Nadjas Traum: Ein Freiwilligeneinsatz in Indien
Nadja steht kurz vor ihrem Start in ein großes Abenteuer: Als "Missionarin auf Zeit" wird sie bald ein Jahr nach Indien gehen und dort bei einem Projekt der Salvatorianer mit Kindern arbeiten. Warum sie genau nach Indien gehen möchte und was sie sich von ihrem Auslandseinsatz erwartet.
Mitten in der Vorbereitung für das freiwillige Auslandsjahr
Aktuell befinde ich mich gerade in der Vorbereitungsphase für mein Auslandsjahr in Laitkynsew/Indien. In 4 Monaten beginnt für mich die große Reise und ich habe noch alle Hände voll zu tun: Abwicklung von meinem Visa, Tropenschutzimpfungen, Gesundheitsuntersuchungen und noch vieles mehr. Auch ein paar Vorbereitungskurse vom BDKJ stehen noch auf dem Programm. Nun rücken diese Termine immer näher und mein Traum, nach Indien zu reisen, um dort einen sozialen Dienst zu leisten, wird von Tag zu Tag immer realer. Wie eine Medaille ihre 2 Seiten hat, so geht es mir aktuell. Ich bin letztes Jahr im August nach 4 wundervollen Jahren in Wien wieder in meine Heimat Vorarlberg gezogen.
Nun sehe ich Vorarlberg in einem ganz neuen Glanz und meine Verbundenheit zum Ländle und seine Mitmenschen konnte von nun an immer mehr und mehr wachsen. Somit werden viele Tränen fließen, wenn der Tag da ist, an dem ich mein Abenteuer antrete. Jedoch bin ich schon voller Vorfreude auf mein neues Arbeitsumfeld, auf das Land, auf die Menschen und vor allem auf die Kinder. Ich schaue mir immer wieder Bilder von Laitkynsew an und träume mich gedanklich schon dahin. Rundum kann ich sagen, dass ich mich glücklich schätzen darf und mich sozusagen: immer freue - ich freue mich auf Indien und ich freue mich wieder, in meine Heimat zurück zu kehren zu dürfen mit einer so besonderen Erfahrung und einem realisierten Traum. Indien!
Warum ich ein freiwilliges Auslandsjahr machen will
Meine Beweggründe, mich als freiwillige Missionarin zu engagieren, sind sehr schnell und einfach erklärt. Denn die Frage hierbei wäre, warum sollte ich dies nicht machen? Wir haben das Glück, in Österreich bzw. in Europa auf die Welt gekommen zu sein, wo die Schulpflicht herrscht, Lesen und Schreiben eine Selbstverständlichkeit ist und wir somit Eigenverantwortung über uns selber tragen können. Doch wirft man einen Blick über den Tellerrand, dann ist diese „Selbstverständlichkeit“ in vielen Ländern unserer Erde nicht gegeben. In meiner Zeit in Wien betätigte ich mich als freiwillige Helferin für Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter von 16 bis 21 Jahren. In dieser Tätigkeit unterstützte ich sie in den verschiedensten schulischen Belangen, wobei die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch ein großes Thema waren. Gerne las ich mit ihnen Bücher und erklärte ihnen die einzelnen Wörter anhand von pantomimischen Gesten oder Zeichnungen.
Viele der Jugendlichen kommen aus Krisengebieten und haben schreckliche Dinge gesehen und erleben müssen. Ich lege viel Wert darauf, neben dem Vermitteln von Wissen und Sprachkenntnissen, ihnen einen Platz in unserer Mitte zu geben und Gehör zu schenken. In den Gesprächen lernte auch ich sehr viel, nahm viel für mich persönlich mit und merke in dieser oft nicht einfachen Arbeit, wie ich über mich hinauswachsen konnte. Dies veranlasste mich auch, den Mut zu fassen und mich als MaZ zu bewerben.
Warum ich nach Indien gehen will
Diese Frage wird mir auf meinem Weg immer wieder gestellt. Warum Indien? Warum für ein ganzes Jahr? Bist du dir schon sicher? JA (!), das bin ich mir definitiv. Für viele ist die Vorstellung, ein Jahr von zu Hause weg zu sein und in einem fremden Land zu leben und zu arbeiten, unvorstellbar. Doch für mich ist Indien ein regelrechter Herzenswunsch. Ich habe mich lange mit der Frage, was mein persönlicher Herzenswunsch ist, auseinandergesetzt. Im frühen Teenageralter wurde mir schon klar, dass ich einmal für längere Zeit ins Ausland möchte, um einen sozialen Dienst zu leisten. Dass es gerade Indien werden würde, kam eines Nachts. Mich fasziniert dieses bunte und lebendige Land und durch die Salvatoren und ihre Tätigkeiten vor Ort, kann ich diese zwei Wünsche fusionieren, umsetzten und leben. Mein Anliegen ist es, dort meine Hilfe, mein Wissen und meine Qualitäten einbringen zu können/dürfen. Meine Erwartungen an den Auslandseinsatz wurden mir schon im Großen und Ganzen erfüllt. Ich weiß, dass ich eine Unterkunft erhalte, eine Verpflegung, Ansprechpersonen vor Ort und in Österreich und das sich die Menschen vor Ort schon auf mich freuen.
Warum gerade „MaZ“ (MissionarIn auf Zeit)?
Ich habe mich natürlich mit den verschiedensten Organisationen, quer durch Österreich, auseinandergesetzt. Ich war bei vielen Informationsabenden und persönlichen Gesprächen. Es gab hierbei immer wieder gute Ansätze, die für die jeweiligen Organisationen standen. Jedoch stachen die Salvatorianer von Anfang an heraus. Noch im anfänglichen E-Mail-Kontakt merkte ich umgehend, dass hier wirklich der Mensch im Mittelpunkt des Denkens und Handels steht. Dies konnte sich auch in den persönlichen Gesprächen in Wien bestätigen. Sie überzeugten mich durch ihre offene, moderne und soziale Art – sowie auch Denkweise.
An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals bei den Salvatorianern – und besonders bei Mag. Lukas Korosec -, für die angenehmen und informativen Gespräche, Möglichkeiten und Unterstützung bedanken. Ich kann sie nur mit besten Wissen und Gewissen weiterempfehlen.
Das Programm MissionarIn auf Zeit (MaZ) der Salvatorianer ist Teil von ausserordentlich, der AG der internationalen Freiwilligendienste der Ordensgemeinschaften Österreichs.