Die effektivsten Lernmethoden für Studenten – viel lernen mit minimalstem Zeitaufwand
NEU: MIT VIDEO! Riesige, trockene, wissenschaftliche Stoffmengen lernen und sie auch noch verstehen? Ja, ist möglich! Ein Überblick der Lerntechniken und -strategien, um effizient zu lernen.
Lernstress, Prüfungsangst und pure Verzweiflung – das sind meistens die Gefühle, die man kurz vor einer Prüfung hat. Aber keine Sorge, das muss kein Dauerzustand sein. Hier erfährst du die besten Lernmethoden und Lerntechniken für Schüler und Studenten, die garantiert funktionieren und die ich selbst als Medizinstudent regelmäßig anwende.
So habe ich es geschafft, den Großteil der Antibiotika-Medikamente mit Wirkmechanismen, Nebenwirkungen und Kontraindikationen in 1 ½ Tagen zu lernen, ohne meine Seele dafür zu verkaufen. Wie auch du effektiv und richtig lernst, erfährst du jetzt.
Inhalt:
- Warum es essenziell ist, einen Lernplan zu erstellen
- Teste dich selbst (merke dir den Stoff um bis zu 30% besser mit diesem Trick)
- SQ3R-Methode für deinen Lernerfolg
- „Sehe, höre und fühle den Lernstoff“
- Schnell viele Zahlen und Fakten lernen (Gedächtnispalast, Loci-Methode und Major-System)
- Pomodoro-Technik, um dein Gehirn auf Höchstleistungen zu treiben
Hinweis: Dieser Artikel beschäftigt sich nur mit den Lernmethoden und Lerntechniken, um besser und effektiver zu lernen. Wenn du wissen willst, wie du deine Lernmotivation und geistige Leistungsfähigkeit steigern kannst, schau dir meinen Gastartikel 6 Hacks, wie du deine geistige Leistungsfähigkeit steigerst an.
Warum brauchst du überhaupt Lernmethoden? – Eine Übersicht
Natürlich brauchst du nicht unbedingt Lerntechniken, um erfolgreich durchs Studium zu kommen. Aber ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, dass Lernen mit System ...
- ... Spaß macht
- ... dir hilft, effektiver und besser zu lernen
- ... der Lernstoff besser behalten wird
Also alles Dinge, die einem das Leben als Schüler oder Student leichter machen, oder? Dann legen wir mal los:
1. Warum ein Lernplan essenziell ist
Ja ich weiß, es ist total mühsam und anstrengend und du bist vielleicht eher der Ich-lerne-2-Tage-vor-der-Prüfung-und-stopf-mir—dann-den-ganzen-Lernstoff-rein Typ, aber um richtig und stressfrei zu lernen, ist es sehr empfehlenswert, einen Lernplan zu erstellen. Und das nicht erst 2 Tage vor der Prüfung.
Umsetzung:
Je nachdem wie umfangreich dein Lernstoff ist, setzt du dich 2-3 Wochen vor der Prüfung einmal in Ruhe hin und schaust dir den ganzen Stoff durch. Schätze ungefähr ein, wie viele Seiten du pro Tag lernen kannst und dann mach dir einen Plan dafür.
Du nimmst einen leeren Zettel und schreibst genau auf, welche Kapitel du bis wann gelernt haben willst und wie viele Seiten du pro Tag dafür lernen musst. Am besten du planst dann am Ende noch einen kleinen Puffer ein, damit du an den letzten Tagen vor der Prüfung nochmal alles wiederholen kannst.
Und jetzt kommt der wichtigste Schritt des Ganzen: Du startest mit dem Lernplan und passt ihn gegebenfalls an, falls du dir doch zu viel vorgenommen hast. Aber sobald du realistische Lernziele für jeden Tag festgesetzt hast, musst du dich daran halten. Ohne Widerrede.
Du triffst dich nicht mit Freunden und du schaust auch nicht deine Lieblingsserie an, bevor du nicht dein vorgenommenes Lernpensum für diesen Tag erfüllt hast.
Erst wenn du alles erreicht hast, was du dir für den heutigen Lerntag vorgenommen hast, darfst du dich belohnen.
2. Verstehen statt auswendig lernen: SQ3R-Methode für deinen Lernerfolg
Wenn du gerade dabei bist, Massen an wissenschaftlichen Texten auswendig zu lernen – HÖR auf damit! Dabei verbrauchst du nur unnötiges Hirnschmalz, welches du viel besser einsetzen kannst.
Wie? Gut, dass du fragst, mein Freund!
