Freiwilligeneinsatz in Thailand: Mein Arbeitsalltag im Mercy Centre
Jedes Land, jedes Projekt ist anders. Was Freiwillige im Mercy Centre so machen, lest ihr hier.
Ein normaler Arbeitstag beginnt für uns - derzeit sind wir zwei Freiwillige - zwischen 9:00-9:30 Uhr nach 25 Minuten Fußweg von unserem Quartier in die Einsatzstelle. Wir könnten auch mit dem Bus fahren, gehen aber lieber zu Fuß, um den morgendlichen Stau im wahrsten Sinne des Wortes zu umgehen.
© Vera Hofbauer/MEINPLAN.at
Vorschule & “Büro”
Während mein Kollege sich dann auf den Weg in die Vorschule macht, um dort von 10:00-11:00 Uhr seine Englischstunde zu halten und die Lehrerinnen bei der Ausgabe des Mittagessens zu unterstützen, beginnt meine Arbeit im Büro des Mercy Centres. Da die Caritas Österreich in erster Linie dessen HIV/AIDS-Programm finanziell unterstützt, arbeiten auch die von der Caritas entsandten Freiwilligen in diesem Bereich für Fundraising und das Knüpfen von internationalen Kontakten mit - kurz gesagt Tätigkeiten, für die Englisch-, aber keine Thaikenntnisse notwendig sind.
Thai lernen wir für die Alltagskommunikation, aber um richtig damit zu arbeiten, reicht das allein schon wegen der eigenen Schrift nicht. So “ganz nebenbei” ist ein weiteres Ziel, den KollegInnen die Möglichkeit zu geben, ihr Englisch zu trainieren, was gleichzeitig ein willkommenes und oft auch sehr lustiges Thaitraining für uns ist.
Die “Mittagspause”
Zwischen 11:30 und 12:30 Uhr gibt es Mittagessen in der Kantine des Mercy Centres, in dem die meisten Abteilungen untergebracht sind. Manchmal bringt aber auch einfach jede/r der KollegInnen etwas Selbstgekochtes oder von den vielen, preiswerten Essensständen und Garküchen in der Umgebung mit und wir essen gemeinsam im Besprechungsraum (meistens Reis mit Fleisch, Curry oder Suppe).
Zwischendurch haben wir es uns - wenn nichts anderes am Programm steht - angewöhnt, eine kleine Runde durch unser Viertel Khlong Thoey zu drehen, um ein bisschen raus- und mitzubekommen, was sich so tut, kleine Besorgungen zu erledigen, vielleicht mit Bekannten kurz zu plaudern und Obst ins Büro mitzubringen. Unsere KollegInnen versorgen uns sehr gut mit diversen Köstlichkeiten, deshalb wollen wir ihnen dafür auch hin und wieder was zurückgeben.
© Johannes Dudziak/MEINPLAN.at
Lernstunde
Ab 15:30 Uhr kommen die Kinder, die in den “Mercy Homes” leben, aus der Schule zurück und es geht daran, Hausübung zu machen, zu lesen und zu lernen. Wir Freiwilligen wurden den Kindern zugeteilt, die ein Stipendium an englischsprachigen internationalen Schulen bekommen haben und für die es deshalb besonders wichtig ist, auch zu Hause Englisch zu sprechen und bei der Hausübung unterstützt zu werden. Unsere Thaikenntnisse wachsen und gedeihen zwar, sie sind aber noch in Kinderschuhen genug, um den SchülerInnen sagen zu können, dass sie bei uns keine andere Wahl haben, als Englisch zu sprechen.
Wenn nach der Lernstunde noch Zeit bleibt und sie keine Hausarbeit zu erledigen haben, nutzen wir die Gelegenheit, um mit ihnen zu spielen - entweder Lernspiele oder einfach so zum Spaß.
Freiwilligeneinsatz in Thailand © Vera Hofbauer/MEINPLAN.at
Abendessen
Ca. um 18:00 Uhr gibt’s dann Abendessen gemeinsam mit den Kindern, meistens eine scharfe Speise und eine milde Suppe mit - wie könnte es auch anders sein - Reis und Obst als Nachspeise. Dann geht es, meistens schon im Dunkeln, wieder zu Fuß zurück zu unserem Gästehaus, wo wir uns entweder von den Strapazen des Tages erholen können oder vereinzelt noch zu einem Treffen, einer Abendveranstaltung aufbrechen.
Freiwilligeneinsatz in Thailand © Vera Hofbauer/MEINPLAN.at