Studieren mit Hund – (un)möglich?
Einen Hund zu haben, bringt viele Verpflichtungen mit sich. Besonders als Studierende/r ist es schwierig, den unregelmäßigen Alltag mit der Verantwortung für den Hund zu verbinden. Wie es ist, mit Hund zu studieren? Worauf muss man achten? Iris erzählt.
Ich habe meine Hündin vor elf Jahren bekommen – seitdem hat sich in meinem Leben einiges geändert. Bei all den Veränderungen musste ich sie immer mitbedenken, denn wenn man sich einen Hund anschafft, geht man damit eine jahrelange Verpflichtung ein. Zum Glück ist mein Hund ein richtiger Familienhund und meine Mutter kümmert sich zu gleichen Teilen um ihn wie ich. Als Studentin kann es schwierig sein, sich immer um die Bedürfnisse des Hundes zu kümmern.
In diesem Blog möchte ich euch ein paar Tipps geben, was es dabei zu bedenken gibt. Kleiner Spoiler vorweg: Ein Hund ist den ganzen Aufwand auf jeden Fall wert! 😉
Finanzielle Belastung
Eine große Herausforderung ist natürlich das Finanzielle. Ein reinrassiger Hund kostet zum Beispiel schon bei der Anschaffung eine ganze Menge. Mein Hund ist ein Mischling und als wir sie abgeholt haben, mussten wir nur einen Beitrag für die bisherigen Futterkosten bezahlen.
Wenn du dann einmal einen Hund hast, musst du ihm eine ganze Menge an Zubehör kaufen (Hundekorb, Leine, Maulkorb, Spielzeug etc.). Du kannst eine Menge sparen, wenn du das gebraucht im Internet kaufst. Dazu kommen die laufenden Kosten wie Futter, Tierarztbesuche und die Hundesteuer, die beispielsweise in Wien 72 Euro jährlich kostet. Ein Hund ist eine finanzielle Belastung, die du beachten musst, bevor du dir einen zulegst.
Eine Hundeschule kostet Geld. Sie ist nicht verpflichtend, aber auf jeden Fall zu empfehlen. Als ich meinen Hund bekommen habe, war ich erst zehn Jahre alt und hatte keine Ahnung, wie man richtig mit einem Hund umgeht. Die Tiertrainerin in der Hundeschule hat mir aber beigebracht, wie ich meinen Hund unter Kontrolle halten kann und wie ich ihr Tricks beibringen kann, womit ich allein überfordert gewesen wäre.
Heute, elf Jahre später, kann sie die Tricks von damals immer noch. Diese Ausgaben haben sich also auf jeden Fall gelohnt.
Zeitmanagement ist das Wichtigste
Zu beachten ist auch die Zeit, die investiert werden muss. Damit man Lerneffekte erhält, muss der Hund die Hundeschule regelmäßig besuchen. Als Studierende/r solltest du dir eine Hundeschule suchen, die Kurse am Wochenende anbietet, damit die Schule nicht der Uni in die Quere kommen.
Überhaupt nehmen Hunde wahnsinnig viel Zeit in Anspruch. Mindestens drei Mal täglich muss ich Gassi gehen und dazwischen den Hund nicht zu lange alleine lassen. Manchmal ist es aufgrund der Uni schwierig, die Gassi-Gehzeiten einzuhalten. Dann springen bei mir meine Mutter oder Freunde ein.
Allgemein ist man leider nicht spontan mit Hund, da man immer im Kopf haben muss, dass der Hund zuhause wartet. Aber zu Treffen mit Freunden kannst du ihn mitnehmen.
Hund in den Alltag einbauen
In stressigen Zeiten, wie zum Beispiel gegen Ende des Semesters, kann das Gassi-Gehen nervig sein. Da versuche ich, meine Hündin in meinen Lernrhythmus einzubauen. Meine Lernpausen verbringe ich dann bewusst mit ihr an der frischen Luft und manchmal lerne ich sogar mit ihr im Park.
Bevor du dir einen Hund anschaffst, musst du Leute finden, die im Notfall für dich Gassi gehen.
Wohnsituation als Hinderungsgrund
Was ein Hindernis sein könnte, ist deine Wohnsituation. In Österreich gibt es meines Wissens nach ein Studentenwohnheim, das Haustiere erlaubt: das Haus Donaufeld in der Dückegasse in Wien.
In Mietwohnungen solltest du den Hund mit dem Vermieter/der Vermieterin absprechen. Prinzipiell darf ein Hund nicht verboten werden, wenn er aber viel bellt oder die Nachbarn stört, wird er zum Problem. Von Mietvertrag zu Mietvertrag ist die Situation anders und vieles lässt sich mit dem Vermieter/der Vermieterin klären. Nur in Eigentumswohnungen ist man relativ frei.
Ich selbst wohne gerade bei meiner Mutter, werde aber in zwei Monaten ausziehen. Ein Kriterium für die neue Wohnung war natürlich, ob Hunde dort erlaubt sind. Gerade wenn man als Studierende/r öfter umzieht, kann das kompliziert werden.
Es ist auf jeden Fall einfacher, einen Hund zu haben, wenn man schon ein geregelteres Leben hat. Wenn du noch nicht weißt, wo, mit wem und in welcher Situation du in drei Jahren leben wirst, ist es schwer, eine Verpflichtung für die nächsten 10+ Jahre einzugehen. Einen Hund ins Tierheim abzuschieben, weil man für ihn in seinem Leben keinen Platz mehr hat, sollte nur im äußersten Notfall geschehen!
„Hundeteilen“ als Alternative
Eine sehr gute Lösung für Studierende bietet das Dogsharing (zum Beispiel auf hundelieb.com). Hier suchen Hundehalter/innen Menschen, die auf ihre Hunde zeitweise aufpassen wollen. Hundefreunde, die aus verschiedenen Gründen keinen eigenen Hund haben, bekommen so ohne große Verpflichtung die Möglichkeit, Zeit mit einem Hund zu verbringen. Es ist eigentlich eine Win-Win-Situation!
Fazit
Sei dir der Herausforderungen bewusst, die ein Hund mit sich bringt. Du solltest Menschen um dich haben, die auf deinen Hund aufpassen können, wenn du z.B. auf Urlaub bist.
Solange dies der Fall und eine ehrliche Liebe für das Tier da ist, wirst du die Schwierigkeiten als gar nicht groß empfinden und für alles eine Lösung finden.