Urlausplanung: Warum mein Sparschwein überlebt
Anna hat geschafft, einen Wochenendtrip für 100 Euro zu planen.
Das Schwein ist kein richtiges Schwein.
Es ist aus Porzellan und eigentlich ein gepunkteter Hase. Da den Begriff „Sparhase“ aber nicht einmal Duden kennt, muss ich wieder zurück zu „Sparschwein“.
Wieso der Schweinehase um sein Leben bangt?
Weil ich in den Urlaub fahren will. Aber wie? Mit dem bisschen Ersparten und dem kleinen Zuverdienst meines Studentenjobs geht sich kaum etwas aus. Außerdem ist das meiste davon hart erarbeitet, weshalb ich auch gar nicht so viel ausgeben möchte. Schwein/Hase schlachten fällt also aus verschiedensten Gründen weg.
Ich stelle ihn zurück in mein Regal. Mein Blick fällt auf meinen Schreibtisch, auf den Stapel an Skripten, die für meine kommenden Prüfungen gelernt werden wollen, hinaus aus dem Fenster, wo die Sonne herein lacht. Der Blick schweift zurück auf die Skripten. Ich seufze. Ich will hinaus, ich muss hinaus. Ich brauche Auszeit vom stressigen Studentenleben. Und Abstand, auch wenn es nur wenige Kilometer sind. Ich schaue zurück zum Schweinehasen – so viele Kilometer werden es demnach auch gar nicht werden.
Weniger ist mehr ... auch beim urlaub?
... heißt es so schön. Ich muss nicht weit weg von zuhause, nicht viel Geld ausgeben, um etwas Neues zu erleben!
Diese Erkenntnis motiviert mich so sehr, dass ich wenig später mit Zettel, Stift und Taschenrechner dasitze und zu denken beginne.
Nach einigen Überlegungen und Überschlagsrechnen blicke ich auf ein vollbeschriebenes Blatt:
Welche Reiseziele sind erschwinglich?
| Wie viel möchte ich ausgeben? nicht mehr als 100€/Tag
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Wohin komme ich in weniger als einem Tag?
| Wie lange möchte ich weg? 1-3 Tage
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Soweit meine Vorstellungen und Wünsche. Ein weiterer Blick auf den Schweinehasen im Regal. Ich streiche Kroatien und Meer aus der Liste. Zu weit weg – da würde ich bereits für die Tankkosten mehr ausgeben als ich möchte. Das grenzt meinen Urlaubsplan weiter ein.
Nach ein wenig Internetrecherche fallen auch alle anderen Ziele außerhalb Österreichs weg: die Fahrtkosten mit Zug oder Auto würden mein Budget schon überschreiten. Und wenn dieses aufgebraucht ist, stehe ich dann erstmal nur am Zielort.
Urlaub in der Heimat
Ich kreise Österreich als Reiseziel mit einem Textmarker ein. Auch schön, dafür, dass ich mein ganzes Leben schon in Österreich verbringe, kenne ich von meinem Heimatland noch viel zu wenig. Aber wohin? Blick auf den Schweinehasen, Laptop zur Hand. Günstige Attraktivitäten in Österreich finden.
Kurze Zeit später habe ich einen Urlaubsplan: 2 Tage Oberösterreich. Städtetrip und Entspannung. Weniger als 100€.
Mein Wochenendtrip
Ich reise, mit meinem Freund im Gepäck, per Zug nach Linz. In der oberösterreichischen Landeshauptstadt angekommen, gehen wir in ein Café brunchen, das ich von Instagram kenne und wegen dem ich meinem Freund schon seit längerem in den Ohren liege, dort einmal hinzugehen.
Danach ist eine Aktivität geplant, die wetterunabhängig ist – ein Fotostudio, in dem man für sich selbst Fotos in professionellem Setting machen kann. Abends geht es dann weiter mit dem Zug an den Attersee, wo wir bei Freunden unterkommen. Den zweiten Tag der Reise werden wir am Attersee selbst verbringen. Ausspannen, das kühle Nass und das wunderschöne Ambiente genießen. Falls das Wetter nicht nach See ist, wird es ein gemütlicher Tag mit unseren Freunden zuhause. Spiele, Filme und über alte Zeiten quatschen.
Total cash:
- Zugfahrt St. Pölten – Linz: 12,90€
- Brunch: ???
- Fotostudio/Shooting: 30,00€
- Zugfahrt Linz – Vöcklabruck: 6,50€
- Zugfahrt Vöcklabruck – St. Pölten: 17,50€
- Gesamt: 66,90€ (+ Essen)
Ich grinse und schaue zurück auf den Schweinehasen. Er muss nicht um sein Leben bangen und ich komme zu meinem Urlaub. So kann der Sommer kommen!