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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Warum es okay ist, nach der Matura keinen Plan zu haben

Zerbrichst du dir den Kopf darüber, was du nach der Matura machen sollst? Fünf Tipps, die dir helfen, diese Lage nicht so schwer zu nehmen.

Wir alle kennen sie: Diese 18-Jährigen, die ganz genau wissen, was sie im Leben machen wollen. Kaum die Matura hinter sich, starten sie voll ins Studentenleben hinein: Bachelor mit 22, Master mit 24. Irgendwo dazwischen Praktika absolviert, Auslandssemester erledigt, „How to do Powerpoint“-Kurse belegt und sich als Krönung sozial und politisch engagiert – kommt ja schließlich alles gut im Lebenslauf.

Hab Vertrauen, dass du deinen Weg findest © Leonard Skorczyk/MEINPLAN.at
 

Hab Vertrauen, dass du deinen Weg findest © Leonard Skorczyk/MEINPLAN.at

 

 

Kein Hochgefühl nach der Matura

Und dann gibt es uns (mich eingeschlossen). Matura in der Tasche (inklusive Albträume über nicht-geschaffte Matheprüfungen noch Wochen danach), doch das erwartete Hochgefühl bleibt aus. Weder das Freiheits- noch das „Ich bin der König der Welt“-Gefühl stellen sich ein, nachdem das Schultor hinter uns ins Schloss gefallen ist.

 

Stattdessen überkommt uns das Gefühl von „Jetzt fängt der Ernst des Lebens an“. Wörter wie „Verantwortung“ oder „Entscheidung“, die wir davor eher aus dem Mund von Lehrern oder Eltern kannten, fangen plötzlich an, relevant zu werden. Etwas neidvoll blicken wir zu unseren Freunden, die anscheinend genau wissen, was sie mal werden wollen und sich bereits auf Aufnahmeprüfungen vorbereiten, während wir mit der Planung unserer Maturareise überfordert sind.

 

Was soll ich nach der Matura machen?

Der Sommer schreitet voran, die Maturafeierlichkeiten sind abgeschlossen und langsam überkommt uns eine gewisse Panik, da wir noch immer keinen Plan von unserem Studium haben. Das permanente Nachfragen von Freunden und Verwandten, was wir denn im Herbst machen wollen, macht die Sache auch nicht leichter. Wir hoffen, dass wir im September schon irgendwie wissen werden, was wir tun oder studieren wollen.

 

Doch auf einmal ist der Herbst da und das gefürchtete Szenario ist eingetroffen. Noch immer haben wir keinen Plan davon, was wir eigentlich vom Leben wollen. Weltuntergang? NEIN!

 

Wenn du dich in der zweiten Gruppe von Menschen wiederfindest, habe ich hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt, was du in so einer Situation tun kannst:

 

#1 Sag „Ja“ zu deinem eigenen Rhythmus.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du einmalig bist? So wie es dich nur einmal auf dieser Welt gibt, gibt es auch deinen Lebensweg nur einmal – was bedeutet, dass er sich von dem der anderen Menschen unterscheidet. Manche wissen schon sehr früh, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, manche brauchen etwas länger, um das herauszufinden. Es ist nichts falsch an dir, du musst nicht gleich zum Psychologen. Du bist anders – und das ist gut so! (Spoiler: Mehr dazu in meinem nächsten Blog.)

 

#2 Sag „Nein“ zu Stress – deinem eigenen.

Setz dich nicht selbst unter Druck! Unter Stress und Panik kannst du weniger klar denken, das Hier und Jetzt nicht genießen und vor allem nicht herausfinden, was du wirklich machen willst.

Hast du schon einmal probiert, unter Stress ein Bild zu malen, ein Gedicht zu schreiben oder ein Stück zu komponieren? Das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht klappen.

 

Alle großen und guten Dinge brauchen Zeit zum Wachsen, so auch der Prozess des Herausfindens, was dir liegt und was deine Begabungen sind. Gib dir Zeit zum Nachdenken und Ausprobieren, statt aus Angst eine vorschnelle Entscheidung zu treffen.

 

#3 Schenke Ratschlägen nicht zu viel Beachtung.

Es ist gut, Ratschläge von Eltern und/oder guten Freunden anzunehmen. Nicht gut ist jedoch, sich die Meinung von allem und jedem anzuhören. Auch hier gilt: Es ist dein Weg, du kannst am besten entscheiden, was du machen willst und was nicht. Nimm auf andere Rücksicht, aber nicht allzu sehr, auch auf die Gefahr hin, jemanden zu enttäuschen – schließlich geht es um DEIN Glück und DEINE Zukunft.

 

 
WG-Zusammenleben - MEINPLAN.at
 

Auf andere Rücksicht nehmen, aber seinen eigenen Weg finden © Sophia Volpini/MEINPLAN.at

 
 

 

#4 Nütze die Zeit.

Wer sagt denn, dass du sofort nach der Matura mit einem Studium beginnen musst? Viele machen ein „Gap Year“, in dem sie ins Ausland gehen, reisen, sich sozial engagieren und Geld verdienen. Oder beginnen zu arbeiten. Pflege Hobbys und nütze die Zeit, um herauszufinden, wo deine Interessen und Begabungen liegen. Frage dich: Bei welcher Sache werde ich leidenschaftlich?

 

 
Pflege Hobbys und nütze die Zeit, um herauszufinden, wo deine Interessen und Begabungen liegen. Frage dich: Bei welcher Sache werde ich leidenschaftlich?
 
 

 

#5 Hab Vertrauen.

 
 

Hab Vertrauen, dass du deinen Weg findest © Leonard Skorczyk/MEINPLAN.at

 

 
 

Vertraue darauf, dass das Leben gut wird. Lebe im Vertrauen darauf, dass du herausfinden wirst, wo dein Platz im Leben ist, auch wenn es etwas länger dauert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sehr oft nicht wir die Antworten finden, sondern die Antworten uns – oft in Momenten, in denen wir sie gar nicht erwarten. Hab nur eine Portion Geduld und mach das Beste aus der Zeit, die dir jetzt gegeben ist!

 

Viel Erfolg beim Geduld-Haben und viel Spaß beim Entdecken wünscht dir

 

Deine Elli

Emanuela Sutter

Ich verbinde die großen Leidenschaften meines Lebens: Musik, Literatur, Philosophie und Theologie. Bei mir gilt: Denken und Fragen erlaubt! Es gibt keinen Gedanken, der zu abgründig, zu abstrakt, zu jenseitig wäre.

 

Derzeit studiere ich Deutsch und Philosophie/Psychologie auf Lehramt sowie katholische Fachtheologie und arbeite als Harfenlehrerin an zwei Musikschulen. Das hat mit meinem ersten Studium an der Musikuni Wien zu tun, wo ich einen Abschluss in Harfe-Instrumentalpädagogik gemacht habe.

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