So jonglierst du deine Finanzen
Was muss ich wissen, wenn ich mich um meine Finanzen kümmern möchte? Wie kann ich trotz meines Studenteneinkommens Geld beiseite legen? Nadja gibt Tipps zu Sparen, Kreditkarten und der Bank.
Börse, Aktienfonds, Renditen,… Mit der Finanzsprache ist das so eine Sache. Meine Suche nach einem für mich verständlichen „Urban Dictionary of Finances“ war vergebens – dann beschloss ich mein eigenes zu schreiben, um meine Finanzen und damit auch meine Zukunft besser im Blick zu haben. Dabei habe ich zuerst mit den Basics angefangen...
1. Bekannt, aber gar nicht blöd: Die Ausgaben-Liste
Ein Kaffee hier, ein Buch da, ein Besuch im Supermarkt: Durch das nicht mehr ganz so neue Kontaktlos-Bezahlen bin ich als Konsumentin permanent dazu verleitet, die Karte zu zücken und zu kaufen. „Möchten Sie eine Rechnung haben?“, fragt mich Sekunden später die Bedienung. Mein automatisches „Ja, bitte“ hatte bis jetzt nur eine Folge: ein überquellendes Portemonnaie, das ich alle paar Tage in Aufräum-Freude geleert habe.
Meine neue Lösung: Rechnungen gleich fotografieren und alle sieben Tage eine Aufstellung meiner Ausgaben machen. Die Adobe Scan App für Android und iOS ist dafür ideal. Einfach draufhalten, scannen, benennen und fertig. Macht das Portemonnaie leichter und mich organisierter. Ob analog oder per Excel: Wenn ich alle sieben Tage eine Aufstellung über meine Ausgaben mache, ist der Rechnungsberg im Vergleich zu einer monatlichen Aufstellung kleiner.
2. Gehört und für gut empfunden: Der Emergency-Fund
Als ich mich planlos und ohne große Ersparnisse zum ersten Mal mit dem Thema Finanzen beschäftigte, fiel es mir schwer, nicht in Panik zu verfallen. So viel zu beachten, so viele Begriffe und ich habe keine Ahnung. Der YouTube-Kanal „The Financial Diet“ hat mir unglaublich geholfen. Eine Amerikanerin spricht über Geld, gibt Spartipps und erklärt Finanzen so, dass auch ich ohne einen Abschluss in Finanzwirtshaft alles verstehe. Die Videos sind zwar auf Englisch, aber da die meisten Begriffe aus dem Bereich Geld sowieso aus dem Englischen kommen, fand ich es leicht, ihr zu folgen.
Ein Tipp hat mich besonders begeistert: Spare dir einen Emergency-Fund (zu Deutsch: Notreserve) an. Dabei handelt es sich um einen Betrag, mit dem du 6-12 Monate auskommst, das heißt, alle Ausgaben decken kannst, ohne einen Job zu haben. So brauchst du dir keine Sorgen um deine finanzielle Lage zu machen, wenn schwere Zeiten auf dich zukommen, sondern kannst dich in Ruhe mit deiner Zukunft beschäftigen.
3. Schlau, aber auch schädlich: Die Kreditkarte
Kreditkarte? Ja, aber richte dir einen niedrigen Kreditrahmen ein. © Rawpixel via Unsplash
„Gib kein Geld aus, das du nicht hast“ - klingt logisch. Wenn ich das Geld für ein neues Ballkleid nicht habe, dann kaufe ich eben keines. Heutzutage ist das nicht mehr ganz so einfach. Wer eine Kreditkarte hat, der weiß: Ich kann heute etwas kaufen und es erst später bezahlen. Dieses System ist jedoch fatal. Wenn Anfang des nächsten Monats die Rechnung abgebucht wird und auf dem Girokonto kein Geld mehr ist, dann kommst du in eine Spirale: Kreditkarte benutzen, Rechnung später bezahlen, kein Geld mehr am Konto und das Ganze geht von vorne los.
Nun ist es für Reisen oder Notfälle aber praktisch, eine Kreditkarte zu besitzen. Mein Tipp: Richte dir einen möglichst niedrigen Kreditrahmen ein, zum Beispiel 100 Euro. Solltest du mehr brauchen, kannst du das Limit erhöhen und dann wieder senken. So verlierst du nicht den Überblick und bist bei der Abrechnung des letzten Monats nicht allzu entsetzt.
4. Komplex, aber durchaus kundenorientiert: Die Bank
Nütze die Bankberatung. © Rawpixel via Unsplash
Ich bin ein ungeduldiger Mensch, daher finde ich Sparen schwierig. Geld zur Seite zu legen bedeutet, zu warten. Um dir die Entscheidung abzunehmen, jeden Monat einen gewissen Betrag zur Seite zu legen, kann ich Folgendes raten: Mach dir einen Beratungstermin bei deiner Bank aus. Informiere dich über verschiedene Möglichkeiten wie Bausparverträge und Sparkonten. Daueraufträge auf ein Sparkonto sind eine feine Sache. Dabei wird monatlich ein Betrag abgebucht, den du aber auch anpassen kannst, sobald du mehr Ausgaben oder größere Einnahmen hast.
Mein etwas ungewöhnlicher Tipp: Mach dir einen Screenshot von deinem Konto, wenn du einen gewissen Sparbetrag erreicht hast. Das motiviert. Wenn ich sehe, dass meine Ersparnisse wachsen, tut der Dauerauftrag vom Girokonto gar nicht mehr so weh.