Meine vier Alltagstipps für den Umweltschutz
Vom Verzicht auf Avocados bis zum Tschicksammeln: Katharina hat praxistaugliche Tipps, was sie im Alltag fürs Klima tut.
Das Thema ist vermehrt in den Medien, aber immer wieder stellt sich mir die Frage, was kann ich als Einzelperson tun? Ist mir eigentlich bewusst, dass ich mit Kleinigkeiten schon etwas erreichen kann? Zwischen zahlreichen Blogs und toller Do-It-Yourself-Tipps, habe auch ich mir die Frage gestellt, was sich im privaten Umfeld ändern lässt. Im Zuge meiner Recherchen habe ich einige Vorschläge gesammelt, die vielleicht auch dir weiterhelfen.
1) Müll sammeln
Ausgetschickt
Die Debatte um die rauchfreien Lokale scheint nun gelöst. Was tun wir aber gegen die herumliegenden Tschickstummel, die sich immer noch auf den Straßen häufen? Die Stadt Wien empfiehlt dafür die App Litterati. Abfall wird vom Finder fotografiert und entsorgt. Mit passenden Hashtags versehen und gepostet, kann man auch auf Social Media seine gute Tat für die Umwelt postwendend teilen.
Take three
Ein ähnliches Konzept, nur ohne Fotos, ist auf Surfstränden üblich. Hier hat man es sich zur Regel gemacht, auf dem Weg vom Strand zur Unterkunft drei Teile mitzunehmen, die nicht auf den Strand gehören. Auch mit Surfbrett unter dem Arm ist das zumeist möglich. Winzige Plastikteile werden leider auch an grundsätzlich sauberen Stränden angespült. Aufgefallen ist mir das dieses Jahr besonders am Plage Moliet in Frankreich. Der auf den ersten Blick wunderschöne breite Sandstrand ist tatsächlich durchwegs von kleinen Plastikteilen übersät.
2) Recycling auch im Urlaub
Entplastifizierung global
Du kaufst nur noch mit Stoffsackerl ein, verwendest Mehrwegbecher und recycelst?
Super, aber wie ist das, wenn du auf Reisen bist? Viele Dinge, die wir im täglichen Leben selbstverständlich praktizieren, lassen wir, sobald wir uns außerhalb unseres gewohnten Umfelds bewegen, außer Acht. Manchmal vergessen wir schlichtweg darauf oder glauben, uns an lokale Gegebenheiten anpassen zu müssen. Aber so ist das nicht. Auch auf Reisen können wir unseren kleinen Stoffbeutel dabeihaben. Wir müssen nicht zwangsläufig alle paar Meter eine neue Wasserflasche kaufen. Es gibt genug kühlende/wärmende Transportbehälter, die in Hotels, Restaurants oder Cafés aufgefüllt werden können. Auch die Mülltrennung muss nicht automatisch aufgehoben sein. Erkundigt euch, wie vor Ort getrennt wird.
Mit Glasflaschen für Einkommen sorgen
Glasmüll im Haushalt gehört getrennt, das ist eine klare Sache. Im Winter ist das Thema vielleicht weniger relevant, aber bei sommerlicheren Temperaturen kann es schon einmal sein, dass man es sich in einer gemütlichen Runde draußen bequem macht. Jeder hat eine Flasche seines Lieblingsgetränks dabei und der Abend verspricht lustig zu werden. Irgendwann zieht man weiter und will die Flaschen natürlich nicht mitnehmen. Bevor ihr ewig nach einem Glasmüllcontainer sucht oder die Flaschen in den normalen Müll schmeißt, lasst sie lieber neben dem Mistkübel stehen. Flaschensammler können mit den eingesammelten Flaschen etwas verdienen. Manchmal kommt auch schon im Laufe des Abend jemand vorbei und nimmt die leeren Flaschen entgegen. Das gilt natürlich nur, wenn ihr an einem belebteren Platz seid und nicht in der freien Natur.
Wieder nichts zum Anziehen?
Kleidertauschpartys sind eine gängige Möglichkeit, um ungeliebte Sachen loszuwerden und durch neue Teile zu ersetzen. Damit die Sachen auch passen, schadet es nicht, Menschen einzuladen, die ungefähr dieselbe Größe haben wie du. Wenn die Party in deinem Freundeskreis stattfindet, könnt ihr eine Art Modenschau oder Vorstellungsrunde machen, in der ihr erzählt, was ihr mit dem Kleidungsstück schon erlebt habt und warum ihr es weitergeben möchtet. Macht erfahrungsgemäß nicht nur Spaß, sondern verbindet einen auch gleich mit dem neu ertauschten Teil. Über übrig Gebliebenes freut sich die Kleiderspendenbox.
3) Umweltschutz durch meine Ernährung
Vegetarisch ist nicht alles
Dass hoher Fleischkonsum und Massentierhaltung nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch der Umwelt zuliebe nicht vertretbar sind, ist eigentlich nichts Neues. Was wir dabei leider vergessen: dass auch unsere Frühstücksmilch für eine Menge Emissionen verantwortlich ist. Persönlich finde ich Hafermilch eine gute Alternative, weil der Eigengeschmack sehr gering ist. Bei Schokolade bin ich auf Zartbitter- und Bitterschokolade umgestiegen - diese Art der Schokolade enthält nämlich normalerweise kaum oder wesentlich weniger Milch, übrigens auch besser während der Menstruationsphase.
Wir lieben Avocado, aber.
Mit dem Aufstieg von Avocado zum Superfood ist der Anbau und der Export in zahlreiche Länder – allen voran Chile, aus der die meistverkaufte Avocado kommt – stark gestiegen. Das führt zu Wasserknappheit. Abgesehen davon ist der weite Transportweg, wie bei allen exotischen Früchten, aus umweltpolitischer Sicht nicht vertretbar. Das heißt natürlich nicht, dass wir nie wieder Avocados essen dürfen, aber wir sollten die regionalen leckeren Alternativen bevorzugen. Rote Rübe ist gerade im Winter ein echter Vitaminbringer, auch wenn sie geschmacklich nicht ähnlich ist. Wenn ich Avocado kaufe, achte ich zumindest auf einen möglichst kurzen Transportweg und das Bio-Gütesiegel.
4) Ökostrom in der Wohnung
Der nächste Umzug steht an? Der ideale Zeitpunkt, um seine Energieverträge zu checken. Erstens sieht man bei der Gesamtabrechnung noch einmal genau, wie der Verbrauch war. Zweitens kann man die Möglichkeit nutzen, um sich nach Anbietern umzusehen, die ihren Strom vermehrt aus erneuerbaren Energiequellen beziehen.
Die gewählten Kategorien Bereiche: Ernährung, Müll, Recycling und Wohnen gehen natürlich ineinander über. Im Idealfall machen wir bestimmte Dinge ganz automatisch. Fest steht, wir können immer etwas dazu lernen. Und manchmal kann auch ein ganz kleiner Schritt zu einer großen Veränderung beitragen.