Die SQ3R-Methode: ideal, um dich mit wissenschaftlichen Texten und Sachtexten vertraut zu machen © iStock/MEINPLAN.at
Mit der SQ3R-Methode – diese eignet sich besonders gut für das Verstehen und Lernen von wissenschaftlichen Texten und Sachtexten.
Umsetzung:
Du kannst dir die Methode wie einen Tanz zwischen zwei Menschen vorstellen, die sich immer näherkommen und vertrauter werden – genau so sollte es auch bei dir und dem Sachtext sein (romantisch, ich weiß). Damit du dir das Ganze besser vorstellen kannst, habe ich zu jedem Schritt noch kleine Erklärungen eingefügt.
Schritt 1: S – Survey
Hierbei überfliegst du den Text nur und markierst dir wichtige Schlüsselwörter. Du lernst eine neue Person kennen und stellst dich einmal ganz förmlich vor.
Schritt 2: Q – Question
Du stellst Fragen an den Text und überlegst, was relevant sein könnte. Dadurch wirst du den Text das nächste Mal viel aufmerksamer lesen und versuchen, deine Fragen zu beantworten. Du findest die Person, die sich bei dir vorgestellt hat, attraktiv und möchtest mehr über sie herausfinden. Dafür stellst du deinem Gegenüber ein paar Fragen, um sie oder ihn besser kennenzulernen.
Schritt 3: R – Read
Nun gehst du den Text nochmal durch, aber diesmal gründlich. Du achtest darauf, dass du alle Zusammenhänge verstehst und deine Fragen beantworten kannst. Dein Gegenüber gefällt dir sehr gut. Du siehst sie oder ihn noch einmal gründlich von Kopf bis Fuß an. Das Gesicht, die Haare, den Körper, … du weißt, worauf ich hinaus will.
Schritt 4: R – Recite
Jetzt fasst du den Text nochmal mit deinen eigenen Worten zusammen. Dadurch versicherst du dich, dass du den Text wirklich verstanden hast und verinnerlichst ihn. Außerdem kannst du dich später besser an deine eigenen Worte erinnern und musst nur mehr deine Zusammenfassung lernen.
Du bittest dein Gegenüber zum Tanz, damit ihr euch näherkommen könnt. Wie wär’s mit Tango?
Schritt 5: R – Repeat
Du wiederholst nochmal die Kernaussagen des Textes und gehst alle wichtigen Punkte nochmal durch, damit der Text in deinem Gehirn verankert wird. Das Tanzen hat Spaß gemacht. Können wir wieder machen, wenn du Lust hast!
Nach diesen fünf Schritten solltest du den Text verstanden und bereits gut gelernt haben.
Ich weiß, die SQ3R-Methode braucht um einiges mehr Zeit, als den Text einfach schnell zu überfliegen und das Beste zu hoffen, aber der Lerneffekt ist umso größer. Du musst den Text dann nicht 1000x wiederholen, um ihn dir zu merken. Wenn du die SQ3R-Methode konsequent umsetzt, genügt es, den Text 1-2x zu wiederholen, damit er im Gehirn gut abgespeichert wird.
Je mehr Zeit du in das Verstehen des Stoffes investierts, desto mehr Erinnerungssamen wirst du für dein Gedächtnis säen.
Teste dich selbst (und merke dir den Stoff um 30% besser)
Eine der besten Lernmethoden für Studenten, die wissenschaftlich bestätigt ist (Dunlosky et al. 2013), ist es, sich selbst zu testen.
Werde zum Quizmaster und stelle dir Fragen zum Stoff, den du gerade gelernt hast. Dadurch merkst du dir den Stoff bis zu 30% besser. Zahlt sich aus, wenn du mich fragst.
Umsetzung:
Nachdem du ein Kapitel von deinem Lernstoff verstanden, zusammengefasst und gelernt hast (z.B. mit der SQ3R-Methode), überlege dir Fragen zum Lernstoff, die du dir dann selbst beantwortest (am besten funktioniert es, wenn du die Fragen einer anderen Person erklärst, sodass sie auch die Antworten auf die Fragen versteht und nachvollziehen kann).
- Fragen können auch mit Karteikarten gemacht werden, die du dann immer wieder durchgehst (ein gutes Programm, um Karteikarten am Computer zu erstellen: Anki)
Tipp:
Wenn du in der Vorlesung bist und dir Notizen machst, kannst du dir gleichzeitig auch schon Fragen für dich überlegen, die du dir dann später beim nochmaligen Durchgehen der Notizen beantwortest.
