Interrail einmal anders - komplett durchgeplant statt ganz spontan
Anstatt ihre Reise dem Zufallsprinzip zu überlassen haben Antonia und ihre Freundin einen anderen Weg gewählt: komplett durchgeplant sind sie im Sommer durch Europa gereist. Von Zügen, über Hostels bishin zu Öffnungszeiten der Museen und öffentliche Anbindung der Sehenswürdigkeiten haben sie vorab recherchiert.
2 Wochen unterwegs durch Europa
Fast schon ein Monat ist es her! Vergessen werde ich diese Erfahrung aber trotzdem nie. Meine Interrail-Reise durch Brüssel, Paris, Bern und Mailand. Drei Hauptstädte und eine Landeshauptstadt galt es diesen Juli mit meiner besten Freundin innerhalb von zwei Wochen zu erobern.
Bereits im September/Oktober begannen wir eine Reiseroute festzulegen, Aufgaben zu verteilen und Schritt für Schritt unsere Interrailreise durchzuplanen. Meine Eltern waren entsetzt als sie erfahren haben, welche Organisation ich in diese Reise steckte und wie wenig ich Mr. Zufall überlassen werde. Anstatt einfach auf gut Glück loszufahren, ohne zu wissen, wo wir schlafen, essen und leben werden, gab mir eine gewisse Unsicherheit.
Entspannt auf Reisen mit guter Planung
Stattdessen hauchte mir die Vorstellung, wie unsere Reise ablaufen wird, ein großes Sicherheitsgefühl ein. (Wahrscheinlich auch deswegen, weil es unsere erste größere gemeinsame Reise war). Trotz der vernichtenden Prophezeiungen meiner Eltern, dass wir uns absolut den Spaß verderben werden, wenn wir nicht flexibel sind, genossen wir unglaublich die Vorteile einer durchorganisierten Interrailreise! In diesem Blog möchte ich euch einen kleinen Einblick in unsere Planung geben und hoffe, dass ihr vielleicht den einen oder anderen Tipp mitnehmen könnt.
1# Wann fährt denn der Zug heute?
Genau diese Frage wollte ich mir am Tag meiner Abreise NICHT stellen. Deshalb haben wir bereits einige Wochen vorher mit Hilfe der Interrail App und Homepage alle Züge inklusive Ab-und Ankunftszeiten herausgesucht. Dabei hatten wir immer im Hinterkopf, dass wir nicht irgendeinmal um 3 Uhr in der Früh ankommen und unser nächster Zug - wenn es irgendwie möglich ist - auch nicht um 6:30 abfährt. Zum Schluss habe ich noch eine Excel-Tabelle erstellt, in der ich alle Zeiten zusammengefasst habe. Das ist doch total stressig! Dachten sich meine Eltern! Geht damit nicht ein gewisser Reiz an der Interrailreise und vor allem Flexibilität verloren? Für mich war es aber absolut das Gegenteil! Ein Plan gibt mir zumindest ein gewisses Gefühl, dass nichts mehr schief gehen kann.
2# Mehr als nur Eiffelturm, Atomium und Mailänder Dom!
Sehenswürdigkeiten! Ich persönlich habe immer ein kleines Problem mit den überfüllten und überlaufenden Sights in Hauptstädten. Nur weil ein bestimmtes Restaurant, Wahrzeichen oder ein bestimmtes Panorama im Reiseführer auf Seite 10 erwähnt wird und bei jedem billigen Souvenirgeschäft der dazu passende Schnickschnack verkauft wird, muss es nicht unbedingt genauso wundervoll sein, wie es beworben wird. Versuche dich genau über andere interessante Sehenswürdigkeiten zu informieren - abseits von Brandenburgertor, Freiheitsstatue und Co. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich in eine wunderschöne, verträumte Straße mit bunt bemalten Häusern und eine tolle Ausstellung über meine Lieblingsschauspielerin Audrey Hepburn bei weitem interessanter waren, als der komplett überrannte Eiffelturm. Diese hätte ich niemals durch intensivere Research gefunden!
- Lies verschiedene Reiseführer über dein Reiseziel von unterschiedlichen Verlagen. Es ist natürlich logisch, dass nicht jede/r die Möglichkeit dazu hat, mehrere Bücher zu lesen, weil es doch sehr zeitintensiv ist, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!
- Schau dir verschieden Videos von Reisebloggern an, womöglich hat der eine oder andere einen guten Tipp für dich parat. 😉
- Führe Gespräche mit Freunden, Bekannten, Verwandten, welche zufällig bereits bei deinem Reiseziel waren. Frage nach und suche nach guten Empfehlungen, die dir helfen, mehr in die Kultur einzutauchen.
3# To Do? To Gooo!
Jedes Mal, wenn meine Interrail- Eroberin und ich in eine neue Stadt angekommen sind, haben wir gleich eines gemacht: Rucksäcke in ein Schließfach beim Bahnhof abgegeben und mit erhobenen Schwert den Dschungel der Metropole erobert. Damit wir dann nicht vollkommen ahnungslos vor dem Bahnhofseingang standen und nicht wussten, Was gibt es denn überhaupt alles in dieser Stadt zu sehen, habe ich für jedes Reiseziel eine Liste mit allen Sehenswürdigkeiten, die wir überhaupt besichtigen möchten, erstellt. Nicht zu vergessen, da wir beide kleine Vielfraße sind, durfte auch eine To-Do-Liste mit verschiedenen Speisen für jede Nationalität nicht fehlen.
Rückblickend muss ich noch hinzufügen, dass es sehr hilfreich war, eine Liste an verschiedenen Möglichkeiten parat zu haben, falls zum Beispiel ein Museum an diesen Tag geschlossen hat oder die Schlange für diese tolle Kirche zu lang ist. In diesem Fall konnten wir einfach die Liste aus der Hosentasche zücken und gleich das nächste Sight besichtigen, ohne lange im Reiseführer oder Internet nach der Adresse nachschauen zu müssen.
4# Reservierung!
Gerade bei längeren Reisen im Herzen Europas ist es auf jeden Fall wichtig zu checken, ob du eine Reservierung von einer Jugendherberge brauchst. Selbst Freunde, die in absoluten peripheren Gegenden im Norden Irlands gereist sind, gaben mir den Tipps, sobald wie möglich die Unterkunft zu reservieren, wenn nicht gar frühzeitig zu buchen.