Ich faste, also bin ich: Warum und wie ich heuer fasten will
Fasten ist so viel mehr als nichts zu essen. Christas Motivitation und Ideen.
Ich sitze mit meiner Freundin Elisabeth am Mittagstisch im ABZ und der Nachtisch wird serviert. Faschingsdienstag – es gibt natürlich Krapfen. „Du kannst dir meinen gerne mitnehmen und ihn morgen zum Frühstück genießen“ – sage ich zu Elisabeth, denn ich muss wegen meiner Gluten-Unverträglichkeit darauf verzichten. Sie schaut mich mit großen Augen an und sagt: „Morgen ist Aschermittwoch, Christa! Mit dem Fasten hast du es wohl nicht so, oder?“, und lacht. Ich muss schmunzeln und Elisabeth hat es wieder einmal auf den Punkt gebracht; denn die Fastenzeit lasse ich normalerweise unbeeindruckt an mir vorüberziehen.
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Ich hab mir natürlich auch schon oft etwas vorgenommen oder war für Veränderungen in dieser Zeit motiviert – doch wirklich ernst genommen habe ich es selten. Dafür kann es im Juni passieren, dass ich mal wieder ein Monat auf Zigaretten verzichte oder den ganzen Oktober über kein Nutella esse. Zeitlich vorgeschriebene Zeitrahmen liegen mir eben nicht so in dieser Hinsicht – da werde ich schnell frustriert.
Heuer will ich daran etwas ändern! Daher habe ich das Fasten einmal genauer unter die Lupe genommen und mich selbst gefragt: Warum und wie kann ich fasten? Was kann ich daraus schöpfen?
#1 Warum Fasten? Der religiöse Aspekt
Der erste Aspekt, der mir beim Thema Fasten in den Sinn kommt, ist natürlich ein religiöser. In vielen Religionen wird gefastet: Im Islam während des Ramadans, im Buddhismus fastet man prinzipiell als Vorbereitung auf die Meditation und die orthodoxe Kirche fastet gleich viermal im Jahr. So wird eben auch in der Katholischen Kirche 40 Tage lang gefastet, um sich auf Ostern vorzubereiten.
Dabei habe ich den religiösen Aspekt für mich persönlich daran festmachen können, dass ich in dieser Zeit unwichtige, nervige und manche unschönen Eigenschaften und Gewohnheiten beiseite lege, um Gott näher zu kommen. Beispielsweise kann ich statt meinem abendlichen Netflixen einmal öfter zum Taizé-Gebet, in den Gottesdienst oder zum Abendlob gehen, statt der Mittagspausen-Zigarette ein kurzes Dankesgebet nach oben schicken oder aber allgemein meinen Konsum einschränken und Schöpfungsverantwortung zeigen.
Fasten: Die Challenge
Das Fasten ist vor allem eines: eine Herausforderung! Es tut gut, sich gezielt Hürden zu setzten, seine Komfortzone zu verlassen um sich für Neues zu überwinden. Du kennst dich selbst am besten und weißt, wo deine Grenzen liegen – daher empfiehlt es sich, ein gutes Mittelmaß zu finden, damit die Challenge auch machbar ist.
So habe ich für mich entschlossen, dass ich mich jeder Woche einer neuen Fasten-Challenge stelle – denn die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich es 40 Tage lang bei ein und derselben Herausforderung eh nicht aushalte. Für zwei von fünf Fastenwochen steht zum Beispiel schon einmal fest: eine Woche werde ich mich vegan ernähren und eine andere Woche werde ich ohne Smartphone verbringen.
fasten für Die Gesundheit
In einem Online-Artikel habe ich schon vor längerer Zeit gelesen, dass Fasten sehr gesund sein soll. WissenschaftlerInnen behaupten, dass nicht nur lange Fastenkuren gesund sind, sondern auch kleinere Intervalle, in denen man nichts isst, tragen zur allgemeinen physischen und psychischen Gesundheit bei.
Daraus ergab sich zum Beispiel das Ergebnis, dass es gut tut, ab und zu einen Fastentag einzulegen oder 16 Stunden zwischen zwei Mahlzeiten zu warten (also Abendessen oder Frühstück auslassen). Diese 16-Stunden-Regel ist bei mir wieder etwas in Vergessenheit geraten und an diese werde ich mich in der Fastenzeit – mittwochs und freitags – halten.
Natürlich ist aber nicht nur Fasten gesund, sondern vor allem auch Sport – der bei mir sowieso immer zu kurz kommt. Deswegen werde ich das spannende Angebot annehmen und an den Jogging-Exerzitien teilnehmen. Wir treffen uns in den jeweiligen Fastenwochen immer dienstags (Treffpunkt ABZ – 8:00 Uhr) und gehen gemeinsam joggen (mit religiösen Impuls vorher, währenddessen oder nachher - da lass ich mich noch überraschen).
Fasten heißt auch: mehr Sport machen © Unsplash
Vielleicht habe ich dich mit meiner Motivation angesteckt und du hast einige Ideen für das Gestalten deiner Fastenzeit mitnehmen können. In meinem nächsten Blog gibt es schon erste Eindrücke in eine meiner Wochen-Challenges.