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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Surfen neben den Pros: Die ersten Wellen

Im Urlaub eine neue Challenge ausprobieren? Katharina war Surfen. Sie schwärmt vom Hochgefühl - und gibt praktische Tipps, dass es eine sichere Unternehmung bleibt.

Wer hat nicht schon einmal zu den Beach Boys geträllert und sich auf Hawai geträumt, ohne jemals tatsächlich auf dem Surfbrett gestanden zu sein? Windsurfen oder Wakeboarden kann man auch in Österreich ganz gut, aber Wellenreiten? Da muss man schon ans Meer. In meinem Fall nach Portugal, Ericeira.

 

Die Stadt ist der absolute Surfhotspot, sowohl für Anfänger, als auch für Profis, und liegt nur 1 ½ Stunden Busfahrt von Lissabon entfernt. Als ich dort ankomme, läuft gerade die World Surf League an. Ich bin beeindruckt und eingeschüchtert zugleich.

 

Surfen: Wie starte ich?

Zuerst einmal zum richtigen Strand kommen. Hier reiht sich eine Bucht an die nächste, aber nicht alle sind für Surf-Newbies geeignet. Am späten Vormittag geht es los. Wir werden von unserer Surfschule abgeholt. Bis der Traum, sich mit einem Brett in die Wellen zu stürzen, in Erfüllung geht, dauert es noch eine Weile. Die Wassertemperatur beträgt 16 Grad, also ohne Ganzkörperanzug (Wetsuit) und Schuhe trauen wir uns nicht in die Fluten. Die Sonne scheint, aber ich bin mir schon ein wenig unsicher, ob das mit dem Surfen wirklich so eine gute Idee war.


Das Warm-Up

Die wichtigste Frage zuerst: Welcher Fuß steht vorne? Das ist bei jedem verschieden, auf den hinteren Fuß kommt jedenfalls die Leash, wir sind sozusagen an unser Brett gekettet, oder das Brett an uns. Wie man es nimmt. Momentan fühlen wir uns aber eher zweitgereiht, paddeln hilflos im Sand. Niemand traut sich das zuzugeben, aber mit Wetsuit in der prallen Sonne war das Warm-Up schon anstrengend genug.

 
 
 

Surfen: Jetzt wird es ernst

Anfängerbretter (Malibu) haben den Vorteil, dass sie eine große Auflagefläche haben. Sie sind oft mit Shellstoff überzogen, damit man weich aufliegt. Der Nachteil: Sie sind nicht gerade leicht und ziemlich unhandlich. Manche Bretter verfügen über einen Tragegriff. Meines nicht. Ich trage es über Kopf und beiße die Zähne zusammen. Wäre ja peinlich, an dieser Stelle schon aufzugeben.

 

Der Weg ist megarutschig, meine Schuhe haben gefühlt tausend Löcher, insgeheim glaube ich zu wissen, dass meine Füße von den spitzen Steinen schon komplett zerschunden sind, aber das alles vergesse ich, als ich im Wasser stehe.

 

Das Wasser ist sehr seicht, daher kann man zur idealen Startstelle zu Fuß gehen. Das Brett darf man dabei allerdings nicht aus der Hand lassen, immer schön die Nase unter Wasser drücken, wenn eine größere Welle kommt, sonst flippt das Brett. Oder man paddelt die wenigen Meter hinaus und macht Liegestütze auf dem Brett, wenn eine Welle kommt, um einigermaßen an Ort und Stelle zu bleiben. Eigentlich die größte Herausforderung. Nicht zu sehr abzutreiben und mit niemand anderem zu kollidieren, während man auf die eigene Welle wartet.


Der Surf

Welle gesichtet. Lospaddeln, aufspringen und möglichst nicht das Gleichgewicht verlieren. Ich springe mit ein wenig Abstand vom Strand ab, damit ich nicht den ganzen Weg wieder zurückpaddeln muss. Der Wasserdruck schiebt ordentlich und ich muss gegen die Wellen ankämpfen. Aber jeder Surf ist die Anstrengung wert.

 

Von der Kälte des Wassers fühle ich nichts, verliere jegliches Zeitgefühl. Ich denke nur noch an die nächste Welle. Die Erschöpfung kommt erst später. Am Rückweg trägt sich das Brett federleicht.

 

 

 

 
Mir rinnt Wasser aus Nase und Ohren. Ich habe das Gefühl, drei Liter Salzwasser verschluckt zu haben. Aber ich bin glücklich.
 
 

#Challenge accepted

Es ist egal, wie die Wassertemperatur ist, wenn die Ausrüstung passt.

  • Es ist auf jeden Fall ratsam, sich eine Begleitung zu suchen, die das Gewässer kennt.
  • Die sportliche Herausforderung sollte man nicht unterschätzen.
  • Habt Respekt vor dem Meer.
  • Die Wellen sind tatsächlich oft größer, als sie vom Strand aus wirken. Da heißt es Ruhe bewahren.
  • Und zu guter Letzt – nach so einem Tag darf man auch ein bisschen stolz auf sich sein. Das Hochgefühl während und nach dem Surf ist nicht zu toppen.
Katharina Ferner

Ich komme aus Salzburg und lebe nach langer Zeit in Wien wieder dort, wo ich aufgewachsen bin. Ich habe Slawistik studiert und bin mittlerweile als Autorin tätig. Wien ist mir eine sehr liebe Lebensstadt geworden, in der ich mich mittlerweile besser zurechtfinde als in meiner Heimatstadt.

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