4. Du musst den Stoff „hören, sehen und fühlen“
Diese Lernmethode habe ich von einer Technik aus dem Erste-Hilfe-Kurs gestohlen. Wenn man kontrollieren will, ob eine Person noch atmet, achtet man auf drei Zeichen: Man hört den Atem mit dem Ohr, man sieht, wie sich der Brustkorb hebt und senkt und man fühlt das Ein- und Ausatmen mit der Hand am Bauch der anderen Person.
Genau diese Technik kannst du auch beim Lernen anwenden, damit dir bei den Stoffmengen nicht der Atem wegbleibt (haha). Die Idee dahinter ist, dass du den Lernstoff durch mehrere Lernkanäle verarbeitest und er so besser abgespeichert wird.
- Höre dir den Stoff an
Ja ich weiß, Vorlesungen sind meistens sehr mühsam und reine Zeitverschwendung, aber versuche dir trotzdem den Stoff einmal anzuhören – wenn die Vorlesung gar nicht geht, dann durch YouTube-Videos oder lass dir den Stoff von einer Kollegin/einem Kollegen erklären.
- Sieh dir den Stoff an
Geh den Stoff durch, markiere dir die wichtigsten Sachen, schau dir YouTube-Tutorials an, mach MindMaps und zeichne dir den Stoff auf – besonders visuelle Lerntypen merken sich den Stoff am besten durch Bilder, Zeichnungen oder Videos.
- „Fühle“ den Stoff
Mit Fühlen ist hier gemeint, dass du Emotionen mit dem Lernstoff verbindest – das machst du am besten, indem du den Stoff an bereits Gelerntes andockst, dir lustige Eselsbrücken zum Stoff ausdenkst oder Geschichten dazu erfindest. Wie du das dann genau machst, erfährst du im nächsten Punkt.
- Schnell viele Fakten lernen
Wie schon oben erwähnt, musste ich für meine Pharmakologie-Prüfung Unmengen an Medikamenten-Fakten in sehr kurzer Zeit lernen. Da kommt man bei den Wirkmechanismen, Nebenwirkungen und Kontraindikationen schon leicht mal durcheinander. Wenn es dir ähnlich ergeht und du einfach keinen Bock darauf hast, hunderte Fakten einfach auswendig zu lernen, kann ich dich gut verstehen – hatte ich nämlich auch nicht.
Zum Glück kann man sich gut Abhilfe verschaffen und das Lernen „lustig“ gestalten.
Lernmethode #1: Gedächtnispalast
Über die Idee des Gedächtnispalastes bin ich zum ersten Mal in der Serie „The Mentalist“ gestoßen (von der ich übrigens ein großer Fan bin – aber dazu ein andermal mehr). In einer Folge musste sich ein CIA-Agent als ein ehemaliger Schüler bei einem Klassentreffen ausgeben und zu 30 Personen alle Fakten von damals merken: Freunde, Schulnoten, wer mit wem, usw. Das Ganze hat er sich durch einen Gedächtnispalast gemerkt.
Umsetzung:
Für einen Gedächtnispalast stellst du dir einen Ort bildlich vor, den du sehr gut kennst, wie zum Beispiel deine Wohnung – ruf dir dein Zimmer, dein Bad und deine Küche genau ins Gedächtnis.
Wenn du jetzt ein Thema mit mehreren Unterkapiteln hast, zu denen du jeweils einige Fakten auswendig lernen musst, reservierst du für jedes Unterkapitel ein Zimmer.
Jetzt kommt der Clue: In jedem Zimmer platzierst du nun die Fakten, die du dir merken musst an bestimmten Plätzen, sodass du sie dir BILDLICH vorstellen kannst. So hast du zu jedem Zimmer ein Bild mit den Fakten des jeweiligen Unterkapitels im Kopf.
Gehen wir das Ganze anhand eines Beispiels durch:
Ich musste unter anderem fast alle Antibiotika für meine Pharmakologie-Prüfung lernen und die haben vieeele Untergruppen – eine davon waren zum Beispiel die Acylaminopenicilline. Acylaminopenicilline beinhalten zum Beispiel die Penicilline Azlocillin, Mezlocillin und Piperacillin.
Da mein Gehirn ein kleines bisschen überfordert mit all den kreativen Medikamentennamen war, habe ich mir immer Eselsbrücken dafür ausgedacht. Die Untergruppe Acylaminopenicillin habe ich mir zum Beispiel durch ein Acrylgemälde gemerkt, Azlocillin war der Löwe Aslan aus Narnia, Mezlocillin war sein (imaginärer) Löwenbruder Meslan und Piperacillin war Pippin aus Der Herr der Ringe.
