Knüpfwerk – Hope beyond Borders
Von Lagerfeuergesängen, der universellen Sprache von Musik, und „einer riesengroßen Familie, in der niemand ausgeschlossen ist und jeder dazugehört“. Schon zum zweiten Mal fand das Projekt Knüpfwerk, das von The Upper Room ins Leben gerufen wurde, statt.
The Upper Room
The Upper Room ist ein junger Verein mit Sitz in Wien, der sich für Bildung sowie interkulturellen und interreligiösen Dialog einsetzt. Mit dem Projekt „Knüpfwerk“ konnte diese Vision, mit der Georg Schaberger und Anson Samuel den Verein vor rund drei Jahren gegründet haben, realisiert werden. Gemeinsam mit den zwei internationalen Partnerorganisationen Faith in Tunes aus Deutschland und dem Magnificat Institute of Jerusalem wurde viel gemeinsame Arbeit geleistet, um das Sommerlager für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren möglich zu machen.
Das Projekt Knüpfwerk
Das Projekt Knüpfwerk wurde heuer schon zum zweiten Mal veranstaltet. 2021 gab es die interreligiöse Musikwoche schon einmal. Im österreichischen Tröpolach in Kärnten wurde das Musical Hiob, (eine Produktion von Mitgliedern von The Upper Room) mit Jugendlichen unter anderem aus dem Christentum, Judentum und dem Islam einstudiert. Thema der diesjährigen Woche war die Figur der Esperanza (span.: Hoffnung). Die Teilnehmenden erarbeiteten in Kleingruppen Straßentheaterstücke, deren Themen sie sich selbst ausgesucht haben. Auch die Musik, sowie die Choreografie und die Texte wurden von den Jugendlichen, mit Unterstützung eines künstlerischen Teams, selbst erarbeitet. Esperanza kommt in jedem dieser Stücke vor und hilft den Protagonisten ihre Einsamkeit, Zerrissenheit oder Ängste zu überwinden.
Nach einer Woche stand dann tatsächlich ein 40-minütiges Stück auf den Beinen. Was wie ein unmögliches Unterfangen klingt, wurde mit viel Schweiß, Freudentränen und Ehrgeiz realisiert und zu einem unvergesslichen Erlebnis für die TeilnehmerInnen und das Team.
Straßentheaterstücke
Sechs Tage lang entstanden am Storkower See (ca. 40 km südlich von Berlin) die Straßentheaterstücke. Dabei bekamen die TeilnehmerInnen Inspirationen durch verschiedene Workshops. Auch crazy Games und die Zeit, das herrliche Badewetter zu nutzen, kamen nicht zu kurz. Ebenso gab es Inputs von VertreterInnen verschiedener Religionen, sowie Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen. Die letzten drei Tage des Camps wurden in Berlin verbracht. In dieser Zeit wurde die deutsche Hauptstadt an allen Ecken und Enden vom Klang und Talent der Jugendlichen gefüllt, als die Stücke nun endlich auf der Straße aufgeführt werden konnten. Als krönenden Abschluss durften die TeilnehmerInnen ihr Stück am Berliner Festival „Faith in Tunes“ präsentieren - einem musikalischen Festival, bei dem Vernetzung und Dialog zwischen verschiedenen Religionen im Fokus steht.
Das Wesen eines „Knüpfwerks“ zog sich in der gemeinsamen Zeit durch viele Bereiche. So nicht nur durch die Zusammenarbeit zwischen den drei Partnerorganisationen, sondern auch durch die Verknüpfung von Musik, Tanz und Schauspiel zu einem vollständigen Stück. Nicht zu vergessen: natürlich die Vernetzung zwischen den TeilnehmerInnen untereinander und auch zwischen den verschiedenen Kulturen. Insgesamt kamen bei Knüpfwerk nämlich elf verschiedene Nationalitäten zusammen. Aus dem Reichtum, der aus dieser Vielfalt heraus entstand, durften Teilnehmende, sowie Teammitglieder viel lernen. Kontakte geknüpft wurden auch zwischen den SchauspielerInnen und Personen auf der Straße, von denen nicht wenige ein paar Minuten stehenblieben und auf ganz persönliche Weise von „Esperanza“ berührt wurden.
Diese Zugehörigkeitsgefühl
Als „riesengroße Familie, in der niemand ausgeschlossen ist und jeder dazugehört“ wurde Knüpfwerk von einer Teilnehmerin beschrieben. Dieses Zugehörigkeitsgefühl ist beim Zusammentreffen von so vielen verschiedenen Religionen und Kulturen etwas ganz und gar nicht Selbstverständliches. Umso schöner sind die Rückmeldungen, dass sich die TeilnehmerInnen in dem Raum, der geschaffen wurde, so wohl fühlten, dass sie sich sogar trauten sie selbst zu sein.