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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Bewerbungsgespräch genießen – Gibt's das?

Endlich ist die Ausbildung abgeschlossen und die lang ersehnte Befreiung von Prüfungsstress und zeitintensiven Lerneinheiten eingetreten. Schon lange ersehnt, jedoch nicht von langer Dauer!

Persönliche Erfahrungen und Tipps für mehr Gelassenheit

Zukunftsängste, Unsicherheit und vor allem die Frage: „Was jetzt?“ waren schneller da, als dass ich die Füße zum Entspannen hochlegen konnte. Kolleg, Studium oder Berufseinstieg? Ich wählte aufgrund meiner jetzigen Lebenssituation letzteres und mit dieser Entscheidung gingen einige Herausforderungen, aber auch wertvolle Lernerfahrungen einher, welche ich gerne mit dir teilen möchte. Allgemeine und klassische Tipps für Bewerbungsgespräche, wie etwa Benennen von Stärken/Schwächen, findet man zu genüge online. Ein gepflegtes Aussehen und Pünktlichkeit sind wichtig und hoffentlich selbstverständlich. Wie man die Aufregung und den Selbstdruck vor einem Bewerbungsgespräch in Zaum hält oder ganz loslassen kann, ist weniger bekannt.

 

Wie mir geraten wurde, schickte ich zig Bewerbungen. Am Anfang erhielt ich kaum Rückmeldungen, doch plötzlich wendete sich das Blatt und es standen vier Bewerbungsgespräche in einer Woche an. Abgesehen von einigen wenigen Vorstellungsgesprächen für etwa ein Auslandspraktikum, einen Ferialjob oder eine Ausbildung, hatte ich es noch nie mit einem „echten“ Bewerbungsgespräch für eine freie Stelle zu tun. Zu Beginn überwog die Freude über die Einladungen, doch einen Tag vor dem ersten Gespräch wurde mir dann doch etwas bange. Gedanken wie: „Bin ich gut genug vorbereitet?“ „Habe ich die Uhrzeit richtig notiert?“ „Was wenn ich den Standort nicht rechtzeitig finde?“ schwirrten mir durch den Kopf und ließen meine anfängliche Freude in Panik umwandeln.

 

Kleiner Spoiler: Vor und während dem Bewerbungsgespräch verspürte ich Ruhe, Gelassenheit und meine innere Kraft.

Wie ich meine Panik und Nervosität in den Griff bekommen habe und das Bewerbungsgespräch sogar genießen konnte?

 

Meine Tipps für ein entspannteres Bewerbungsgespräch:

  • Vorbereitung

Bereite dich gut auf das Gespräch vor, indem du dich über Bewerbungsgespräche bei Bekannten in deinem Umfeld und im Internet informierst. Dies gibt dir eine ungefähre Vorstellung davon, was auf dich zukommen wird. Als nächstes schreibe dir die wichtigsten Informationen auf, damit du sie vor dem Bewerbungsgespräch noch einmal durchgehen kannst. Ich fand es sehr hilfreich, die Informationen über die Stelle, Begriffe meiner Stärken und meine Fragen an die Gesprächsführende/den Gesprächsführenden vor dem Termin noch einmal vor Augen zu haben. Um sicher zu gehen, dass du den Standort am Tag des Bewerbungsgespräches rechtzeitig findest, den Weg zuvor persönlich gehen oder zumindest via Internet die Route durchdenken.

 

  • Atmung

Mache auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch verschiedene Atemübungen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme neue Energie und Zuversicht ein, atme belastende Energie und Zweifel aus. Achte bei jedem Schritt darauf, dass du deinen Fuß gut „verankerst“ oder „verwurzelst“. Das Symbolisieren des Ankers/der Wurzel kann dir zusätzlich Halt und Sicherheit geben.