So habe ich für jeden Wirkstoff ein Bild im Kopf, das ich mir vorstellen kann. Das kann man wunderbar mit allen abstrakten Fakten machen, die man sich merken muss --> einfach Eselsbrücken dazu überlegen, die man sich gut vorstellen kann (je emotionaler deine Verbindung dazu ist, desto besser).
- Wenn ich jetzt in mein Zimmer gehe, sehe ich zuerst ein Acrylgemälde an meiner Tür hängen. Gehe ich in das Zimmer hinein, sehe ich Aslan auf meinem Schreibtisch sitzen, der mit Meslan ein Armdrück-Battle vollführt, während Pippin gemütlich in meinem Bett liegt und die Szenerie beobachtet.
Ich merke mir also kinderleicht, dass die Gruppe der Acylaminopenicilline Azlocillin, Mezlocillin und Piperacillin beinhält. So kannst du dann für jedes Zimmer vorgehen und dir dazu so viele Fakten merken, wie du willst – genial, oder?
Um diese Technik auf das nächste Level zu heben, gibt es dann die nächste Methode:
Lernmethode #2: Loci-Methode
Von lat. Locus = Ort. Diese Methode ist ähnlich wie der Gedächtnispalast, aber du stellst dir hierbei nicht dein Zimmer vor, sondern einen bestimmten Weg, den du öfters gehst und gut kennst. Auf der Wegstrecke kannst du dann die Gegenstände platzieren, die du dir merken möchtest.
Umsetzung:
Nehmen wir zum Beispiel eine Einkaufsliste. Du möchtest Milch, Eier, Brot, Äpfel und Fleisch kaufen und merkst dir alles mit der Loci-Methode (sehr vorbildlich!).
Du stellst dir also den Weg, den du zum Supermarkt gehst, bildlich vor und platzierst entlang der Wegstrecke deine Einkaufsgegenstände (hierbei darfst du ruhig kreativ sein und alles ein bisschen abstrakt darstellen, damit sich dein Gehirn die Sachen besser merkt).
- Milch: Als du das Haus verlassen willst, versperrt dir eine riesige Milchpackung den Weg aus der Haustür.
- Eier: Nachdem du es aus der Haustür geschafft hast, ist der ganze Weg mit Eiern gepflastert, die du alle zertrittst.
- Brot: Du begegnest einem Franzosen mit einem lustigen Schnurrbart, der dir ein Baguette anbietet, welches du dankend annimmst, weil es noch ganz frisch ist und verführerisch riecht (hier wird auch dein Geruchssinn angesprochen, was deinem Gehirn wiederum hilft, die Information besser abzuspeichern).
- Äpfel: Als du bei einem Baum vorbeikommst, siehst du Newton darunter sitzen, dem gerade ein Apfel auf den Kopf fällt.
- Fleisch: Endlich bist du fast beim Supermarkt angekommen, aber du siehst eine Horde von Metzgern mit großen Schlachtermessern in der Hand davor stehen – als sie dich sehen, rennen sie mit Gebrüll auf dich zu.
Du siehst also, es ist gar nicht schwer, sich unendlich viele Fakten zu merken, wenn du dir das Ganze bildlich vorstellst – es braucht zwar am Anfang etwas Kreativität und Vorarbeit, aber dafür wird der Lernstoff viel besser abgespeichert, wenn du so vorgehst (und nebenbei macht es auch mehr Spaß, als nur trocken auswendig zu lernen).
Abschließende Tipps:
- Wenn du abstrakte Fakten lernen musst, versuche, sie dir mit Eselsbrücken bildlich vorzustellen.
- Stelle dir alles so emotional wie möglich vor, so merkt sich das Gehirn die Fakten besser.
- Versuche die Geschichten immer persönlich auf dich zuzuschneiden – baue Familienmitglieder oder Freunde ein.
- Je lustiger, ekelhafter oder furchteinflößender die Eselsbrücken und Geschichten sind, desto besser.
Zahlen leicht merken und nie wieder vergessen: Major-System
Mit dem Major-System kann man sich kinderleicht Zahlen wie Telefonnummern, Geburtsdaten, Jahreszahlen, etc. merken.
Hierbei werden Zahlen in Bilder übersetzt, weil diese viel besser vom Gehirn abgespeichert werden können. Allerdings hat diese Lerntechnik den Nachteil, dass sie eine gewisse Vorbereitungszeit braucht.
