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Fasten: Warum mir der Verzicht auf Essen guttut

Ob Intervall-, Basen- oder Heilfasten - der Verzicht auf Nahrungsmittel ist angesagt. Ich kenne diese Fastenvarianten und habe auch schon 12 Tage komplett auf Essen verzichtet. Warum Fasten gut tut und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe.

Das Gesundheitsbewusstsein der Menschen ist im Wandel. Das zeigt sich in den vielen Ernährungstrends, die in den letzten Jahren entstanden sind und zunehmend an Beliebtheit gewinnen. So taucht zwischen Begriffen wie „vegan“ und „ketogen“ auch das Wort Fasten immer wieder auf.

 

Fasten gab es schon immer

Dieser „Trend“ ist aber alles andere als neu. Ich habe viele Artikel übers Fasten gelesen und mir auch „Das große Buch vom Fasten“ von Rüdiger Dahlke besorgt. Überall ist man sich einig: Fasten war schon immer Teil unserer Natur. Als wir unsere Nahrung noch jagen mussten, gab es immer wieder Hungerperioden, in denen wir nichts zu essen hatten.

 

 
Doch auch als das Problem der Nahrungsbeschaffung gelöst war, fasteten die Menschen.
 
 

In allen großen Religionen spielte Fasten weiterhin eine wichtige Rolle. So gibt es z.B. die Fastenzeit im Christentum, den Ramadan im Islam, Jom Kippur im Judentum und in buddhistischen Klöstern sollte ab 12 Uhr nichts mehr gegessen werden. Fasten war also auch schon immer Teil unserer Kulturen.

Intervallfasten: eine der vielen trendigen Fastenarten © iStock/MEINPLAN.at
 

Intervallfasten: eine der vielen Fastenarten © iStock/MEINPLAN.at

 

 

Intervallfasten für mehr Energie

Ich bin aufs Fasten aufmerksam geworden, als ich vor sechs Jahren begonnen habe, mich mit gesunder Ernährung zu beschäftigen. Damals habe ich mit dem Intervallfasten begonnen. Hier nimmt man nur über einen bestimmten Zeitraum Nahrung zu sich, meist im Verhältnis 16:8. Das heißt, man isst z.B. nur zwischen 12 und 20 Uhr (8 Stunden) und fastet von 20 bis 14 Uhr (16 Stunden). Ich war sofort fasziniert davon, wieviel Energie ich habe, obwohl ich nichts esse. 

 

Für mich geht es beim Intervallfasten darum, meinem Darm eine Pause zu gönnen. Die Verdauung kostet viel Energie. Wir kennen doch alle die Müdigkeit nach einer großen Mahlzeit oder das Nachmittagstief, das oft mit Kaffee oder Zucker überbrückt wird. Beim Intervallfasten esse ich erst ab ca. 14 Uhr und beginne mit sehr leichter Kost. Von einem Nachmittagstief gibt’s keine Spur.  

 

Basenfasten für mehr Gesundheit

Zusätzlich zum Intervallfasten achte ich auf eine möglichst basenüberschüssige Ernährung. Das heißt, ich bin zu ca. 95% vegan, esse viel Rohkost und meide säurebildende Lebensmittel so gut es geht.

 

Für diejenigen, die sich unter Säurebildner nichts vorstellen können: Das sind Dinge wie Fleisch, Milchprodukte, Teigwaren, Zucker, Kaffee, Alkohol, Nikotin usw.

 

Das Basenfasten an sich ist eigentlich eine zeitlich begrenzte Fastenkur, in der man sich ausschließlich basisch ernährt, um den Körper zu entsäuern. Ein übersäuerter Körper ist nämlich die Ursache für viele Erkrankungen. Auf Dauer ist eine rein basische Ernährung aber nur schwer umzusetzen.

 

Doch auch meine basenüberschüssige Ernährung macht einen großen Unterschied. Beschwerden wie Sodbrennen, Verdauungsprobleme oder Müdigkeit, die ich bei der „normalen“ Ernährung habe, verschwinden. So etwas wie Schnupfen oder Husten habe ich auch nicht mehr.

 

Heilfasten zum Entgiften

Für mich ist die einzig wahre Fastenkur jedoch das Heilfasten. Hier nehme ich wirklich nur Wasser oder ungesüßten Tee zu mir. Bekommt der Körper keine Nahrung mehr von außen, stellt er den Stoffwechsel um und gewinnt Energie aus körpereigenen Fettdepots.

 

Da in dieser Zeit kaum neue Giftstoffe eintrudeln, kann mein Körper sich um seine Reinigung kümmern und entgiftet. Er scheidet all die Schadstoffe aus, die ich sonst über Ernährung und Umwelt aufnehme. Dabei muss ich ihn so gut es geht unterstützten!

 

Vorsicht bei Entgiftungssymptomen

Meinen ersten Fastenversuch musste ich nach fünf Tagen abbrechen, weil ich nicht gut genug vorbereitet war. Beim Fasten höre ich nämlich nicht einfach nur auf zu essen. Ich muss meinen Darm darauf vorbereiten, mich geistig darauf einstellen und vor allem wissen, welche Entgiftungssymptome es gibt und wie ich diese behandle.

 

Mein Körper scheidet in dieser Zeit auf allen ihm möglichen Wegen Giftstoffe aus, was zum Problem werden kann. Bei mir haben sich die Speicheldrüsen durch die starke Entgiftung über die Mundschleimhäute entzündet und ich musste das Fasten frühzeitig beenden.

 

Aus meinen Fehlern habe ich gelernt und mich genauer informiert. Die nächste Fastenkur dauerte 12 Tage und war ein voller Erfolg. Nach einer Woche war ich sogar wandern und klettern. Mein Energielevel war natürlich nicht dasselbe und besonders das Wandern war anstrengender als sonst. Dennoch war es möglich, obwohl ich seit Tagen nichts gegessen hatte.

 

Ich finde es wahnsinnig faszinierend, welche Wunder unser Körper vollbringen kann. Mein Ziel ist es, eines Tages 40 Tage lang zu fasten. Diese Zahl kommt beim Heilfasten immer wieder vor. Es scheint das Maximum zu sein, dass ein Mensch ohne Nahrung verbringen sollte.

 

Warum Verzicht mich stärkt

Wie ihr merkt, faste ich, weil ich meine Gesundheit verbessern möchte. Doch es macht mehr mit mir. Beim Fasten sind sowohl der Körper als auch der Geist gefragt, denn ich verzichte ganz bewusst auf Nahrung. Ich weiß, dass es meinem Körper guttut und lerne, dass ich auch ohne Essen leben kann – zumindest eine Zeit lang.

 

Eine solche Fastenzeit stärkt meinen Willen und zeigt mir, dass Verzicht etwas Gutes ist.

 

Das gilt auch für andere Bereiche im Leben. Verzicht stärkt uns. Unseren Gelüsten nachzugeben, ist leicht. Ihnen zu widerstehen, weil wir wissen, dass es uns auf lange Sicht damit besser geht, ist schwer.  Dabei muss ich an meinen Lieblingsspruch denken:

Willst du ein schweres Leben, geh den leichten Weg. Willst du ein leichtes Leben, geh den schweren Weg.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Fastenzeit.

Angelika Wurzer

Bewegung ist für mich das Wichtigste. Sport und ein gesunder Lifestyle sind mein Rezept, für ein glückliches Leben. Ich komme ursprünglich aus Kärnten, fühle mich aber in Wien wirklich zu Hause, weil es so viel zu bieten hat.

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