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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Ist eine WG das Richtige für mich?

Bist du gerade am Entscheiden, ob du für eine WG wie geschaffen bist oder doch lieber deine Ruhe in einer eigenen Wohnung genießen willst? In diesem Blogpost teile ich meine langjährige Erfahrung vom Leben in einer WG und dessen Vor- und Nachteile. Bestimmt wirst auch du, die ein oder andere Entscheidungshilfe darin finden.

Meine Vorstellung vom Leben in einer WG: Erwartungen versus Reality

Als ich im Alter von 17 Jahren von zuhause ins Studentenwohnheim nach St. Pölten gezogen bin, war ich davon überzeugt, dass dies nun meine neue Familie werden würde. Meine Mama bestärkt leider bis heute diesen Irrglauben von damals, indem sie meine Mitbewohnerinnen als meine Freundinnen bezeichnet. Natürlich können WG-Mitbewohnerinnen tolle Freudinnen und wie eine Familie für einen werden. Allerdings kann es auch sein, dass Mitbewohner einfach nur Mitbewohner bleiben und jeder hauptsächlich sein eigenes Ding macht.

 

Kurze Vorstellung vom Domus

In St. Pölten gibt es zwei große Studentenwohnheime. Das Domus und das Wihast. Ich wohne seit 4,5 Jahren im Domus und bin nur einmal vor 2,5 Jahren eine Tür weitergezogen. Im Domus ist es üblich, dass man mit 2 Unbekannten (meist Studenten) in eine WG zusammengewürfelt wird. Jeder hat ein Zimmer von etwa 12 m² und geteilt werden ein langer Gang, das WC, ein großes Badezimmer, ein Abstellraum (mit Dusche) und die Küche. Zu erreichen sind die WGs über einen langen Gang im Freien und sie sind auf 3 Stockwerke aufgeteilt.

 

Man wird nicht zum Einsiedler

Schluss mit Einamkeit/ von Carola Berger/ Meinplan.at
 

© Schluss mit Einamkeit/ von Carola Berger/ Meinplan.at.

 

Der wohl entscheidendste Vorteil für mich ist, dass meist jemand da ist. Meine Mitbewohnerinnen fahren zwar auch oft nach Hause, doch unter der Woche sind wir meist alle da, was sehr schön ist. Denn so hat man nicht das Gefühl ganz alleine zu sein, auch wenn es manchmal nur ist, dass sie in der Küche werken. Aber auch das Wissen, „hey, es ist wer da, zu dem ich gehen kann, wenn was ist“ ist sehr erleichternd. Auch kann man sich dadurch einige Aufgaben sowie Verantwortung teilen. Wir haben beispielsweise einen Putzplan und wenn etwas kaputt wird, machen wir uns aus, wer den Hausmeister kontaktiert.

 

Man ist selten alleine

Hin und wieder kann es auch zum Nachteil werden, wenn die WG-Kollegen da sind oder jeden Augenblick bei der Haustür reinkommen können. So kann man nicht sein Zeug einfach überall in der Wohnung nach Belieben verstreuen oder das Putzen hinauszögern. Auch sind ständige, laute Partys (vor allem während der Prüfungszeit) nicht unbedingt beliebt. In einer WG muss man mehr Rücksicht auf andere nehmen, im Vergleich zu einer eigenen Wohnung.

 

Man Lernt unterschiedliche Leute kennen

Aus diversesten Gründen hatte ich schon einige Mitbewohnerinnen, was auch einige Vorteile hat. Durch seine Mitbewohner und deren Freunde, lernt man nicht nur viele Leute, sondern auch den einen oder anderen Tipp fürs Leben. Jeder Mensch hat Eigenheiten und Gewohnheiten. Ich finde es immer wieder spannend, wenn ich etwas Neues von ihnen lerne, beispielsweise ein leckeres Rezept.

