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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Gemeinsam Grenzen überwinden und Großes erleben

Junge Erwachsene mit und ohne Behinderung treffen sich für eine Woche im Süden Englands mit einem gemeinsamen Ziel: die eigenen Grenzen zu überwinden und sieben Tage lang das Unmögliche möglich zu machen.

Eine besondere Ferienwoche

Diesen Sommer durfte ich Teil des österreichischen Teams beim Internationalen Malteser Sommerlager in der Nähe von London sein. Dieses Sommerlager ist für geistig und körperlich behinderte Personen aus der ganzen Welt die Ferienwoche schlechthin. Das Programm bietet für die 18- bis 30-Jährigen Ausflüge, Sport und Partys, an denen alle teilnehmen können ungeachtet ihrer Einschränkungen. Unsere Gruppe bestand insgesamt aus 14 Maltesern und acht zu betreuenden Gästen, die aus ganz Österreich stammen. Eine Woche lang haben unsere englischen Kollegen ein fantastisches Freizeitprogramm organisiert, das Gäste und Malteser gemeinsam genießen durften.



 

Dominik mit seinem Gast beim Maltacamp © Dominik Lanzerstorfer / MEINPLAN.at.
 

Dominik mit seinem Gast beim Maltacamp © Dominik Lanzerstorfer / MEINPLAN.at.

 

Mein Weg zum Dienst am Nächsten

Mittlerweile bin ich seit zwei Jahren bei den Maltesern ehrenamtlich tätig und engagiere mich sowohl im sozialen als auch im sanitätstechnischen Bereich. Für mich persönlich ist das Engagement für den Nächsten mehr als eine Freizeitbeschäftigung oder ein Hobby. Diese Art der Hingabe ist für mich eine Berufung. 

 

Aus Dankbarkeit im Einsatz

Vor vier Jahren hatte ich einen schweren Unfall - als damals 20-Jähriger verlor ich beinahe mein rechtes Bein. Der Genesungsprozess dauerte über ein ganzes Jahr. Alleine um nach den notwendigen Eingriffen wieder gehen zu lernen, brauchte ich einen Monat und eine vollständige Genesung war alles andere als gewiss. Doch ich hatte Glück.

 

Wenn ich heute laufen gehe, überkommen mich manchmal aus dem Nichts enorme Erleichterung und Dankbarkeit. Es ist das Gefühl, unendlich geliebt zu werden und, dass der liebe Gott mit meinem Leben einen Plan hat. Und dieser Plan sieht für jeden Menschen anders aus.

 

Gemeinsam aktiv

Damals beschloss ich mich für jene einzusetzen, die aufgrund unterschiedlicher Ursachen mit einer Beeinträchtigung leben müssen. Viele meiner Freunde engagierten sich zu der Zeit schon bei den Maltesern und ich durfte dadurch einen großartigen Einblick in ihre tolle Arbeit gewinnen. Deshalb begann ich vor 2 Jahren die einjährige Ausbildung, in der man unter anderem das Betreuen von körperlich und geistig behinderten Mitmenschen lernt und bin heute sehr froh, diesen Schritt gewagt zu haben.

 

Das Maltacamp 2018

Unter all den Abenteuern, die ich seit dem Beginn meiner Ausbildung erleben durfte, sticht das Maltacamp 2018 als ganz besonderer Höhepunkt hervor. Zu den wesentlichen Charakteristiken dieses Sommerlagers zählt neben der Begegnung mit Gleichgesinnten aus der ganzen Welt auch das geistliche und persönliche Wachstum an herausfordernden Situationen, die den Alltag überschreiten. Eine Person mit Einschränkungen zu betreuen und den Tagesplan nach ihren Bedürfnissen und Wünschen auszurichten, ist ein Abenteuer. Auf der einen Seite ist es wunderschön, eine so tiefe Vertrauensbasis zueinander aufzubauen und einander so intensiv kennenzulernen. Andererseits muss man aber auch erst lernen damit umzugehen, da auf einmal nicht mehr meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ausschlaggebend für meine Handlungen sind, sondern die Wünsche meines Gastes an erster Stelle stehen.



Teamwork makes the dream work

In der Zusammenarbeit mit einem guten Team lassen sich jedoch alle Herausforderungen überwinden und auch jetzt noch schaue ich mit großer Dankbarkeit auf diese Erfahrungen zurück, da ich an ihnen als Person wachsen durfte. Ein wesentliches Element in diesem Wachstum ist auch die persönliche Begegnung mit unserem Herrn, der uns in seine Nachfolge ruft. Nach drei Nächten des ausgelassenen Feierns war am Mittwoch unserer Ferienwoche ein stiller Abend der Anbetung angesagt. An diesem Abend konnte ich alle Herausforderungen vor unseren Herrn bringen und gestärkt in die zweite Halbzeit des Camps starten.

 

Diese Reise war für mich eine riesengroße Bereicherung. Ich glaube, dass jeder Mensch auf den Ruf in seinem Herzen hören darf und den Mut finden sollte, diesem auch zu folgen. Für mich war dieser Weg nicht immer leicht, aber er ist es zu 100% wert.

Dominik Lanzerstorfer

Schon seit ich klein bin, liebe ich es, Abenteuer zu erleben: Reisen in weit entfernte Länder, Wandern in der Natur, Einsätze für Menschen in Not, neue Menschen kennen zu lernen etc. Abenteuer sind vielfältig und bringen mich manchmal bis an meine Grenzen, aber am Ende steht immer die Erfahrung: Ich bin ein Stück mehr die Person geworden, die ich berufen bin zu sein.

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