Jungschar-Gruppenleiterin: Meine Küken im prächtigen Federkleid
Als Kind waren die Jungscharlager für mich die Highlights des Jahres. Eine Woche lang Abenteuer, Action, Singen, spielen…was gab es Schöneres? Nathalie schwelgt in Erinnerungen.
Als ich im Alter von 13 Jahren dann selbst eine Jungschargruppe leitete, empfand ich das warme Gefühl von Verantwortung gegenüber den Kleinen, welche die Jungschar vielleicht als genauso großartig empfanden, wie ich es früher tat. An den Tag, an dem ich den Schlüssel zu den Räumlichkeiten überreicht bekam, erinnere ich mich noch heute! Immer wieder klirrte ich mit dem Schlüssel. Eigentlich hätte ich meine berufliche Ausrichtung damals schon ahnen können: zuerst Sozialpädagogin, danach Sozialarbeiterin.
Die Federkleider wurden schmutzig
Die Jungscharkinder bezeichne ich gerne als Küken im prächtigen Federkleid, da sie durch die Gemeinschaft wachsen und immer mehr an Farben gewinnen. Natürlich wurden diese Farben auch schon mal schmutzig gemacht und das Federkleid erschien mehr als ,,Edition zerrupfter Hahn.“ Doch genau in diesen Momenten stellte ich oft die größte Entwicklung fest: Bei Streitigkeiten und in brisanten Situationen konnten wir Jungschar-FührerInnen dazu beitragen, die Stärken der Kinder zu fördern und ihnen Trost spenden. Aus dem Schmutz wurde dann ein umso strahlenderes Federkleid.
Kleine ganz groß
Die Abenteuerlust der Kinder wurde stets ernst genommen: Jeden Tag gab es Schnitzeljagd-Wanderungen oder Wettbewerbe. Ging es jemandem nicht gut, so kümmerten sich die Großen automatisch um die Kleinen. Beim gemeinsamen Singen wurde mir innerlich jedes Mal warm – auch, wenn nicht alle SängerInnen immer die Töne trafen. Die Jungscharlager schienen jedes Jahr aufs Neue von einer Art ,,göttlichem Zauber“ umgeben zu sein. Bedürfnisse wurden ernst genommen und mit viel Liebe gelang es uns in dieser Woche jedes Jahr, die Kinder und ihre Wünsche besser kennenzulernen. Und sehr oft konnten wir diese Wünsche erfüllen :- ).
Ehrenamtlich und sogar ehrlich im Amt
Die Kinderbetreuung war zwar nicht bezahlt, doch gab sie mir stets ein Gefühl von: ,,Hier bin ich richtig.“ Ich appelliere an alle, die gerne mit Kindern arbeiten, sich bei der örtlichen Jungschar zu melden. Denn auch du könntest deinen Teil dazu beitragen, Kinderaugen zum Leuchten zu bringen und diesen kleinen Menschen noch bis ins Erwachsenenalter diese Art ,,besonderen Zauber“ – wie s bei mir der Fall ist - zu behalten. Wichtig sind Ehrlichkeit und Transparenz: denn Kinder spüren, wenn du dich verstellst. Ich musste mich nie verstellen und umso schöner war es dann, ein ,,Ich hab dich lieb“ zu hören, nachdem ich eine Gute Nacht-Geschichte vorgelesen hatte.
Für ein erstes ehrenamtliches Engagement ist die Jungschar sicher der richtige Ort, wenn du kreativ bist und Kinderfreuden dir selbst zahlreiche Lächeln ins Gesicht zaubern!
Denk mal über diese Option nach und bis zum nächsten Mal,
eure Nathalie
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