Warum ich mir fürs neue Jahr Vorsätze mache
Silvester ist eine gute Gelegenheit, um sich über Vorsätze im neuen Jahr Gedanken zu machen. Für Claudia bedeutet es, darüber nachzudenken, was sie braucht, damit es ihr gut geht. Mit dabei: 5 Tipps, um Vorsätze länger durchzuhalten.
Silvester ist eine gute Gelegenheit, um sich über Vorsätze im neuen Jahr Gedanken zu machen. Obwohl das eine sinnvolle Tradition ist, ist dieses Wort für manche negativ besetzt. Sie denken an oberflächliche Vorsätze, die man sich halt so vornimmt oder verbinden mit dem Wort unrealistische Ziele, fehlendes Durchhaltvermögen oder mangelnde Motivation. Die Idee des Vorsätze-Machens ist aber durchaus positiv! Für mich bedeutet es, darüber Nachzudenken was ich brauche, damit es mir gut geht.
Das alte Jahr Revue passieren lassen
Wenn der Weihnachtstrubel und die anschließenden Verwandtenbesuche vorbei sind, bricht für mich die Zeit des Reflektierens und Nachfühlen an. Ich erstelle gerne kurze Listen in denen ich aufzähle, was ich erlebt habe. Die Rubriken geben einen Hinweis darauf, was mir wichtig ist. Mit welchen Menschen habe ich Zeit verbracht? Sind neue Freunde dazugekommen oder alte Freunde weggebrochen? Was habe ich dieses Jahr zum ersten Mal probiert? Was habe ich gelernt? Was hat mir weh getan? Ich versuche, ehrlich zu mir selbst zu sein und positiven wie negativen Gefühlen Platz zu lassen.
Besonders wichtig ist mir die Erlebnis-Rückschau. Die Galerie meines Handys fungiert als Tagebuch und ich führe mir meine schönsten Erlebnisse vor Augen. Was waren meine „Best of“? Zeigt sich dabei ein Muster? Was kann ich tun, um auch nächstes Jahr Tage zu erleben, die mich überglücklich machen? Wofür bin ich dankbar? Wovon hatte ich genug und wovon zu wenig?
Beziehungen, die sich über die Zeit verändern
Wenn ich die Bilder ansehe, taucht manchmal auch Wehmut auf. Eine Person, die im Frühling präsent war, kann gegen Jahresende von meinem Radar verschwunden sein. Mir wird klar, wieviel sich in einem Jahr verändern kann. Aber das gehört dazu. Beziehungen mit Menschen – egal welcher Art – sind flexibel. Wir verändern uns und die anderen auch. Ich mache mir bewusst, worum konkret ich „trauere“ und überlege mir eine Strategie: Distanz akzeptieren oder Nähe suchen? Verletzungen ansprechen oder sie ruhen lassen? Beziehungsarbeit investieren oder besser loslassen? Mir einen Plan für mein soziales Leben zurechtzulegen, ist für mich auch etwas, das man als Vorsatz bezeichnen kann.
Mit Fokus ins neue Jahr
Bei den klassischen Vorsätzen geht es für gewöhnlich darum, alte Gewohnheiten zu ändern oder neue Dinge zu etablieren. Vorsätze können meiner Ansicht nach aber auch das Setzen von Prioritäten sein, dem neuem Jahr ein Motto zu geben, Aufgaben zu erledigen, die man schon ewig aufschiebt oder sich vorzunehmen, bestimmte Dinge beizubehalten, die guttun. Für mich ist das Nachdenken und Aufarbeiten des fast vergangenen Jahres der erste Schritt, um den richtigen Fokus für das neue Jahr zu legen! Damit „Vorsätze“ keine Fails werden, habe ich diese Tipps parat:
#1 Setz dir Realistische Ziele.
Wir Menschen neigen manchmal dazu, von einem Extrem ins Andere zu geraten. Man wird sich als Couchpotatoe nicht urplötzlich zum täglichen Sport motivieren können und wenn man gerne Kaffee trinkt, braucht man das geliebte Getränk von 4 Tassen am Tag nicht auf 0 zu reduzieren. Finde die goldene Mitte!
#2 Überlege, was DIR wichtig ist.
Jede/r muss eigene Prioritäten setzen. Klar, Bewegung oder gesunde Ernährung ist für alle gut. Medien suggerieren Fitness/Selbstoptimierung/Meditation oder Ähnliches allerdings als erstrebenswertes Ideal für alle. Lass dich nicht zu sehr davon beeinflussen! Mache dir bewusst, welche Themen für dich in nächster Zeit wirklich wichtig sind und dir guttun.
#3 Mach es für DICH.
Ändere etwas, weil du dir davon versprichst, dass es dein oder das Leben anderer bereichert. Es geht nicht darum, andere zu beeindrucken oder etwas nur zu tun, weil es cool ist, es alle machen oder irgendjemand von dir erwartet. Du musst dir auch selbst nichts beweisen und etwas „durchdrücken“, weil du es dir vorgenommen hast. Festzustellen, dass ein Vorsatz doch nicht erstrebenswert ist, ist auch okay!
#4 Verliere deine WÜNSCHE nicht aus den Augen.
Manche Sehnsüchte bleiben uns über längeren Zeitraum erhalten – und das passiert nicht ohne Grund. Du wolltest schon immer mal alleine eine Reise machen, einen Tanzkurs besuchen oder mal in ein Open-Air-Kino gehen? Und schon wieder ist ein Jahr um und du hast es wieder nicht gemacht? Dann nimm deine Wünsche ins neue Jahr mit und überlege, wie du die Realisierung in die Wege leiten kannst. Schiebe deine Träume nicht zu lange auf – YOLO!
#5 Lass dir ZEIT.
Für mich ist der Jänner das schrecklichste Monat des Jahres. Draußen ist es trostlos, dunkel und kalt, der warme Schein der Weihnachtslichter ist verschwunden, ebenso die geselligen Punschabende. Es ist Winter, ich bin müde und muss noch voll viel für die Uni machen, bis die Semesterferien kommen. Mal ehrlich: Das ist nicht der beste Zeitpunkt, um neu durchzustarten. Nach den Ferien hat man wieder mehr Energie, um Neues anzupacken oder man nutzt im März/April den Schwung des Frühlings. Das fühlt sich für mich stimmiger an, als sich darauf zu versteifen, dass Vorsätze am 1. Jänner startet müssen. Oder man macht es wie in Asien und beginnt mit der Veränderung zum chinesischen Neujahr Ende Jänner.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei, sinnvolle Vorsätze für das neue Jahr zu finden und einen guten Rutsch ins neue Jahr!