Von Computerunterricht bis Reisanbau: Auslandsjahr in Kambodscha
Bei ihrem Freiwilligeneinsatz in Kambodscha hat Benedicta verschiedenste Aufgaben und lernt dazu. Vor allem über Toleranz, Gastfreundschaft und einen einfachen Lebensstil.
Mittlerweile lebe und arbeite ich bereits über zwei Monate in meiner Projektstelle in Kambodscha, in der ich insgesamt ein Jahr bleiben werde. In dem Projekt namens CROAP (Center for Research on Optimal Agricultural Practices) laufen mehrere kleinere Projekte parallel: So gibt es eine Montessorischule; eine Demonstration Farm, auf der nachhaltige (Reis-)Anbaumethoden ausprobiert werden, ein Café und eine Women‘s Group, die für ebendieses Café typisches khmer (also aus Kambodscha) sowie westliches Essen kochen lernt. Zusätzlich gibt es noch Farmers Gruppen und in der Zukunft soll das Projektgelände als ein Sustainable Retreat Center genutzt werden.
Es gibt also viel zu tun und ich als Freiwillige habe die Möglichkeit, mich frei zu entscheiden, wo ich wie viel mitarbeiten möchte. Das gefällt mir sehr gut und so verbringe ich meine Zeit hier damit, in der Schule zu arbeiten, beim Reisanbau sowie bei der Ernte zu helfen, Computerunterricht vorzubereiten und nach Möglichkeiten zu suchen, das Projekt ein Stück nachhaltiger zu gestalten.
Ich als Freiwillige habe die Möglichkeit, mich frei zu entscheiden, wo ich wie viel mitarbeiten möchte. Das gefällt mir sehr gut und so verbringe ich meine Zeit hier damit, in der Schule zu arbeiten, beim Reisanbau sowie bei der Ernte zu helfen oder Computerunterricht vorzubereiten.
Ich habe mich schnell eingelebt
Egal was ich gerade mache, immer arbeite ich mit unglaublich lieben Menschen zusammen. Sie sind definitiv der Grund, warum ich mich so schnell im Projekt eingelebt habe. Offen und gastfreundlich sind allerdings nicht nur die Menschen in CROAP, auch außerhalb und in anderen Teilen Kambodschas zeichnen sich die Khmer (=KambodschanerInnen) durch ihr Lächeln und ihre herzliche Art aus.
Bevor ich hierhergekommen bin, wusste ich nur sehr wenig über dieses Land und das Leben hier. Textilindustrie, Rote Khmer, Angkor Wat. Mehr als diese Stichwörter sind mir nicht eingefallen, und über die Khmer Rouge wusste ich auch kaum etwas, und das, obwohl ihre Gräueltaten noch nicht so lange zurückliegen und man die Konsequenzen noch immer deutlich spüren kann. Das hat sich nun natürlich geändert. Ich besuche das Land schließlich nicht als Touristin, ich lebe hier.
Liebe Menschen, wie eine Familie
Ich habe in meiner bisherigen Zeit hier Geburtstage und kambodschanische Feste gefeiert, war in buddhistischen Pagoden und katholischen Kirchen und habe zu westlicher und khmer Musik getanzt. Und das Wichtigste bei all diesen Erlebnissen: Ich habe es mit den lieben Menschen gemacht, die ich für ein Jahr meine Familie nennen darf. Ich kann nur hoffen, dass der Rest meines Jahres so vergeht wie der Anfang und ich weiterhin so viel lernen kann.
Gelernt habe ich tatsächlich viel: über den Anbau von Reis und Lemongrass, Kindererziehung, die kambodschanische Küche, die Geschichte dieses Landes, die fremden Früchte, Teile der Sprache … Am meisten aber habe ich über Toleranz, Gastfreundschaft, einen einfachen Lebensstil und ein respektvolles Miteinander zwischen verschiedenen Kulturen gelernt und das werde ich bestimmt auch nach meinem Jahr hier nie vergessen.