Warum ich ein Jahr lang den perfekten Nebenjob zum Studium gesucht habe
Sarah hat ein Jahr lang nach dem perfekten Nebenjob zu ihrem Studium gesucht. Und es war gut so. Vier Tipps, worauf du bei deiner Suche achten solltest.
Ich arbeite neben meinem Jus-Studium für 10 Stunden pro Woche in einer Rechtsanwaltskanzlei. Meine Jobsuche erstreckte sich über ein Jahr, teils mehr, teils weniger zielstrebig. Ich ließ mir damit aber auch bewusst Zeit, da ich keinen Job des Geldes wegen brauchte, sondern Erfahrungen für mein späteres Berufsleben sammeln wollte.
Aufgrund der langen Zeit, die ich mit der Jobsuche verbracht habe, gebe ich dir vier Tipps, worauf du bei deiner Suche achten solltest.
#1 Wie viel möchtest du arbeiten?
Nimm dir deinen Semesterplan her und überlege dir:
- Wie viel Zeit verbringst du in der Uni (in Vorlesungen usw.)?
- Wie viel Zeit brauchst du für Hin- und Rückweg zur Uni?
- Wie viel Zeit verwendest du zuhause zum Vor-/Nachbereiten der Vorlesungen, für „Hausaufgaben“,…?
- Wie lange lernst du durchschnittlich pro Tag/Woche?
- Wie oft triffst du dich mit Freunden, machst andere Unternehmungen,…?
- Und die wichtigste Frage zum Schluss: Wie viel Zeit bleibt übrig für einen Nebenjob?
Für mich sind zirka zehn Stunden pro Woche das Maximum an Zeit, das ich mir vorstellen kann, in meiner Arbeit zu verbringen. Ich kenne auch einige, die deutlich mehr schaffen. Dies ist aber abhängig davon, was du studierst.
#2 Wie möchtest du Studium und Job vereinbaren?
Damals war es mir sehr wichtig, dass sich der Job mit dem Studium vereinbaren lässt. Schließlich möchte ich nicht wegen meinem Nebenjob wichtige Vorlesungen, Übungen,… nicht besuchen können. Kurz gesagt: Der Job sollte sich an das Studium anpassen, nicht umgekehrt.
Damit kamen für mich automatisch nur Samstagsjobs oder ein flexibler Anwalt in Frage. Bei Anwaltskanzleien scheidet ein Samstagsjob schon mal aus. Flexible Zeiteinteilung ist allerdings öfters mal möglich.
Du solltest dich daher fragen, wie du deine Prioritäten zwischen Studium und Job setzt:
- Ist dir, wie mir, das Studium so wichtig, dass für dich kein Job mit festen Arbeitszeiten, die keinen Gestaltungsspielraum lassen, in Frage kommt?
- Oder findest du es nicht so wichtig, wenn du Vorlesungen wegen deines Nebenjobs nicht besuchen kannst? Hierbei musst du natürlich auch beachten, dass Prüfungen, die in deine Arbeitszeit fallen, bedeuten, dass du dir dafür einen Tag freinehmen musst.
Wenn du diese Frage für dich beantwortet hast, kannst du schon mal gezielt nach Jobs mit /ohne freier Zeiteinteilung oder zum Beispiel Samstagsjobs, Abendjobs,… suchen.
#3 In welcher Stadt möchtest du arbeiten?
Nicht nur für Pendler, sondern auch für Studenten, die in ihrer Unistadt wohnen, kann diese Frage ein Thema sein.
Mir ist bei der Jobsuche aufgefallen, dass es in meiner Unistadt Wien einerseits mehr Jobangebote gibt, sich andererseits aber auch mehr Studenten auf einen Job bewerben. Ein bisschen außerhalb der Stadt ist die Konkurrenz nicht so groß. Man hat also potenziell mehr Chancen, den Job auch tatsächlich zu bekommen.
Am Beispiel von Wien zeigt sich, dass es super Bahnverbindungen in umliegende kleinere Städte gibt, wo man nicht mehr als eine halbe Stunde Fahrzeit einplanen muss, um diese zu erreichen. Die halbe Stunde braucht man bald auch innerhalb Wiens, um von A nach B zu kommen. Außerdem ist das eine Chance, eine vielleicht noch unbekannte Stadt für sich zu entdecken.
#4 Lass dir Zeit!
Sofern du den Job nicht brauchst, um die Miete deiner Wohnung zu bezahlen, lass dir Zeit. Wenn du nicht auf Anhieb eine Stelle findest, die dich anspricht und die annähernd das ist, was du suchst, schaue in Ruhe weiter. Es bringt nichts, den nächstbesten Job anzunehmen, der sich finden lässt, wenn du schon nach einem Monat arbeiten keine Lust mehr darauf hast, weil dieser dich nicht glücklich macht.