Ich nehme mir Zeit. Eine Spurensuche
Die Zeit, ein Begriff, der nicht so leicht zu fassen ist. Ich wage einen Versuch, mir zu überlegen, was es mit dieser Zeit so auf sich hat. Vielleicht gelingt mir das besser in Tagen, die so anders sind, als unser gewohnter Alltag.
Ein kleiner Schrift-Zug
Im vergangenen Sommer nahm ich zwei Wochen an einer Fortbildung auf dem Kölner Campus teil. Jeden Tag führte mein Weg vom Hotel zur Tram an einem kleinen Laden mit Holz-Schriftzügen in allen Farben und Größen vorbei. Täglich blieb ich stehen. Ich überlegte mir, welchen Schriftzug ich kaufen könnte.
Leider fiel mir keine konkrete Verwendung ein.
Am Ende meines Aufenthaltes betrat ich doch den Laden ... und entschied mich für das kleine Wort „Zeit“. Ich könnte das Wort jemandem schenken, dem ich eine „gute Zeit“ wünsche. Oder ich könnte es als Gutschein für „gemeinsame Zeit“ verwenden. Vielleicht kann ich auch einen Impuls im Rahmen eine Meditation damit gestalten?
Kurz: „Zeit“ kann man immer brauchen.
ab in die geschenke-Box
Daheim ruhte der Schriftzug in meine „mögliche-Geschenke-Box“ und wartete auf seinen großen, noch unbestimmten Einsatz – bis vorgestern.
Plötzlich hat „Zeit“ eine irgendwie neue Bedeutung.
Auch wenn Homeoffice nicht heißt, nichts zu tun zu haben, so fordert die aktuelle Lage zumindest mich zu einem neuen Umgang mit meiner Zeit heraus.
Ich muss meinem Tag selbst eine Struktur geben. Und kann viel mehr als zuvor eine eigene Priorisierung vornehmen. Ich bin flexibel, wann ich was tue.
der Zeit in dieser besonderen Zeit eine neue Bedeutung schenken
Deshalb habe ich entschieden, jeden Tag bewusst Zeit mit etwas zu verbringen, dass sonst einfach zu kurz kommt:
- An einem Livestreambacken teilnehmen
- das Evangelium mal von vorne zu lesen
- ein Seminar auch nachzuarbeiten
- einfach nur aus dem Fenster schauen ...
Der große Auftritt des Schrift-Zugs
Ich mache meine Geschenke-Box auf. Jetzt hat der Schriftzug seinen großen Auftritt, auf den er so lange gewartet hat. Von jedem dieser bewussten Zeitinvestitionen mache ich ein Foto – mit dem kleinen, blauen Wort „Zeit“. So entsteht ein Fotoalbum voller wertvoller kleiner Momente, welches ich gerne auf Instagram teile.