Junge Literatur: Wohin in Wien?

Im 8. Bezirk gibt es ein Café, direkt an der Ecke Lerchenfelderstraße /Bennogasse gelegen. Wenn man an einem Sonntag oder an einem Donnerstagabend an den großen Fenstern vorbei in die Bennogasse abbiegt, schaut man plötzlich in lauter gespannte Gesichter.

Das Café Anno ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Leute verschiedenen Alters, es ist auch ein Ort, an dem Literatur präsentiert wird. Jeden Donnerstag und jeden Sonntag (außer in der Sommerpause Juli/August), finden hier Lesungen statt, manchmal auch Konzerte. Wer nicht so gerne in ein RaucherInnenlokal geht, kann die Veranstaltungen trotzdem genießen. Sie finden stets im rauchfreien Teil des Lokals statt.

Wer tritt hier auf?

Der Fokus liegt auf jungen Autoren, die hier erste Lesungserfahrungen machen können. Es gibt aber auch viele Lesende, die immer wieder zu hören sind. Wer den Veranstaltungort einmal ins Herz geschlossen hat, kommt gerne wieder.

 

© Katharina Ferner/MEINPLAN.at

 

Außerdem gibt es ein kleines Honorar. Dass der Raum Teil des Lokals ist, ist charmant. Es empfiehlt sich, als Publikum möglichst nah am Lesungstisch zu sitzen, da es außer bei Konzerten kein Mikrophon gibt.

Der Anno Dialektdonnerstag

Am Donnerstag gibt es eine Besonderheit: Die Lesungen finden im Dialekt statt. Es ist immer wieder erstaunlich, was die heimische Literaturszene zu bieten hat. Und es ist durchaus schön, an einem Donnerstagabend in Wien plötzlich mit z.B. Tiroler Gedichten beglückt zu werden. Klick dich durch das Programm oder trage dich dort für den Newsletter ein. Bei den Veranstaltungen gibt es einen umfassenden Büchertisch, auf dem sich Veröffentlichungen der Lesenden befinden und ein buntes Gemisch an Literaturzeitschriften – zum Beispiel das &Radieschen oder der Morgenschtean – eine österreichische Dialektzeitschrift. Beide Redaktionen freuen sich über Zusendungen von Schreibenden. 

Das Publikum darf die Lesungen übrigens kostenfrei genießen. Über eine Spende freut sich der Verein ALSO (Anno Literatursonntag) und die Ö.D.A. (Österreichische DialektautorInnen und- archive), die diese Abende organisieren.