Studentenküche für den leeren Kühlschrank
Wer großen Hunger, aber einen leeren Kühlschrank hat, darf aufatmen: Carolina Hubelnig und Sonja Winkler stellen im Kochbuch„Köstlich in Null Koma Nix“ für diesen Fall Rezepte vor.
Weniger ist zwar nicht immer mehr. Aber aus wenig kann oft noch einiges gemacht werden. Sei es der arbeitsreiche Alltag, der Prüfungsstress oder das Partyleben, das uns von der Zubereitung ausgewogener Mahlzeiten abhält – am Ende stehen wir alle vor dem gleichen Problem: Kühlschrank leer, Essen muss her!
So beschreiben die Autorinnen von „Köstlich in Null Komma Nix“ ihr Buch. Angefangen von einem Überblick über die wichtigsten (haltbaren) Grundnahrungsmittel bis hin zur selbstgemachten Tischdekoration haben die beiden an alles gedacht, was den Essalltag einfacher und netter gestalten kann.
Wer schon seit längerer Zeit auf elterliche Küche verzichtet, hat sich vielleicht schon einen Grundstock an Lebensmitteln wie Mehl, Nudeln, Kartoffeln, Reis und dergleichen angelegt. Allen neuen Selbstversorger*innen sei diese Kategorie der Grundzutaten hiermit ans Herz gelegt. Nützlichkeitsspezifische Einordnung und Einkaufstipps inklusive. Helfen auch gegen Verlorenheit im Supermarkt!
Kreativ sind auch die Rezepte
Hier findet sich auf wenigen Seiten weltumspannende Küche, von exotischen Suppen über vegetarische Burger oder Pasteis de Nata (portugiesische Puddingtörtchen).
Die Rezepte sind international, lecker und wirklich nicht kompliziert. Alle Gerichte sind in einer simplen Basisversion vorhanden mit Upgradetipps nach Wahl. Besonders begeistert hat mich die breite Auswahl anTartes, eine wundervolle Alternative zu altbekannten Pizza und Pastagerichten. Auch einfache Klassiker wie „Kartoffelgratin“ habe ich anhand des Buches wieder entdeckt.
Vegetarische Gerichte z.B. in Form von diversen Gemüselaibchenkombinationen bieten eine zeitgemäße und gesunde Ernährungsvorlage.
Dem gegenüber stehen viele Fertigprodukte, besonders im Teigbereich und Dosen- oder Tiefkühlgemüse. Die Zutaten erfüllen natürlich ihren Zweck, persönlich würde ich nach Möglichkeit allerdings immer zu einer Frischgemüsevariante greifen.
„Faule Köche und Köchinnen können übrigens auch zu Tomatensauce im Glas greifen. Selbst gemacht schmeckt es aber natürlich doppelt so gut.“
Mein Top-Rezept-tipp: Bohnen Patties als Burgerfüllung
- 1/2 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- Öl zum Braten
- 1 Dose Kidneybohnen
- 2 El Tomatenmark
- 1 Prise Paprikapulver edelsüß
- 1 El Mehl
- Salz und Pfeffer
Ich habe dieses Rezept für mich noch mit Koriander und Kreuzkümmel verfeinert.
Mein Fazit
Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Kochrezepte an manchen Tagen echte Lebensretter sein können. Mit etwas Kocherfahrung sind einige der Tipps wahrscheinlich hinfällig oder man findet selbst Varianten eines Rezepts, die einem schmecken.
Es gibt gute Orientierungspunkte und auf jeden Fall einiges zu entdecken. Positiv überrascht hat mich das Kapitel „Improvisation ist alles“, in dem übrig gebliebene Konservendosen im Handumdrehen zu hübschen Vasen werden. Alles was man dafür braucht, sind (je nach Belieben) „Reste von Geschenkspapier, Tapeten, Stoff oder einzelne Buchseiten, leere Konservendosen, Kleister, Klebstoff oder was sonst noch an Bastelmaterialien zuhause herumliegt“. Dosen verkleiden und mit Klebstoff fixieren – fertig!
Die Autorinnen des Buches bloggen übrigens auch!
Carolina Hubelnig könnt ihr auf guteguete.at folgen, wo ihr alles mögliche über ihre Heimatstadt Salzburg erfährt.
Sonja Winkler versüßt uns auf gingerinthebasement.at das Leben.