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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Innehalten: Das Gute an einem verpassten Bus

Eine Unterbrechung von der Routine tut mir gut. Hol dir Tipps zum Innehalten, damit zu Zeit für das hast, was dir wirklich wichtig ist.

Wem geht es nicht so? Der Bus, der Zug oder die U-Bahn stehen bereits da, ich sprinte hin und vor meiner Nase schließen sich die automatischen Türen. Während meiner Schulzeit am Land ärgerte mich das ziemlich, weil ich dann eine halbe Stunde warten musste. Auch wenn ich weiß, dass in Wien die nächste U-Bahn in fünf Minuten kommt – einfach schlucken kann ich das bis heute nicht.

 

Als Folge komme ich zu spät zu einem Termin, mein Plan ist über den Haufen geworfen. Doch mit etwas Distanz realisiere ich, dass die viel wichtigere Frage ist: Bin ich noch der Chef über meine Zeit oder ihr Knecht? Nicht selten fühle ich mich als Gehetzter. Dorthin und dahin, ohne genau zu wissen warum, ohne mir des größeren Ziels bewusst zu sein.

 

Ja, du hast im Titel richtig gelesen! Ein verpasster Bus hat mich gelehrt, dass eben nicht alles so läuft, wie ich das plane.

 

 
Beim Stehen im Stau auf der Autobahn habe ich gelernt, dass ungeplante Unterbrechungen und bewusstes Innehalten guttun.
 
 

 

Ein Unterbrechen der Routine ist wohltuend. Ein Freund und erfahrender Mentor empfahl mir, solche Momente zu planen. Ganz individuell, wie es für mich passt und mit verschiedenen Rhythmen, wie es der Kalender zulässt.

 

Tägliches Innehalten

Eine Sporteinheit, eine stille Zeit oder ein Gebet in der Früh, ein bewusstes „Durchschnaufen“ zu Mittag oder ein Tagesrückblick am Abend.

 

Wöchentlich Zeit nehmen

Der Sonntag oder ein anderer freier Tag eignen sich gut für eine wöchentliche Unterbrechung. Ein Projekt abschließen oder mir Zeit nehmen für wichtige Menschen und „heilige Dinge“ wie ein Dankgebet oder Tagebuch schreiben – das tut gut.

 

Monatliche Gespräche

 Ein Gespräch mit einer Freundin, einem Freund oder einem Mentor, eine Monatsplanung mit meinen Prioritäten – das hilft, um wieder neu durchzustarten. Die Natur schenkt viel Gelassenheit und Ruhe. Als ich letztes Jahr mit Freunden den Großglockner bestieg, habe ich auf einem Naturlehrpfad folgendes Zitat entdeckt:



Jährliche Momente der Dankbarkeit

Alle freuen sich auf sie: die Ferien – sie sind eine der jährlichen Unterbrechungen. Andere sind der Geburtstag oder der Jahreswechsel – für mich Momente der Dankbarkeit und des Innehaltens. Weitere solche Momente sind Fortbildungen, Vereinsfeiern oder kirchliche Feste wie Weihnachten und Ostern.

 

Ungeplante Unterbrechungen können hilfreich sein

Von den ungeplanten Unterbrechungen habe ich schon gesprochen. Sie sind nicht immer „nice“, können aber trotzdem hilfreich sein – vielleicht sogar das Stehen im Stau, wenn ich die Zeit anstatt fürs Ärgern fürs Nachdenken nütze. Frei gewordene Zeit durch einen ausgefallenen Termin – einfach ein Traum. Jede Unterbrechung gibt mir die Chance, kurz innezuhalten:

  • Bin ich noch der Chef über meine Zeit?
  • Bin ich in die richtige Richtung unterwegs?

Meine Favoriten zum Innehalten sind ein paar Sportübungen und eine kalte Dusche in der Früh, ein Tagesrückblick vor dem Schlafengehen und Bergtouren im Sommer.

 

Wie sind deine Erfahrungen?

Peter Rinderer

Ich bin gerne in den Bergen unterwegs, lache viel und lese ein spannendes Buch an einem Abend. Im Herzen bin ich Vorarlberger, liebe das Wiener Großstadtleben und fühle mich in der ganzen Welt zuhause. Mit 19 war ich als Volontär in einem Don Bosco Jugendzentrum in Tijuana/Mexiko, heute bin ich selber Salesianer Don Boscos und engagiere mich als Priester, Religionslehrer, Seelsorger und Sozialarbeiter für junge Menschen.

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