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12.10.2022 | Volontariat | Sonja Friedl

VOLONTARIAT bewegt - Wie bereite ich mich vor?

Wie bereitet man sich am besten für ein ganzes Jahr im Ausland vor?- Das ist keine einfache Frage. Ich habe schon sehr früh damit begonnen.

Erste Schritte - Anmeldung

Vor ca. einem Jahr habe ich mich bei der Organisation "VOLONTARIAT bewegt" angemeldet. Die Organisation kannte ich schon davor von meinen Geschwistern, die ebenfalls ein Jahr im Ausland waren und nur Gutes davon berichteten. Im Herbst gab es dann einen Vorbereitungskurs der sich in vier Module aufgeteilt hat. Die Module waren sehr intensiv und haben sich mit vielen verschiedenen  Inhalten beschäftigt, die für ein Auslandsjahr relevant sind. Aber kurz vor einem Auslandsjahr geht es nicht nur ums Vorbereiten, sondern auch ums Koffer packen und verabschieden und das ist einfacher gesagt als getan.

 

Schon ein Monat vor meinem Ausreisedatum habe ich begonnen eine Packliste zu schreiben. Jetzt, drei Tage vor meiner Ausreise, ist mein ganzes Zimmer voll mit Gewand und Sachen, die ich mitnehmen möchte (zum Glück darf ich zwei Koffer befüllen :D). In den letzten Tagen musste ich mich von immer mehr Menschen verabschieden, was nicht so einfach ist, wenn man daran denkt, dass man sich ein Jahr nicht sehen wird.

 

Wie ich mich nun dabei fühle?

Dadurch, dass ich schon ein Jahr zuvor mit meiner Vorbereitung begonnen habe, war es für mich lange ungreifbar, dass ich bald für ein Jahr weg bin. In den letzten Wochen habe ich aber begonnen zu realisieren, wie ernst es eigentlich schon wird. Manchmal habe ich Angst oder bin traurig. Angst vor dem Unbekannten und Neuem, was mich erwartet und Trauer, lange von meiner Familie und meinen Freunden getrennt zu sein. Manchmal aber freue ich mich auf die neue Kultur, die spanische Sprache, das Essen, die Erlebnisse und Erfahrungen, die ich machen werde, die Kinder, mit denen ich spielen und lernen werde, ...

 

Und dann gibt es auch Momente, in denen ich das Gefühl habe emotionslos gegenüber meinem baldigen Auslandsjahr zu sein. Ich denke dieses Gefühl habe ich, da ich einfach nicht wirklich realisieren kann, dass es jetzt wirklich bald los geht. Zusammengefasst bin ich nervös, aber freue mich gleichzeitig endlich auszureisen und mir selbst einmal eine völlig andere Perspektive zu geben.

 

Jetzt gehts los!

Jetzt geht's wirklich los - das musste ich mir selbst öfters sagen, bis ich es realisieren konnte. Am 24.8. ging es um 3 Uhr in der Früh los in Richtung Flughafen. Dort angekommen habe ich meine MitvolontärInnen, Paulina und Kiran, getroffen. Nach einem traurigen Abschied von unseren Eltern, war ich irgendwie trotzdem erleichtert, dass ich alle Abschiede geschafft habe und freute mich auf meine bevorstehenden Erlebnisse. Der erste Flug ging nach Amsterdam und dadurch, dass er verspätet war, hatten wir einen ziemlichen Stress unseren Anschlussflieger nach Quito zu erreichen.

 

Während Paulina und ich große Angst hatten, den Flug zu verpassen, war Kiran sehr gechillt. Wir hatten bis zum Boardingschluss ca. eine halbe Stunde Zeit und als wir jemanden gefragt haben, wie weit unser Gate entfernt ist, hieß es „very far away“. Obwohl sie aber wussten, dass wir einen Stress haben, wurden wir ausgewählt eine Sicherheitskontrolle zu machen. Danach war es aber praktisch, da wir jede Schlange überspringen durften. Wir sind sehr viel gelaufen und haben es im Endeffekt zum Glück auch geschafft. Fertig von dieser ganzen Aufregung bin ich im Flug nach Quito sehr bald eingeschlafen.

 

11 Stunden später 

Nach etwas mehr als 11 Stunden sind wir dann in Quito angekommen. Annika, die schon 6 Monate hier ist, und 2 Leute aus dem Projekt haben uns abgeholt. 2,5 Stunden sind wir von Quito nach Ambato gefahren. Auf der Fahrt habe ich sehr viel aus dem Fenster geschaut und die schöne Landschaft genossen. Wir hatten Glück, da es an dem Tag sehr schön war und somit konnten wir den Cotopaxi, der 2. größte Berg Ecuadors, in seiner vollen Pracht ansehen. Der Verkehr hat mich vor allem bei den Kreisverkehren ein bisschen an Indien erinnert, da der der schneller ist, fahren darf.

 

Erste Eindrücke

Am Abend haben wir mit den Ordensschwestern gegessen. Ich musste mich sehr konzentrieren, aber es hat mich gefreut, dass ich das Meiste verstanden habe. In unserer Wohnung, die größer ist als gedacht, haben wir danach noch Kakao und Zuckerrohr gegessen und dann war ich so müde, dass ich sofort eigeschlafen bin. In der Früh wollte ich duschen gehen, aber das Wasser war zu kalt (gefühlt wie frisch geschmolzener Schnee). Es gibt aber warmes Wasser, hat mir Annika dann erklärt, ich war nur ein bisschen zu ungeduldig.

 

Generell ist es hier sehr kalt, obwohl die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist und man sehr schnell einen Sonnenbrand bekommt. Heute am Vormittag haben wir alles ausgepackt, eingeräumt und unser Zimmer gestaltet. Beim Mittagessen haben wir nur mit Löffeln gegessen, was hier anscheinend so üblich ist - das ist aber garnicht so einfach, ist mir aufgefallen. Sehr überzeugt bin ich hier von den Avocados, die um soo viel besser schmecken als zu Hause. Am Nachmittag sind wir eine Runde in der Nachbarschaft spazieren gegangen.

 

Angst vor streunenden Hunden?

Da es hier sehr viele streunende Hunde gibt, dachte ich wir müssen einen großen Bogen um sie machen. Es hat sich aber herausgestellt, dass die Hunde von BesitzerInnen viel gefährlicher sind. Als ich nach dem Spaziergang bald einmal schlafen ging, bekam ich plötzlich Nasenbluten. Das hat mich gewundert, da ich eigentlich nie Nasenbluten habe. Laut Google kann das aufgrund der Höhe passieren, ich bin ja schließlich auf gute 2.500m. Es ist aber kein Grund zur Sorge. Das war auch schon alles, was bis jetzt so los war. Grundsätzlich gefällt es mir sehr gut und ich bin gespannt, was die nächsten Tage so mit sich bringen.

Sonja Friedl

Hallo - oder ¡Hola! Ich heiße Sonja Friedl, bin 19 Jahre alt und habe beschlossen, jetzt, nach meiner Matura ein freiwilliges soziales Auslandsjahr mit der Organisation "VOLONTARIAT bewegt" zu machen. In meinem Einsatzland, Ecuador, wird meine Aufgabe sein, Kinder aus schwierigen Verhältnissen bei den Hausaufgaben zu helfen, Nachhilfe zu geben, mit ihnen Spiele zu spielen und einfach für sie da zu sein. Ich denke aber auch, dass vor allem ich in meinem Auslandsjahr sehr viel lernen werde. 

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