem Extrem noch hinter dem Schlichten.
Bei mir ist es sogar etwas durchaus Positives: Ich liebe es, die Freiheit und Energie zu haben, mich schön zurecht zu machen. Dahinter stecken weder Minderwertigkeitskomplexe noch Arroganz, denn ich gehe genauso gut auch mal ungeschminkt und im ,,Jogger-Look“ aus dem Haus.
Ich hatte stressbedingt lediglich viele Jahre nicht die Möglichkeit, mich so zu stylen, wie ich es gerne getan hätte – jetzt habe ich dafür wieder mehr Zeit und das koste ich VOLL aus!

Ich sehe mein Styling, meine Frisuren, Schminke und mein Gewand eher als eine Art gesunde Selbstliebe. Jemand der dagegen weniger auf sein Äußeres gibt, der sich nicht schminkt und seine Outfits perfekt abstimmt, dem es wichtiger ist, dass es gemütlich und praktisch ist, auch dieser Mensch drückt dadurch Selbstliebe aus. Jeder auf seine Art und Weise.

Um jeden Preis auffallen?

 

Manche Menschen lieben es sich zu stylen, manche halten davon weniger. Was sie gemeinsam haben? Selbstliebe! © iStock / MEINPLAN.at

 

Anders als viele vielleicht annehmen, geht es mir persönlich nicht darum, um jeden Preis aufzufallen. Ganz im Gegenteil: Manchmal kleide und schminke ich mich bewusst gedeckt, um NICHT aufzufallen. Je nach Lebenslage, nach Lust und Laune.
In erster Linie geht es mir darum, mich wohlzufühlen: So habe ich manchmal schlichtweg Lust auf blaue Lippen oder ich trage kreative Outfits, um mich so zu geben, wie ich mich fühle.
Tatsächlich habe ich entdeckt, dass es für mich sogar etwas Entspannendes an sich hat, Outfits zusammenzustellen. Es ist quasi wie Kunst, ein Schöpfen, ein Designen… und macht mir Spaß!

Aufgestylt zu sein bedeutet in meinem Falle also (das gilt natürlich nicht für jeden und ist auch nicht IMMER der Fall), dass es mir GUT geht. Ein Mensch mit wenig Energie und Zeit schafft es ressourcentechnisch gar nicht, sich aufzustylen – es würde einfach zu viel Kraft kosten. Diese Menschen brauchen etwas anders und das spiegelt sich dann oft auch in ihrem Aussehen wieder.

Wenn du das nächste Mal also einen aufgestylten Menschen siehst, der deinen Geschmack vielleicht nicht ganz trifft, bedenke, dass die Person ihre ganz persönlichen Gründe für ihr Aussehen hat. Freu dich mit ihm oder ihr über den Mut zur Individualität.

Ich glaube, dass wir die Welt nicht in „Schwarz und Weiß“ einteilen sollten, auch nicht beim Aussehen. Styling kann so unterschiedlich sein, wie die Menschen selbst – das finde ich wunderbar und sehr bereichernd für die Welt.