7 Dinge, die wir von Kindern lernen können
Wir, Erwachsenen, lernen von Kindern? Nicht umgekehrt? Sind wir nicht diejenigen, die Kinder begleiten und erziehen, damit sie das Leben erfolgreich meistern können? Grundsätzlich schon, jedoch gibt es einiges, was wir uns von Kindern abschauen können und uns wieder aneignen sollten, wenn wir es im Laufe des Erwachsenwerdens verlernt haben.
Durch meine pädagogischen Ausbildungen und Praktika im Familien- und Kindergartenbereich habe ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen. Das Arbeiten mit Kindern kann sehr anstrengend sein und zehrt– mal mehr mal weniger – an den persönlichen Ressourcen.
Die sonnige Ausstrahlung und die herzliche Art der Kinder erwärmen nicht nur mein Herz, sondern bereichern auch mein Leben immer wieder aufs Neue und füllen mich mit neuer Energie. Von Kindern umgeben zu sein, lässt die Wichtigkeit von sozialen Beziehungen und den Blick aufs Wesentliche erkennen.
#1 Ehrlichkeit
Kinder sagen meistens genau das, was sie auch tatsächlich denken und fühlen. Wir Erwachsenen neigen dazu, unsere Emotionen und Bedürfnisse nicht ehrlich auszudrücken. Beispielsweise aufgrund von Rücksichtnahme oder Angst, da wir uns lieber anpassen, als möglicherweise auf Widerstand oder Konflikte zu stoßen. Ehrlich sein zu sich selbst und zum Gegenüber ist der beste Weg zur Authentizität und zu starken Beziehungen.
#2 Unbeschwertheit
Wenn ich um mich blicke, sehe ich oft besorgte Mienen und gestresste Gemüter. Dann denke ich, wie wohltuend es für alle wäre, wenn die Erwachsenen mehr Spaß am Leben hätten und versuchen würden, unbeschwerter durchs Leben zu gehen. Bestimmte Umstände erschweren das Leben, jedoch liegt es an uns, die Last und die Sorgen abzulegen. Jede schwierige Lebensphase ist eine Chance zu wachsen und lässt uns, wenn wir uns darauf einlassen, gestärkt weitergehen. Ob wir eine optimistische oder pessimistische Haltung einnehmen, beeinflusst unsere Gedanken, Gefühle, Taten und letzendes unser Leben. Je unbeschwerter und lebensbejahender wir sind, desto mehr Freude werden wir vorfinden.
#3 Intuition
Intuitiv heißt aus dem Bauch heraus. Wie oft lassen wir uns von unserem Verstand leiten, ohne auf unser Bauchgefühl zu hören? Fühlen und Denken lassen sich nicht voneinander trennen, wichtig ist, die Intuition neben dem Verstand auch ernst zu nehmen. Kinder leben intuitiv: Beim Essen, Bewegen, Rasten, Malen oder Spielen. Vertraue auch du auf deine Intuition und lasse dich in gewissen Situationen von deinem Bauchgefühl leiten!
#4 Kreativität und Phantasie
„Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, ein Künstler zu bleiben, während man erwachsen wird.“ Pablo Picasso
Je schnelllebiger unsere Welt und Gesellschaft wird, desto kürzer kommt die Zeit in der wir wirklich kreativ tätig sind. Etwas zu gestalten und zu produzieren, kann meditativ und erfüllend zugleich sein. Kinder, welche ein Bild malen oder Perlen auffädeln, sind in ihrem Tun ganz vertieft und werden ruhig. Sie konzentrieren sich auf eine Sache. Ich selbst merke, wie wohltuend es ist, meinen Malkasten hervorzukramen und einfach drauflos zu malen. Kein Leistungs- oder Zeitdruck. Das entstandene Bild erfüllt mich mit Freude und Stolz. Nicht weil ich wie Picasso gemalt habe, sondern weil ich mir Zeit für mich genommen habe und den Tag produktiv genutzt habe. Der Phantasie freien Lauf lassen und Luftschlösser bauen sind Ideenquellen für unser Leben. Lass dich inspirieren und inspiriere andere mit deiner Kreativität!
#5 Spontanität & Unbefangenheit
Damit meine ich die spontanen Empfindungen, die einem überkommen, nicht zu mindern, sondern voll auszudrücken: Ein lautes Lachen, eine feste Umarmung oder einfach eine sanfte Berührung! Ein Beispiel: Auf der Straße begegnet dir eine Person, die in dir etwas auslöst und an der du für dich etwas Besonderes entdeckst. Bevor du die Person an dir vorbeiziehen lässt, schenke ihr ein herzliches Lächeln und gerne auch ein aufrichtiges Kompliment. Du gibst und bekommst gleichzeitig. Besagt ja auch eine indische Lebensweisheit:
#6 Philosophieren
Wer Zeit mit Kindern verbringt, weiß, dass Kinder gerne nach dem Warum fragen. Nicht nur im Fragealter! Die natürliche Neugierde und das Suchen einer Begründung laden ein, Dingen auf den Grund zu gehen. Endlose To-Do-Listen, zeitintensive Ausbildung/Arbeit und weitere Freizeitaktivitäten lassen oft kaum Raum für Gedankenspiele. Ein gutes Gespräch mit fremden/vertrauten Personen, eine besinnliche Meditation oder ein Spaziergang in der Natur geben Möglichkeiten, Gedanken kommen und gehen zu lassen, sowie Zeit zum Philosophieren.
#7 Blick auf Kleinigkeiten legen
Kinder leben im Hier und Jetzt. Sie spüren den Moment mit allem was er zu bieten hat. Sie nehmen wahr und bemerken auch das Kleine, die Details. Erwachsenen fällt es oft schwer in der Gegenwart zu bleiben. Dabei geht der Blick auf Kleinigkeiten verloren. Sei achtsam und sammle das Kleine, um große Dankbarkeit zu verspüren!