Arbeitslos durch Corona – 3 Strategien, die mich vor einer Pleite bewahrt haben
Plötzlich war Corona da und mein Job war weg. Dabei hatte ich Glück im Unglück, denn ganz zufällig war ich finanziell bestens auf die Pandemie vorbereitet - durch diese drei Strategien.
So ein plötzlicher Jobverlust ist besonders für uns StudentInnen hart, weil wir kein Arbeitslosengeld bekommen. Trotzdem können wir uns auf solch unerwartete Notsituationen vorbereiten. Durch die Pandemie und meinem daraus resultierenden Jobverlust habe ich diese drei Lektionen gelernt.
1. Leg Geld zur Seite
Wir alle kennen den Spruch: Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Wirklich befolgt habe ich diesen Rat aber nie. Als Studentin habe ich ohnehin nie viel Geld. Hatte ich mal eine Kleinigkeit gespart, habe ich mir damit fast immer etwas Teures gegönnt.
Als fallweise beschäftigter Stagehand (das sind Helferlein bei Veranstaltungen) habe ich keine fixe Anstellung, sondern bin nur an den Tagen angemeldet, an denen ich arbeite. Gibt’s weniger Arbeit, gibt’s auch weniger Geld, was bis jetzt noch nie der Fall war. Die Möglichkeit, mehr zu verdienen, war immer da.
In den Semesterferien hatte ich das Glück, bei einem größeren Projekt mitzuarbeiten. Dadurch hatte ich Anfang März einmalig einen vierstelligen Betrag am Konto, statt den sonstigen 450 €. Gleich danach kam das Verbot von Großveranstaltungen, gefolgt vom Shutdown und ich war arbeitslos.
Man kann es Zufall oder Schicksal nennen, doch ohne dieses unerwartete Einkommen hätte ich die Krise nie so gut überstanden. Die Lektion, die ich hier gelernt habe, hat sich stark eingeprägt:
2. Hab mehrere Standbeine
Neben meinem Job als Stagehand schreibe ich hin und wieder Blogs und gehe Plasma spenden. Während des Shutdowns konnte ich mit ein paar Blogs wenigstens ein bisschen Geld verdienen, was mich in Kombination mit dem Extra-Geld, das ich vorher verdient hatte, gut über Wasser hielt.
Es kann nie schaden, mehr als eine Einkommensquelle zu haben. Für Vollzeit-Berufstätige wird sowas eher schwierig, doch die haben ja auch Anspruch auf Arbeitslosengeld. Als Student jedoch bietet es sich an, mehrere kleine Jobs zu haben. Fällt einer dieser Jobs weg, ist man nicht gleich aufgeschmissen. Hier sind besonders flexible Home-Office-Jobs wie Social-Media-Manager oder Werbetexter zu empfehlen.
3. Halte deine Fixkosten niedrig
Das ist der wohl wichtigste Punkt, denn Fixkosten kann man nicht regulieren. Sie belasten das Geldbörserl unabhängig vom Einkommen. Da ich meine Fixkosten niedrig halte, habe ich nicht so viel Druck, viel Geld verdienen zu müssen. Habe ich mal mehr Aufträge und dadurch mehr Geld, gebe ich mehr aus. Habe ich weniger Geld, spare ich.
Dieses System hat mir auch in der Corona-Krise den Hintern gerettet, weil ich einfach wieder in den Sparmodus umgestiegen bin.
Wie du deine Fixkosten niedrig hältst
Hier habe ich ein paar Tipps, wie du deine Fixkosten so niedrig wie möglich halten kannst.
Verträge wechseln
Laufende Verträge kannst du regelmäßig mit anderen Anbietern vergleichen. Ein jährlicher Wechsel des Stromanbieters spart durch Wechselprämien und Preisgarantien in der Regel einen dreistelligen Betrag, wie help.orf.at berichtet.
Auch ich bin gerade auf einen neuen Stromanbieter umgestiegen und spare kommendes Jahr voraussichtlich 144 €. Für den Vergleich der Anbieter verwende ich die Seite durchblicker.at. Sie helfen beim Berechnen der Kosten und regeln auch den kompletten Umstieg. Das ganze Verfahren hat bei mir keine zehn Minuten gedauert.
Handy-, Internet- und Versicherungsverträge kannst du ebenfalls mit durchblicker.at auf günstigere Alternativen prüfen und wechseln, sofern deine Vertragsbindung zu Ende ist.
Unnötige Abos kündigen
Laufende Abos solltest du genauer unter die Lupe zu nehmen. Nutzt du sie nicht oder nur (noch) selten, solltest du eine Kündigung in Erwägung ziehen.
Ich habe bis Anfang des Jahres fast täglich mit der App Seven trainiert. Mittlerweile habe ich sie seit vier Monaten nicht mehr geöffnet, weil ich auf Freizeitsport und Sportkurse umgestiegen bin. Da ich die App so lange verwendet habe, fiel es mir schwer, das Abo zu kündigen. Mittlerweile habe aber eingesehen, dass es zurzeit eine Geldverschwendung ist und die monatliche Zahlung eingestellt. Sollte ich irgendwann wieder auf mein Home-Training umsteigen wollen, kann ich sie einfach wieder abonnieren und spare mir in der Zwischenzeit die Gebühren.
Genauso kannst du es mit Zeitschriften-Abos, Streamingdiensten und Co. handhaben. Nur weil du die Abos irgendwann mal genutzt hat, heißt das nicht, dass sie immer noch sinnvoll sind. Wenn du beispielsweise die bestellte Tageszeitung nur hin und wieder mal durchblätterst, kannst du in Erwägung ziehen, sie einfach hin und wieder am Kiosk zu kaufen.
Der Ratenzahlung wiederstehen
Einige meiner Freunde leisten sich teure Dinge mit Ratenzahlung. Auch ich sehe oft attraktive Angebote, die ich monatlich abbezahlen könnte. Als Studentin mit wenig Budget ist es sehr verlockend, eine größere Anschaffung mittels Ratenzahlung zu tätigen, denn es sind ja nur wenige Euros im Monat. Sollte jedoch das Einkommen mal knapp werden, fallen diese wenigen Euros plötzlich sehr ins Gewicht.
Ich spare lieber auf mein Objekt der Begierde, denn arbeite ich lange auf etwas hin, fühlt es sich großartig an, mein Ziel endlich erreicht zu haben. Die Befriedigung ist weitaus größer, als wenn ich sofort bekomme, was ich will. Außerdem schütze ich mich so vor Impulskäufen, denn manchmal komme ich nach einiger Zeit drauf, dass ich auch ganz gut ohne die neue Kamera oder den neuen Laptop leben kann.
DIY
Auch Quasi-Fixkosten wie Friseurbesuche kann man reduzieren, wenn man selbst Hand anlegt. Als Ponny-Trägerin wachsen mir die Haare schneller ins Gesicht, als mir lieb ist. Mit einer einmaligen Investition für eine günstige Friseurschere und etwas Übung kann ich mir den Friseurbesuch alle 2 Wochen getrost sparen. Auf willhaben oder Amazon findest du Haarscheren schon ab ca. 10 €.
Ein paar weitere DIY-Tipps kannst du in meinem Blog Selbstversuch Haareschneiden und andere Kosmetiktipps in der Quarantäne nachlesen.