Selbstversuch Haareschneiden und andere Kosmetiktipps in der Quarantäne
Seit vier Wochen haben Friseure & Kosmetikstudios geschlossen. Da wir eh nicht aus dem Haus gehen, sind sie nicht wichtig – möchte man meinen! Wie mein Aussehen meine Produktivität beeinflusst und welche Erfahrungen ich beim Friseurspielen gemacht habe, lest ihr hier.
Zu Beginn der Pandemie war bei mir alles in Ordnung. Da mein Hintern nie lange auf der Couch verweilte und ich sehr aktiv blieb, war das zu Hause Hocken keine große Sache. Von „sich gehen lassen“ war keine Spur - dachte ich.
Tage und Wochen vergingen und mit ihnen veränderte sich auch mein Äußeres. Es ging langsam und unbemerkt von statten, bis ich eines Tages in den Spiegel schaute und dachte: „Frau, siehst du komisch aus!“ Die Haare waren fettig, die Nägel zerfleddert und der Kleidungsstil war alles andere als ansprechend.
Zu Hause in einem alten Schlabbershirt und fleckigen Stoffshorts rumzulaufen, finde ich eigentlich vollkommen okay, wenn ich mir für Arbeit und Uni etwas Ordentliches anziehe. Wochenlang nur noch in den Schlafklamotten rumzulaufen, finde ich nicht mehr so okay. Mein Look veränderte nämlich mehr, als nur mein Aussehen. Er veränderte meine Haltung zum Leben und zu mir!
Körperpflege ist Selbstwert
Bei Körperpflege geht es nur zweitrangig darum, irgendwo einen guten Eindruck zu machen. Für mich ist ein gepflegtes Äußeres ein Zeichen der Wertschätzung für sich selbst. Ich kümmere mich um meinen Körper, weil ich mir wichtig bin. Mich um ihn kümmern heißt gesund zu essen, Sport zu treiben, aber eben auch, auf mein Äußeres zu achten, selbst wenn ich nicht aus dem Haus gehe. Es geht nämlich darum, mich wohlzufühlen und zwar nicht, wenn jemand anders mich sieht, sondern wenn ich mich sehe!
Solange ich die Klamotten anhabe, in denen ich geschlafen habe, komme ich nur schwer vom „Schlafmodus“ in den „Arbeitsmodus“. Darum habe ich beschlossen, mich morgens umzuziehen, meine Nägel wieder zu maniküren und das Chaos in meinen Haaren zu beseitigen. Jetzt fühle ich mich nicht nur wohler, sondern bin auch produktiver!
Das heißt natürlich nicht, dass ich mich jeden Tag auftakle oder so. Es heißt lediglich, dass ich ein gewisses Grundmaß an Körperpflege einhalte. Auf Make-Up verzichte ich weiterhin gerne und man kann auch in bequemen Klamotten gutaussehen. ;)
Ansteckungsgefahr
Ähnlich wie ich, hat meine Mitbewohnerin Pyjama und Bademantel zu ihrer Quarantäneuniform erklärt. Als sie meinen verbesserten Look sah, fragte sie, ob ich etwa rausgehen würde. Kaum hatte ich ihr meine neue Quarantäne-Einstellung erklärt, zog sie sich an und zupfte ihre Augenbrauen zurecht. Im Gegensatz zum Bademantel-Look strahlte sie angezogen richtig Energie aus! Scheint also, als wäre eine positive Einstellung ähnlich ansteckend wie ein Virus.
Tipps & Tricks
Bis jetzt habe ich Frisur und Augenbrauen vom Profi machen lassen, weil ich am Selbstversuch kläglich gescheitert bin. Da Geschäfte wegen der Pandemie zurzeit aber geschlossen sind, gab ich dem Motto DIY noch eine Chance und habe folgende Erfahrungen gemacht.
Ponny schneiden
Meine Selbstversuche führten bis jetzt immer dazu, mich bei jedem Blick in den Spiegel ein wenig zu erschrecken.
Jetzt hat Ö3 ein Haar-Schneide-Tutorial für die Quarantänezeit veröffentlicht, wofür ich unendlich dankbar bin! Gleich der erste Versuch war nämlich um Welten besser, als alles, was ich bis jetzt versucht hatte. Ich machte nämlich den Fehler und schnitt zum Kürzen horizontal und zum Ausfransen vertikal. Dabei ist leicht schräg schneiden die Devise! Das Video von Ö3 und weitere Tipps für eure Haare findet ihr hier.
Haare färben
Bei meinen langen und dichten Haaren habe ich mir immer schwergetan, die Haarfarbe gleichmäßig aufzutragen und meine Haare fleckenfrei zu färben. Da war mir der Friseur doch lieber.
Jetzt habe ich aber die Schaumcoloration entdeckt. Der Schaum ist deutlich leichter aufzutragen, als normale Haarfarbe. Man massiert ihn einfach Stück für Stück in die Haare ein und lässt ihn dann einwirken. Das Ergebnis ist das gleiche und ich muss zum Färben nicht mehr zum Friseur laufen. 🙂
Augenbrauen zupfen
Weil meine letzten DIY-Versuche damit geendet haben, dass meine Augenbrauen noch angsteinflößender waren, als die ungezupften Brauen meiner Mitbewohnerin, hatte sich für mich das Thema „zupf it yourself“ erledigt.
Nach mehreren Wochen ohne Profi am Werk, gefiel mir der Blick in den Spiegel nicht mehr, also habe ich noch eine Versuch gewagt und es wurde gar nicht so übel! Was ich diesmal anders gemacht habe:
Weniger ist mehr
Ich bin kein Profi und hab keine Ahnung, wie ich meine Brauen schön forme. Bevor ich also irgendwelche Ecken reinzupfe, die ich dann solange angleichen will, bis nichts mehr von der Braue übrig ist, beschränke ich mich erstmal auf jene Härchen, die sich einzeln irgendwo in der Nähe der Braue tummeln und nichts mit der eigentlichen Augenbraue zu tun haben.
Haar für Haar auszupfen
Da der Friseur immer wie irre an mir herum zupft, habe ich gedacht, ich kann das in einem ähnlichen Tempo machen, was dann zu besagten Ecken geführt hat. Ich habe die Haare da nämlich nicht einzeln, sondern büschelweise rausgerissen.
Diesmal habe ich mir aber Zeit genommen und darauf geachtet, immer nur ein Haar zu erwischen, auch wenn es länger dauert.
Außerdem zupfe ich wieder nur jene Härchen aus, die ganz eindeutig das Gesamtbild stören.
Obwohl ich nicht annähernd soviel herumzupfe, wie mein Friseur, reicht es vollkommen aus, um wieder gern in den Spiegel zu sehen und die Quarantänezeit zu überbrücken. 🙂