 

Teilen ist das A und O

Dies kann sehr schön sein, denn dadurch muss man sich zum Beispiel nicht alles selber kaufen. Drei Staubsauger in einer WG würden zu viel Platz in Anspruch nehmen, nur im Notfall putzen wir alle drei zur gleichen Zeit. Dennoch muss man keine Angst haben, dass die eigenen Sachen einfach verschwinden. Wir haben es beispielsweise derzeit so geregelt, dass jeder in der Küche und im Bad einen Ort hat, wo man die eigenen Lebensmittel und persönlichen Gegenstände verstauen kann. Das Geschirr und alle Haushaltsartikel teilen wir uns aber. Nachdem ich die meiste Zeit in der WG bin und dort all meine Sachen habe, habe ich sehr viele Küchen- und Hausutensilien, wie Töpfe, Geschirr, Tiefkühlschrank, Staubsauger, Geschirrspüler etc. Doch all diese Gegenstände kann jeder mitverwenden.

 

Dieser Punkt bedeutet auch, dass man sich den Platz teilt. Daher hat man manchmal weniger Platz zur Verfügung als man vielleicht gerne hätte, was manchmal etwas nervig sein kann. Vor einiger Zeit hatten wir auch noch einen etwas kleineren Kühlschrank und da wurde es dann zu Dritt hin und wieder etwas kuschelig.

 

Man ist kein Monarch

Ein weiterer Nachteil der Platz-Teilung ist, dass man nicht alles alleine entscheiden kann, sondern sich gegenseitig abstimmen darf, um den Frieden in der WG zu bewahren. Will man beispielsweise in der Küche Pflanzen hinstellen, ein Bild aufhängen, etwas im Haushalt verändern oder Dingen ein neues zuhause geben, sollte dies erst abgeklärt werden, bevor der Plan in die Tat umgesetzt wird.

 

Der Preis

Ein entscheidendes Argument, warum viele in eine WG ziehen ist definitiv der Preis, da man nicht alleine die hohen Kosten stemmen muss, sondern sie mit seinen Mitbewohnern teilt. Wie viel verlangt wird, hängt von der Lage der WG, der Anzahl der Bewohner, den Fixkosten und anderen Dingen ab.

 

Ein Helfer ist nie weit

Ich finde es sehr schön, dass WG-Mitbewohner eine große Unterstützung sein können. Egal, ob es darum geht, mit einem Zeit zu verbringen, indem gemeinsam gekocht und gegessen wird oder man einfach im gleichen Raum ist. Dies kann sehr viel helfen, wenn man mal keinen so tollen Tag hat. Auch kann man mal das Herz ausschütten, wenn man jemand zum Reden braucht. Vor zwei Jahren war ich seit langem mal so richtig krank. Damals habe ich mich in der Nacht übergeben und am nächsten Tag habe ich mich total fiebrig gefühlt. Ich war sehr froh, dass mir meine Mitbewohnerin damals einen Fiebermesser, Lebensmittel und Medizin besorgt hat.

 

Mitbewohner sind nicht immer gleich

Bitte beachte, dass ich in diesem Post meine individuellen Erfahrungen an dich weitergegeben habe. Bis jetzt habe ich keine meiner Mitbewohnerinnen vor ihrem Einzug gekannt und trotzdem hat es jedes Mal sehr gut gepasst. Solltest du allerdings mit Freunden zusammenziehen, ist dies natürlich etwas anderes, da du dir so deine Mitbewohner gezielt aussuchen kannst. Es ist auch nicht möglich WGs oder Mitbewohner miteinander zu vergleichen, da sie so unterschiedlich sein können.

 

Ob das WG-Leben etwas für einen ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden und hängt von mehreren Faktoren ab. Ich kenne zum Beispiel einige, die sagen, dass sie mittlerweile in einem Alter sind, da ist das überhaupt nichts mehr für sie. Andere wiederum fühlen sich pudelwohl in einer WG. Für meinen derzeitigen Lebensabschnitt passt das Leben in einer WG sehr gut und ich bin auch echt zufrieden damit, doch wie gesagt, das muss jeder für sich entscheiden. Ich hoffe, ich konnte dir durch meine Erfahrungen zusätzliche Entscheidungshilfen bieten.

Verena Waldschütz

Ich beschäftige mich neben meinem Studium viel mit Persönlichkeitsentwicklung, Minimalismus und Reisen. Meine Vision ist es, wieder mehr Positivität in das Leben anderer Menschen und in die Welt im Gesamten zu bringen. Ich will andere dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen und sie dazu motivieren, wieder mehr zu träumen. Mittlerweile betreibe ich meinen eigenen Blog theshiningself.info sowie eine gleichnamige WhatsApp-Gruppe.

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