Medienmanagement - so ist mein Studium wirklich
„Irgendwas mit Medien machen“. So oder ähnlich beschreiben viele junge Menschen ihren Traumberuf im digitalen Zeitalter. Medienmanagement ist dabei nur eine von vielen Studienrichtungen, die dies ermöglichen.
Aus eigener Erfahrung stößt der Begriff aber oft auf Unverständnis. „Ist das Journalismus?“ oder „Du studierst also BWL“ oder gar „Du wirst dann also Moderatorin beim Fernsehen?“, sind nur einige wenige der vielen unterschiedlichen Reaktionen, die ich bereits erhalten habe.
Medienmanagement - Was ist das?
Studiert man Medienmanagement, beispielsweise an der Fachhochschule St. Pölten, erlernt man die Fähigkeiten, die man braucht, um in Medienunternehmen hinter den Kulissen arbeiten zu können. Das bedeutet also „off-air“ beim Radio, hinter der Kamera beim Fernsehen oder abseits der Redaktion bei der Zeitung. Überdies wird man dazu ausgebildet, auch Management- und Führungspositionen zu übernehmen. Um dies zu erreichen, erlernt man Kompetenzen in den drei Kernbereichen:
- Wirtschaft
- Kommunikation- und Medienwissenschaften
- Journalismus
Was kommt danach?
- Der oder die klassische Medienmanagement-Studierende ist nach Abschluss des Studiums zum Beispiel als Programmgestalter*in oder Produktionsplaner bei ProSieben zuständig. Somit ist es seine oder ihre Verantwortung, den Sendeablauf des Fernsehsenders zu planen und neue, gewinnbringende Formate zu konzipieren.
- Er oder sie kann aber auch für das Marketing der Kronen Zeitung zuständig sein und muss somit über wichtige Daten und Kennzahlen des Medienmarktes Bescheid wissen, um erfolgreiche Marketingstrategien entwickeln zu können.
- Es ist aber auch möglich, in der Controlling-Abteilung der Austria Presse Agentur beschäftigt zu sein und sich somit auf die rein wirtschaftliche Perspektive des Unternehmens zu spezialisieren. Hierfür benötigt der oder die Betroffene Kenntnisse der BWL und des Rechnungswesens.
Wie man an diesen Beispielen erkennt, ist man nach Absolvierung des Studiums nicht nur an eine Mediengattung oder -tätigkeit gebunden, sondern kann viele verschiedene Wege einschlagen.
Und wenn ich das nicht will?
Es kann im Studium durchaus vorkommen, dass man merkt, dass einen der Medienmarkt gar nicht so wirklich interessiert und man stattdessen in einem anderen Unternehmen arbeiten möchte. Mit den wirtschaftlichen Grundkenntnissen (Volks- und Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Controlling, Projektmanagement, …) die man erwirbt, ist diese Option nicht ausgeschlossen und man kann mit einem entsprechenden Master anschließen.
Es kann aber auch vorkommen, dass man nach wie vor für Medien brennt, jedoch die unternehmerische Komponente des Studiums, die jedoch einen sehr großen Teil ausmacht, einem so gar nicht zusagt. Im Zuge der verpflichtenden Praxislabore (Mitarbeit bei den Campus Medien) hat man zum Beispiel festgestellt, dass einem das Produzieren und Erstellen von Radioshows, Kurzfilmen oder Zeitungen so sehr gefällt, dass man lieber den kreativen Weg einschlagen will und Medieninhalte produzieren will. Auch dies ist mit Medienmanagement als Grundbaustein nicht ausgeschlossen, allerdings ist dies keine Priorität im Studium und bedarf daher einer weiterführenden Ausbildung.
Der Studienalltag
Semester 1 und 2: Durchbeißen! Denn es muss zunächst der Grundbaustein gelegt werden. Das heißt: Theorie, Theorie, Theorie. Das kann unter Umständen schon sehr trocken werden.
Ab dem 3. Semester wird es schon einiges spannender: Es starten die Praxislabore, bei denen man selbst Medieninhalte erstellen kann. Außerdem kann man (so wie ich) ein Auslandssemester machen.
Im 4. Semester freut man sich zunächst: Es gibt viel weniger Lehrveranstaltungen. Man darf sich jedoch auch nicht zurücklehnen, denn die „echte“ Arbeit geht erst jetzt los, denn man übt sich im unternehmerischen Handeln und entwickelt eine eigene Geschäftsidee.
Nach dem 5. Semester hat das Büffeln vorerst ein Ende: Denn das 6. Und letzte Semester widmet sich rein dem Praktikum und dem Schreiben der abschließenden Bachelorarbeit.
Kurz und knapp