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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Fernlehre - was hat sich bewährt, was nicht?

Durch die plötzliche Schließung aller Schulen und Universitäten wurde so einiges auf den Kopf gestellt. Eine Umstellung auf Fernlehre musste her – und das so schnell wie möglich. Wie gut dies aus meiner Perspektive funktioniert hat und was sich bewährt hat und was nicht, erfährt ihr in diesem Beitrag.

Nicht bewährt hat/haben sich…

  • … die immens hohe „Screen Time“

Screen Time © pixabay / MEINPLAN.at
 

Hohe Screentime © pixabay / MEINPLAN.at.

 

Morgens um 8 Uhr an den Computer zur Vorlesung, in der Pause kurz Nachrichten am Smartphone checken. Am Nachmittag geht’s weiter mit einem Team-Meeting per Videokonferenz und abends wird noch gemütlich ein Film geschaut oder mit den Freunden online gechattet. Während bei einem Präsenzstudium zumindest bis zu einem gewissen Grad entschieden werden kann, ob der Laptop verwendet wird, gibt es seit der verpflichtenden Umstellung zum Fernstudium keinen Weg mehr daran vorbei. Man vergisst, sich zwischendurch zu bewegen und auf die Haltung auf dem Schreibtisch achtet man schon lange nicht mehr. Auf Dauer geht dies meiner Meinung nach nicht.

 

  • …leistungsintensive Computeranwendungen

Schreibt man sich an einer Universität oder Fachhochschule ein, muss man in Bezug auf technische Ausstattung keine Voraussetzungen erfüllen. Dies stellt nun ein großes Problem dar. Massenvorlesungen und -prüfungen sind technisch für viele einfach nicht möglich, das Internet ist zu langsam oder der Computer ist nicht ausreichend leistungsstark. Es mangelt aber zugleich an alternativen Lösungen, denn man kann in vielen Fällen weder die Prüfung absagen, noch eine geeignete Prüfungsmodalität finden, die für jeden die gleichen Chancen bietet und zeitgleich ordentlich überwacht werden kann.  

 

  • … Home-Office

Homeoffice ? © pixabay / MEINPLAN.at
 

Homeoffice © pixabay / MEINPLAN.at.

 

Während für mich persönlich das Lernen in gewohnter Umgebung kein allzu großes Problem darstellt, ist dieser Punkt für viele das größte Konfliktpotential der Fernlehre. Wie soll man bitteschön lernen, wenn der Hund bellt, jemand im Hintergrund staubsaugt und auch das Bett ständig (lautlos) nach einem ruft?

 

Zudem wird es wird schwierig, Studium und Privates zu trennen. Möchte man lernen, kann man sich nicht konzentrieren und möchte man entspannen, kann man nicht abschalten, weil der Schlafplatz zugleich auch der Lernplatz ist. Und ganz abgesehen davon ist auch die Internetverbindung oft nicht auf mehrere zeitgleich laufende Fernstudien und Home-Office Aktivitäten ausgelegt, sodass es häufig zu Verbindungsproblemen kommt.

 

Bewährt hat/haben sich…

  • …Projektarbeiten via Videokonferenz

Videokonferenzen für Team Projekte © pixabay / MEINPLAN.at
 

Videokonferenzen für Teamwork © pixabay / MEINPLAN.at.

 

Eine erstaunlich gut funktionierende Lösung für das Durchführen von Projektarbeiten sind tatsächlich Video- oder Telefonkonferenzen. Während viele durch die räumliche Distanz darauf zurückgreifen, sich die Aufgaben einfach aufzuteilen, bieten virtuelle Besprechungen einige Vorteile.

 

Zum einen kann man gemeinsam mittels der „Share“-Funktion an einem Dokument gleichzeitig arbeiten und kann somit sehen und gleichzeitig hören, was die anderen machen und sich austauschen. Zur besseren Qualität empfiehlt sich natürlich immer, die Kamera auszuschalten. Auf diese Weise konnten wir die vielen Gruppenarbeiten, die sich im Fachhochschulstudium ergeben, sehr gut meistern.

 

  •  …abwechslungsreiche Aufgaben

Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten Lehrinhalte zu vermitteln – diese sollte man auch nutzen. Das habe ich beim Fernstudium wertzuschätzen gelernt. Während manche Professoren es sich zugegebenermaßen äußerst einfach machen und anstatt regelmäßiger Kurse auf das selbstständige Erarbeiten von Folien setzen, wurden andere wiederrum äußerst kreativ. Remote-Vorlesungen in Kombination mit Online-Quiz, Gruppenarbeiten und interaktiven Übungsplattformen eröffnen völlig neue Zugänge zum Lernen und sind zum Teil effektiver als Uni-Vorlesungen.

 

  • … die neue Art Anwesenheitsnachweise zu erbringen

Screen Time © pixabay / MEINPLAN.at
 

Hohe Screentime © pixabay / MEINPLAN.at.

 

In puncto Anwesenheitspflicht stellte sich zu Beginn insbesondere bei Fachhochschulen die Frage, ob durch das Fernstudium und die sich dadurch ergebenen Möglichkeiten, eine Vorlesung zu schwänzen, nicht der Studienfortschritt beeinträchtigt werden würde. Für mich hat sich die neue Art des Erbringens eines Anwesenheitsnachweises sehr bewährt. Während der Professor im Präsenzstudium seine Liste der physisch anwesenden Studenten abhakt, sind die meisten davon im Kopf ganz wo anders. Beim Fernstudium werden diese Nachweise bei uns zumeist durch Aufgaben erbracht. Auf diese Weise kann ich persönlich von den Inhalten viel mehr mitnehmen, als ich es im Präsenzstudium kann, denn da lasse ich mich wie viele andere auch gerne mal berieseln. Auch allgemein zeigt sich, dass es für vieles gar keine Präsenz braucht und viel effektiver online stattfinden kann (z.B. Infoveranstaltungen, Theoriekurse, …)

 

  • … das ausbleibende pendeln

Statt im Zug am Sofa sitzen © pixabay / MEINPLAN.at
 

Statt im Zug am Sofa sitzen © pixabay / MEINPLAN.at.

 

Aufstehen, Zähne putzen, vielleicht umziehen, aber vielleicht auch nicht. Im Home-Office ist das wirklich egal. Und das Beste an allem? Kein Haufen ungeduldiger Menschen, die sich um die letzten Sitzplätze im übervollen Railjet raufen. Kein Pendeln. Dies wiederrum bedeutet für mich persönlich, kein Stress am Morgen, sondern Zeit für Dinge, die ich gerne mache (z.B. ein Morgenspaziergang, ein Buch lesen, ausgiebig frühstücken, …) und damit auch bessere Laune über den ganzen Tag hinweg. Aus diesem Grund hat sich für mich dieser Punkt wahrscheinlich am Meisten von allen bewährt.

 

Sarah Schöllhammer

Wenn ich gerade nicht in St. Pölten Medienmanagement studiere, findet man mich im Tanzstudio oder im Wasser. Ich probiere liebend gerne neue Dinge aus, die sich von sportlichen Aktivitäten wie Skifahren, Tauchen und Wakeboarden über Filmen und Fotografieren bis hin zum Schreiben von Geschichten und Blogs erstrecken. Ein Profi wurde aus mir (noch) in keinem dieser Dinge, aber das ist auch nicht mein Ziel. Aktuell verbringe ich meine Zeit im schönen Finnland, da ich hier mein Auslandssemester absolviere.

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