Für den Klimaschutz: "Wir müssen uns politisch engagieren"
Die Fridays for Future-Aktivistin Belinda Szabo im Interview: Was können wir für den Klimaschutz tun? Welche Veränderung ist dringend nötig? Am 28. Mai ist sie live zu Gast im Zukunfts_Talk der Langen Nacht der Kirchen.Belinda Szabo engagiert sich bei Fridays for Future Wien. Sie nimmt an Straßenaktionen teil, malt Banner oder gestaltet Basteleien für Demonstrationen. Im Interview erzählt sie über ihren Antrieb.
Belinda, wie viele Stunden investierst du für Fridays for Future?
Das ist von Woche zu Woche unterschiedlich, meistens 10-20 Stunden pro Woche.
Warum opferst du deine Freizeit dafür?
Meine Motivation ist vor allem, dass ich mir nicht vorstellen kann, was ist, wenn wir es nicht schaffen. Die Wissenschaft sagt schon so lang, was alles passiert, die Politik handelt immer noch nicht. Es ist für mich so ein wichtiges Thema, ich möchte auf jeden Fall, dass endlich was dagegen getan wird.
Was hast du in deinem Leben verändert, seit du dich mit Klimaschutz beschäftigst?
Ich hab vorher gewusst, dass Klimaschutz dringlich ist. Seit ich mich bei Fridays for Future engagiere, weiß ich, dass es wirklich schlimm ist. Ich hab jetzt eine viel stärkere Meinung zu den Themen. Früher hab ich meine Meinung nicht geäußert, jetzt merk ich, dass es etwas bringt.
Gibt es etwas, das du nie machen würdest – z.B. in ein Flugzeug steigen oder Avocado essen?
Ich hab auch vorher drauf geschaut, dass ich im privaten Leben klimafreundlich lebe. Ich bin politisch aktiv geworden, dadurch kann man viel mehr verändern. Es hat viel größere Auswirkungen.
Denn letztlich kommt für es auf die Möglichkeiten an, die durch die politischen Rahmenbedingungen für die Einzelnen gegeben sind – sei es mit dem Rad fahren, öffentlich fahren, nicht mit dem Flugzeug fliegen, nicht jeden Fleisch von irgendwo essen oder mehr pflanzliche regionale Alternativen zu essen.
Was, findest du, muss dringend verändert werden?
In Österreich muss der Verkehr verändert werden, er macht fast ein Drittel der österreichischen Treibhausgasemissionen aus. Weiterhin werden Straßen und Autobahnen gebaut, dabei sind wir ein kompaktes Land. Die Politik will den Lobautunnel und die S1 ausbauen – obwohl die Straßen gar nicht gebraucht würden. Die Stadt könnte genauso weiter funktionieren, wenn die Straßen rückgebaut werden.
Was kann jeder Einzelne von uns für den Klimaschutz tun?
Aus meiner Sicht ist es am wichtigsten, sich politisch zu engagieren, egal bei welcher Bewegung. Das hat den größten Effekt.
Wer sich für Fridays for Future interessiert: Einfach mal auf eine Demo kommen und einen Ordner ansprechen. Oder auf Social Media eine Nachricht schreiben.
Termintipp!
ZUKUNFTS_TALK am 28. Mai, 20 Uhr, mit Expertinnen und Experten für Klimaschutz, Stadtplanung, Verkehr und Fridays for Future
Live auf aspern.at und in der Pfarre Aspern, Asperner Heldenplatz, 1220 Wien
Was sind deine Fragen, Träume, Visionen, Zukunftsängste? Was möchtest du von Klima-Experten gerne mal wissen? Schreib uns gerne deine Fragen an hallo@meinplan.at.