Starte das Abenteuer deines Alltags
Sascha ist bekennender Challenge-Liebhaber. Statt über Netflix anderen bei ihren Heldentaten zuzusehen, lädt er uns ein, selbst unsere Challenges zu starten.
Als wir noch Kinder waren, haben wir alle Abenteuer geliebt. Wollte nicht jeder von uns irgendwann hinausziehen, alles zurücklassen und die große weite Welt erobern?!
Wir Männer haben davon geträumt, in ferne Länder zu reisen. Länder mit unbekannten Menschen, Wesen und Landschaften, um dann die Prinzessin des dort regierenden Herrschers aus den Fängen des bösesten Bösewichts zu retten. Oder wie Aragon, Legolas und Gimli sich einer nahezu unbezwingbaren Menge an grässlichen Orks zu stellen, um sie alle brutal, mit unseren Äxten, Schwertern und Bögen, abzuschlachten und die Welt zu retten.
Klingt im Nachhinein scheußlich, aber war es denn nicht tatsächlich so? Zumindest bei mir. (Ich wollte immer Gimli sein, bin ja selbst nicht so groß :P) Ich habe verrückte Unternehmungen geliebt. Das Risiko. Die Gefahr. Das Kribbeln, wenn das Adrenalin hochsteigt.
Wenn ich auf einen Baum geklettert bin, dann war es nicht der kleine Apfelbaum, nein, es musste der höchste Baum im ganzen Garten sein, und erst wenn ich ganz oben aus den Wipfeln herausschaute, erst dann war ich zufrieden. Alles andere wäre eine Niederlage gewesen! Noch unzählige Wundmale, Schrammen und Narben zeugen von meinen Abenteuern.
Was ist aus unseren Abenteuern geworden?
Und heute? Heute sitzen wir am liebsten abends auf der Couch, mit unseren Jogginghosen, vielleicht noch einer großen Packung Ben & Jerry’s „Cookie Dough“ und schauen auf Netflix zu, wie McDreamy in „Grey’s Anatomy“ Leben rettet, wie Sherlock Holmes Dr. Moriarty zur Strecke bringt oder wie Michael Scofield bei „Prison Break“ aus dem Fox River State Penitentiary ausbricht.
Wir projizieren unsere Abenteuerlust auf andere und warum? Weil wir irgendwann realisiert haben, dass die wahre Welt doch kein riesiger Spielplatz ist, auf dem wir unsere Träume ausleben können.
Stop, stop, stop!
War es nicht vielleicht so, dass uns irgendjemand mal weismachen wollte, dass es so ist?! Dass man sich zu benehmen hat?! Dass man freundlich, brav und ja nicht auffallen soll?! Dass man am besten eine gute Matura macht, dann studieren geht, um danach ja einen guten Job zu bekommen und dann Karriere zu machen. Und dass man nur nichts Verrücktes unternimmt, um seine Karrierechancen ja nicht zu mindern, oder – Achtung, Ironie! – noch schlimmer, gar keine Karriere zu machen?!
Die Abenteuer des Lebens passieren nicht auf der Couch © Sascha Ungar/MEINPLAN.at
Ja es stimmt schon, wir können nicht einfach in den nächsten Flieger steigen, in ein fernes Land reisen und die dortige Prinzessin aus den Fängen des Kerkermeisters retten. Wir können uns nicht mutig in die Schlacht um Mittelerde stürzen. Wir sind nicht Pippi Langstrumpf, die unglaublich stark ist und ein Abenteuer nach dem anderen erlebt.
Und all das scheint bisschen deprimierend (zumindest für mich) zu sein.
Unsere mutigsten Schlachten passieren im Alltag
Aber: Wir können uns unsere eigenen kleinen Abenteuer überlegen und suchen. Abenteuer, die vielleicht von außen gar nicht so aussehen, die sich für uns jedoch wie die mutigsten Schlachten anfühlen, bei denen wir unser eigener Held sein dürfen.
Ich rede von Challenges, von Herausforderungen, vom bewussten Mich-Meinem-Eigenen-Ding-Das-Ich-Immer-Schon-Mal-Tun-Wollte-Aber-Keinen-Mut-Hatte-Zu-Tun zu stellen. Einfach das zu tun, wonach es einem seit Jahren (oder vielleicht auch erst seit ein paar Tagen) in den Fingern juckt.
Ich habe z.B. letztes Jahr 52 Bücher in 52 Wochen gelesen (könnt gerne meine Erfahrung nachlesen), oder momentan versuche ich mir jeden Tag mindestens zehn Minuten Zeit zu nehmen, um über meine Red Bull Can You Make It Challenge-Erfahrung zu schreiben.
Für die Red Bull-Can you make it-Challenge ist Sascha ohne Geld quer durch Europa gereist © Sascha Ungar/MEINPLAN.at
Eine Einladung, dich deiner Herausforderung zu stellen
Dieser Blogeintrag soll nicht dein schlechtes Gewissen wecken. Nein. Er ist eine Einladung. Eine Einladung und eine Herausforderung, dein ganz persönliches Abenteuer zu erleben und deine Komfortzone zu verlassen. Hier ist alles erlaubt, es soll nur KONKRET sein. Mach eine 7-Tage-keine-Schimpfwörter-Challenge oder quäle dich 30 Tage mit 30 Sit-Ups, schaue in einem Monat 100 TED-Talks, gehe in drei Monaten auf drei 3000er oder stell dich der „Zu-Silvester-Spiele-Ich-Den-Donauwalzer-Am-Klavier“-Challenge.
Eins ist wirklich wichtig: Sei kreativ, sei konkret, sei mutig und genieße es. Und mach dir keine Gedanken, was andere sagen und denken, denn die sitzen sowieso lieber vor Netflix mit ihren Jogginghosen und ihrem Eis.
Wie mal der große Papst Johannes Paul II gesagt hat: „Gib dich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden!“