Du musst dir zu den Zahlen von 0-9 gewisse Buchstaben merken (vgl. dazu Major-System von Wikipedia):
0 = z, s, ß, ss (von Englisch zero)
1 = t, d (das kleine t sieht fast wie ein 1er aus)
2 = n (n hat zwei Beine)
3 = m (m hat drei Beine)
4 = r (Vier hat ein r am Ende)
5 = L (Der obere Teil von 5 sieht aus wie ein umgedrehtes L)
6 = ch, sch, g (umgedrehte 6 sieht wie ein g aus)
7 = k, ck (7 ist eine Glückszahl)
8 = v, f, w (V8-Motor bei einem VW)
9 = p, b (9 ist ein gespiegeltes p)
Dieses System musst du dir einprägen, wenn du zu einem Zahlenweltmeister werden willst. Ich warte so lange auf dich.
Fertig? Sehr gut!
Umsetzung:
Jetzt kommen wir zum eigentlichen Part. Wenn du jetzt eine Zahlenreihe hast, übersetzt du diese Zahlen einfach in die Buchstaben und bildest Worte damit (Vokale zählen hier nicht).
1 = t, also z.B. Tee
2 = Noah
3 = Oma
…
76 = Koch
Zur kompletten Liste mit den Zahlen von 0-99
Du kannst dir aber natürlich auch selber Worte für die Zahlen ausdenken. Nehmen wir an, du willst dir zum Beispiel das Geburtsdatum von Wolfgang Amadeus Mozart merken (geb. 1756) – wir haben also die Zahlen 17 (t und k, also zum Beispiel Theke) und 56 (L und ch, also zum Beispiel Leiche).
Wir können uns das Bild im Kopf abspeichert, wie Mozart an der Theke einer Bar sitzt, sich betrinkt und neben ihm eine Leiche auf der Theke liegt. Voilà und schon kannst du bei der nächsten Party mit dem Geburtsdatum von Mozart trumpfen. Wenn man das System einmal begriffen hat, ist diese Technik sehr mächtig, vor allem in Kombination mit dem Gedächtnispalast oder der Loci-Methode.
Lernen lernen und Pausen machen: Die Pomodoro-Technik
Als abschließenden Lerntipp möchte ich dir noch die Pomodoro-Technik vorstellen.,
Ich höre oft von Studienkollegen, dass sie 2-3 Stunden am Stück lernen, eine längere Pause machen und dann wieder eine lange Lernsession starten.
Wissenschaftlich gesehen ist das nicht ideal, weil unser Gehirn nur eine konzentrierte Aufmerksamkeitsspanne von 30-50 Minuten hat. Es lernt also lieber in Sprints statt in Marathons. Und genau das macht sich die Pomodoro-Technik zu nutze, damit du richtig und effektiv lernen kannst.
Umsetzung:
Du teilst dir den Lernstoff in Blöcke ein und lernst maximal 30-50 Minuten am Stück. Dann machst du eine kurze Pause von 5-10 Minuten, in der sich dein Gehirn wieder erholen kann und dann startest du von neuem deine 30-50 Minuten.
Der Vorteil hierbei ist, dass du nicht ewig lange Lernzeiten hast, die dich überwältigen und deine Lernmotivation nur verringern, sondern du hast knackige Lernsprints, die überschaubar sind. Außerdem kann dein Gehirn den Lernstoff besser verarbeiten und abspeichern.
Die Pausen kannst du dann nutzen, um zu meditieren, Hampelmänner zu machen oder spazieren zu gehen. Probier‘s einfach mal aus.
Fazit: Lernen mit Lerntechniken
Es gibt zigtausend Lernmethoden und Lerntechniken, aber das sind meine Top-Favoriten, die wirklich funktionieren, wenn du sie konsequent umsetzt.
Hier die Punkte noch einmal zusammengefasst:
- Erstelle einen Lernplan
- Teste dich selbst
- Nutze die SQ3RMethode
- Höre, sehe und fühle den Stoff
- Schnell viele Zahlen und Fakten lernen mit dem Gedächtnispalast, der LociMethode und dem Major-System
- Lernsprints statt Marathons mit der Pomodoro-Technik
Versuche nicht alle Lerntechniken auf einmal umzusetzen, sondern such dir einmal eine Lerntechnik heraus, von der du denkst, dass du von ihr profitieren kannst und setze diese konsequent um.
Hast du bestimmte Lerntipps oder Lerntechniken, die du verwendest, um effektiver zu lernen? Schreib sie gerne in die Kommentare!