 

  • Einstellung und Haltung

Nimm eine aufrechte und offene Haltung im Außen ein, dann fühlst du auch im Inneren Offenheit und die Bereitschaft für neue Erfahrungen. Stelle beide Beine geerdet am Boden auf, rolle die Schultern leicht zurück und verschränke die Arme nicht während dem Gespräch. Die Haltung gibt dir Erdung, Selbstbewusstsein und Gelassenheit.

Innere Einstellung: Statt Angst vor dem Gespräch zu haben, solltest du es als Chance sehen. Nimm die Herausforderung an und sehe es als Win-Win-Situation – egal wie es verlaufen wird. Wenn es gut geht, hast du nicht nur eine fixe Zusage, sondern auch ein positives Erlebnis, welches dich weiterwachsen lässt. Wenn es nicht nach deinen Vorstellungen verlaufen ist und du möglicherweise eine Absage erhältst, hast du die Wahl, ob du darin Wachstumspotenzial siehst oder nicht. Es ist leichter, wenn du auch das Gespräch mit dem Ergebnis einer Absage im positiven Licht siehst. Lerne aus der Situation und nimm die Erfahrungen mit in die Zukunft!

 

Eigenen Wert erkennen und ausdrücken: Sei dir deiner Kompetenzen bewusst!

Deine Bewerbung hat das Recruiting-Team angesprochen und du hast eine Einladung erhalten. Das heißt, du konntest mit deiner Bewerbung überzeugen. Du bist einzigartig und hast somit ganz individuelle Talente und Fähigkeiten. Versuche die Anforderungen der Stellenausschreibung geschickt mit deiner Persönlichkeit zu verknüpfen, ohne etwas zu erfinden. Zeige deine Stärken, stehe zu deinen Schwächen und sei authentisch.

 

Lächeln!

Dein Lächeln wird nicht nur beim Gegenüber gut ankommen, sondern wirkt sich auch positiv auf deine Stimmung aus. Entspanne den Bereich zwischen deinen Augenbrauen, um Sorgenfalten aus dem Gesicht zu nehmen und füge ein herzliches Lächeln hinzu!

 

Noch eine Anmerkung zum Schluss

Ich habe durch die oben angeführten Techniken nicht nur Zusagen erhalten, sondern auch die Gespräche inklusiver neuer Lebenserfahrungen wirklich genießen können. Beim ersten Bewerbungsgespräch habe ich sogar ein Kompliment für meine Gelassenheit und Souveränität bekommen, welches mich für die weiteren Gespräch sehr bestärkt hat.

Oft kann man eine großartige Bewerbung schreiben, ein Bewerbungsgespräch „rocken“ und trotzdem eine Absage erhalten. Nicht immer ist eine Absage aufgrund einer Bewerbung entstanden, sondern weil die Stelle intern im Team geregelt wurde oder eine andere Bewerberin/ein anderer Bewerber das Team besser ergänzt.

Bei einer Absage ist das Vertrauen, dass alles einen Grund hat, ein guter Trost. Rückblickend bin ich froh, dass ich bei Ferialjobs nicht meine Wahl Eins bekommen habe und sich dadurch neue Türen geöffnet haben, an die ich zuvor nie gedacht hätte und die mein Leben enorm bereichert haben.

 

Meine letzten Worte

Bewerben, bewerben, bewerben! Bekanntlich erhält man mehrere Absagen, aber das ist okay, schließlich braucht man nur eine Zusage! Also nicht aufgeben und jedes Bewerbungsgespräch als wertvolle Erfahrung betrachten. Viel Erfolg und „keep calm“!

Nina B. Gusenbauer

Aufgewachsen bin ich in Oberösterreich und Niederösterreich. Derzeit fühle ich mich in Wien zuhause, wo ich als Elementarpädagogin berufliche Erfüllung finde. Wenn ich nicht gerade in der Natur Energie tanke, tauche ich in die Welt der Bücher ein oder versuche mich am künstlerischen Gestalten. Dankbar bin ich für jede Minute, welche ich mit meinen Lieblingsmenschen verbringen darf. Schreiben ist meine Leidenschaft, meine Stimme, mein Ausdruck.

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